Roswitha Stark

RITUALE
im Jahreskreis

Heilung für Körper, Seele und Erde
im Rhythmus der Natur

Leben
einzeln und frei
wie ein Baum
und brüderlich
wie ein Wald
ist unsere Sehnsucht

Yaşamak
Bir ağaç gibi
Tek ve hür
Ve bir orman gibi
Kardeşcesine
Bu hasret bizim

Nazim Hikmet, türkischer Dichter

Widmung

Für meine Mutter Elfriede

Diesen Namen konntest du nie leiden.

El-Friede

Der Frieden

Welch wunderbarer Name.

Inhalt

Prolog

Einleitung

Dein Bewusstsein heilt Körper, Seele, Erde und Universum

Der richtige Zeitpunkt, uns selbst und die Erde zu heilen, ist jetzt

Den richtigen Zeitpunkt für Rituale finden, oder: Welchen Kalender hätten Sie gern?

Von der linearen Zeit zur Synchronizität

Leben ohne starren Kalender, jedoch mit den Rhythmen der Natur

Praktische Ritualarbeit

Das morphogenetische Feld und seine Wirkungen auf uns

Die gezielte Stärkung des heilen Feldes der Mutter Erde

Kelten, Germanen oder Christen

Die Sehnsucht nach dem Ursprünglichen

Der Jahreslauf als Sinnbild ewiger Schöpfung

Die Vorbereitung auf das Ritual

Hilfreiche Kräfte beim Ritual

Der richtige Ort

Reinigung

Einstimmung

Begrüßung

Anrufung und Ehrung der vier Elemente

Der Kern des Rituals

Abschluss des Rituals

Die acht elementaren Stationen im Jahreskreis

Samhain/Allerseelen – 31. Oktober und 1. November

Modhro/Wintersonnwend – 21. Dezember

Imbolc/Lichtmess – 1. und 2. Februar

Ostara/Frühjahrs-Tagundnachtgleiche – 20. bis 23. März

Beltane/Maifest – 30. April und 1. Mai

Litha/Sommersonnwend – 21. Juni

Lughnasad/Fest der Schnitterin – 2. August

Mabon/Herbst-Tagundnachtgleiche – 20. bis 23. September

Heilende Geometrien

Die kosmischen Kristallkräfte

Die Erdkörperkräfte

Die Rahmen-Matrix der Schöpfung

Ihre persönliche Heilbotschaft im Jahreskreis

Anhang

Alle Kosmos- und Erdkörperkräfte auf einen Blick

Kopiervorlagen

Danksagung

Zur Autorin

Weitere Veröffentlichungen der Autorin

Literaturverzeichnis

Stichwortregister

Prolog

Früher dachte ich, Herpes sei etwas, das nur meine Schwester bekäme. Diese dicken hässlichen Krusten, die den Mund verzogen aussehen ließen und selbst die beste Freundin auf Abstand halten konnten. Meine Schwester hatte sie als Kind regelmäßig, ich nie. Anscheinend war ich stabiler als sie, zumindest, was die Gesundheit anging, blieb ich von diesen Dingern verschont.

Ich war ein braves Kind, angepasst, hätte man damals – zu Zeiten der Studentenrevolution – gesagt; immer ängstlich, ich könnte auffallen, vor allem in der Schule, wo ich panische Angst hatte, vom Lehrer aufgerufen zu werden und etwas sagen zu müssen, was von den Klassenkameraden mit Hohn hätte bedacht werden oder der Erwartung des Lehrers nicht entsprechen könnte. Ich konnte die Schule nie leiden, blieb aber weiterhin bei der Taktik, brav zu sein, was mir den Vorteil verschaffte, dass ich als einziges der drei Enkelkinder (meine Schwester war den Großeltern zu „lebendig“) manchmal an den Wochenenden zu Oma und Opa durfte, um dort in die Welt der Märchen einzutauchen, die mir mein Großvater mit seinem bäuerlich rudimentären Wortschatz geduldig holprig vorlas. Ich liebte diese Geschichten von den wehrhaften, zu klein geratenen Geschöpfen, die tapfer in die Welt hinauszogen, alle Abenteuer bestanden und den Unbilden trotzten, um letztlich zu voller Schönheit und Pracht verwandelt zu werden, die mit Armen voller Gold und Schätzen heimkamen, um die Angebetete, vormals Unerreichte, in die Arme zu schließen und fortan einem Leben voller Glück und Glitzer zu frönen. Da machte mein enges kleines Herz ein Stückchen auf und ließ mich den grauen Alltag leichter ertragen.

Der Weg ist das Ziel. Der Lebensweg ist das Ziel. Mein Weg zur Schule hieß „Wiesenweg“. Und er war ein echtes Highlight. Ein schmaler Pfad, mitten durch Grünflächen voll wunderschöner Wiesenblumen. Manchmal pflückte ich nach der Schule selbstvergessen einen Strauß dieser rosa, weiß, gelb und schwarzknopfig blühenden Wildblumen und brachte sie meiner Mutter, stellte sie auf den Mittagstisch, wo sich alsbald kleine schwarze Käferchen inmitten der Löffel, Gabeln und Teller tummelten. Der Wiesenweg ließ mich aufatmen, mein dünnes Herz weiter werden und zarter pochen, als es mein rüdes abweisendes Wesen nach außen hin zeigte. Inmitten der Blumen kauernd und zupfend fühlte ich mich geborgen, sonniger und luftiger, und der Wind raunte mir ins Ohr, er verstünde mich, und ich müsse mir keine Sorgen machen, anders zu sein als die anderen, denn in Wirklichkeit seien wir alle anders, nur hätte keiner den Mut, das zu zeigen. Aber diese Zeit werde schon noch kommen.

Den Wiesenweg gibt es zwar heute noch, fast 50 Jahre später, aber die Blumen sind weniger geworden, und meine rosa Zahnbürstel habe ich dort nie mehr gesehen. Dafür hatte ich letztes Jahr zweimal Lippenherpes, einmal eine dicke Augenentzündung nach einer anstrengenden Ausbildungswoche und mehrere grippale Infekte, wobei die Abstände dazwischen beunruhigend kleiner geworden waren. Dafür bin ich jetzt nicht mehr sehr brav, und die alte Wut, die ich als Kind erfolgreich unterdrückt hatte, sucht sich öfter Bahn, um endlich erlebt und damit erlöst werden zu können. Ich nehme sie dankbar an! Und meine liebe Schwester und ich sind uns gar nicht so unähnlich! Eigentlich spielt die Zeit hier keine Rolle. Was sind schon fünfzig Jahre im Vergleich zur Ewigkeit. Und das Kind, das entdecken wir schon noch in uns, wenn wir unsere Lauscher mal etwas nach innen richten.

Nicht nur ich durfte endlich meinen inneren Herpes – und damit meine versteckte Aggression – ausleben. Im letzten Jahr traf es vermehrt auch meine Heilerkollegen, allesamt ganzheitlich denkende und arbeitende Menschen, die gern für andere da sind und sich selbst lieber hintan stellen, als anderen nicht zu helfen. Nicht wenige dieser wunderbaren Menschen kommen nur noch schwer auf die Füße, fühlen sich leer und ausgebrannt oder haben wiederkehrende Infekte, ein immer schwächer werdendes Immunsystem oder schlimmere Erkrankungen. Burn-out, das neue Modewort, und Depressionen machen sich breit.

Vielen geht alles viel zu schnell, und auch das gewohnte Abschalten vor dem Fernseher, sich noch etwas mehr Konsum zu gönnen oder ein gutes Glas Wein scheinen immer weniger zu helfen durchzuhalten. Unsere Batterien werden immer schneller leer, und die Kompensationsmechanismen unserer westlich-kultivierten Gesellschaft scheinen nicht mehr so recht zu greifen. Der Körper und die Seele rufen deutlich und immer lauter nach echter Erleichterung, nur haben wir offenbar weitgehend vergessen, wie wir uns früher Entlastung verschafft haben.

Mutter unser

Die du bist im Herzen
Geheiligt werde dein Name
Unser einig Reich komme
Dein Wille geschehe
Wie im Himmel
So auf Erden
Deine reichen Früchte schenke uns heute
Und die Achtsamkeit, sie zu ehren
Und vergib uns unsere Schuld
Wie auch wir vergeben unseren Mitgeschöpfen
Und vor allem uns selbst
Du führst uns nie in Versuchung
Sondern erlöst uns in deinen Armen
Denn dein ist die Schöpfung
Und die Kraft und die Herrlichkeit
In Ewigkeit
.

Danke.

Alles ist gut

Heute, es ist Heiligabend, sitze ich an meinem stillen See und blicke auf seine wunderbare Oberfläche, in der sich das späte Laub der Bäume und die knorrigen Äste der Bäume spiegeln. Das mir vertraute Entenpaar putzt sein Gefieder und genießt in trauter Eintracht und stiller Zweisamkeit die letzten sinkenden Sonnenstrahlen des späten Nachmittags. Vor nicht einmal einer Stunde habe ich meine Tochter verabschiedet, die sich entschieden hat, Heiligabend bei ihrem Vater und ihrer Oma zu verbringen. Das erste Mal seit der Trennung ist die Familie an Heiligabend nicht vereint. Ich habe sie liebevoll gehen lassen. Ich finde es gut, dass sie den Vater ehrt. Wenn ich normal wäre, müsste ich jetzt verzweifelt oder zumindest ein ganz klein wenig traurig sein. Wenn ich ganz normal wäre …! Ein nie gekannter tiefer Frieden hat sich in mir Raum gemacht, wie ich hier so sitze auf dieser versteckten Bank am Weiher. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals an Weihnachten einen so tiefen Frieden in mir verspürt hätte, und auch nicht jemals vorher an einem anderen Tag. Alles, einfach alles ist gut in diesem Augenblick. Ich sitze nur hier und schaue, und absolut nichts findet mehr Platz außerhalb des Fühlens und Seins. „Ich bin ganz im Hier und Jetzt!“ Und: „Alles ist gut so, wie es ist!“

Ich atme die klare Luft und werde mir des Ästedaches bewusst, das mich sanft schwebend behütet. Die Abendsonne kitzelt meine Nase und lässt mich blinzeln, und die Tiere … sie haben die Ruhe weg. Einfach schön, es geht mir richtig gut!

Den Wiesenweg gibt es überall. Er führt direkt hinein in die Geschenke der Natur, in den Überfluss der Elemente, in den stillen See der Schöpfung, in den wir in unserer Er-Schöpfung eintauchen können, um gelabt und erfrischt wieder auftauchen zu können, wenn die Zeit dafür reif ist.

Mögen Sie Ihren persönlichen Wiesenweg voller Wunder gehen – allein und stark, in trauter Zweisamkeit oder mit all denen, mit denen Sie in Liebe verbunden sind. Mögen Sie immer neue Blumen finden, die zu einem Strauß voller Möglichkeiten gebunden werden. Und mögen Sie auch die Käfer lieben lernen, die zu den Blumen gehören. Und mögen Sie viele leuchtende und duftende Sträuße in Ihrem Leben geschenkt bekommen!

Denn wir sind alle Blumenkinder.

In Dankbarkeit:

Roswitha Stark

Einleitung

Wozu eigentlich noch ein Ritualebuch? Gibt es nicht schon viele Bücher zu den überlieferten Bräuchen, Zeremonien und Festen im Jahreskreis? Bücher, die informieren, wie Kelten, Germanen, Maya, Indianer und andere Kulturen die Erde verehrten, und welchen Nutzen sie sich davon versprachen oder tatsächlich davon hatten. Wir lesen in ihren Überlieferungen wie in einem Märchenbuch, riechen den würzigen Duft der heiligen Haine oder schamanischen Räucherwerke, hören die pulsierenden Trommelklänge und wiegen uns, verträumt die Augen gesenkt, zu ihrem irdenen Rhythmus.

Wir fühlen uns wohl in der Gemeinschaft des Kreistanzes und inmitten der verbindenden Zauberworte oder mehr oder weniger geheimer Formeln, die uns von Häuptlingen aller Couleur vorgesprochen werden. In solchen Augenblicken, Minuten oder Stunden des Beisammenseins fühlen wir uns besonders gut. Betteten diese die Völker, die wir uns vorstellen, in ihren Alltag hinein, so sind diese Dinge für uns zivilisierte Menschen etwas Besonderes, und anders als in den Überlieferungen nutzen wir die Bräuche, Rituale und Zeremonien, um dem Alltag ein Stück weit entfliehen und dadurch wieder neue Kraft tanken zu können. Hierzu haben wir uns die vielfältigsten Anlässe geschaffen: den Kirchgang am Sonntag, das Feiern von Festen im Jahreskreis wie Ostern, Weihnachten, Heilig-Drei-König, Sonnwendfeiern, Vollmondrituale, Halloween etc. Viele lieben aber auch die kleinen Zeremonien: das gemeinsame Abendessen, zu dem sich die ganze Familie trifft und in Ruhe Erfahrungen des Tages austauscht, die Gute-Nacht-Geschichte für die Kinder, das Tischgebet vor dem Essen. Vielleicht auch die gemeinsame Ernte im Spätsommer, bei der alle mithelfen, um anschließend den Segen der Natur gemeinsam zu feiern?

Wie ist das mit uns? Ist das auch ein Ritual, wenn ich morgens vor dem Frühstück immer zuerst meinen Computer einschalte, um meine E-Mails zu checken? Oder mich in Facebook einlogge, um zu sehen, wer mit mir chatten oder wer mit mir nichts zu tun haben möchte? Oder dass ich immer zwischen sieben und acht Uhr zuerst einmal alle meine Anrufe erledige? Oder dass ich mich dreimal am Tag dusche? Oder dass ich mir vom Hund immer die Zeitung bringen lasse? Die Unterscheidung zwischen purer Gewohnheit und echtem Ritual scheint schwierig.

Ein gewohntes, eher unbewusstes Ritual ist es, wenn ich frühmorgens als Erstes den Fernseher einschalte und mich von ihm den ganzen Tag nebenher berieseln lasse, bis ich ihn vor dem Zubettgehen wieder ausschalte (oder vielleicht schlafe ich sogar davor ein). Die abendliche Gute-Nacht-Geschichte für mein Kind kann ich mit der Absicht vorlesen, dass es möglichst schnell einschlafen möge, damit ich meine Ruhe habe, oder mit der Absicht, mir bewusst diese Zeit mit meinem Kind zu gönnen, damit wir beide unsere Seele nähren. Das Kind – und letztlich auch ich – wird den Unterschied spüren. Die Absicht, Gottesdienste – vor allem in der katholischen Kirche – nach einem bestimmten Ritus abzuhalten, mag ursprünglich gewesen sein, die Gemeindemitglieder zum gegenseitigen Füreinander-da-sein und zur Ehrung der Schöpfung anzuhalten. Aber wie wir wissen, wurde im Lauf von Jahrhunderten die Absicht pervertiert, und der Ritus Gottesdienst verkam immer mehr zum Instrument der Manipulation, der Macht- und Geldgier. So haben Rituale immer zwei Seiten, wie alles in dieser Welt der Polarität: Wir können sie zum Wohle von allem, was ist, verwenden und um die Erde – und damit uns selbst – zu heilen und uns zu mehr Frieden und Glück zu verhelfen. Oder wir verwenden sie, um uns selbst in den Vordergrund zu schieben, uns zu bereichern, um mehr Macht zu haben und die Kontrolle über andere – einschließlich unserer Erde – zu festigen. Zu allen Zeiten und in allen Kulturen wurde auch schwarz-magisch gearbeitet, um bestimmte egoistische Ziele zu erreichen.

Magische Rituale haben sehr viel Kraft, und auch Voodoo-Zauber funktioniert, jedoch der Satz: „Tue anderen nur das an, was du möchtest, das man dir tue“, unterliegt den Gesetzen der Resonanz. „Wie du in den Wald hineinrufst, so hallt es zurück.“ Und das Echo dessen, was du tust, trifft unweigerlich auf dich zurück. So gibt es also tatsächlich auch Gefahren und Risiken beim Ausführen von (magischen) Ritualen, deshalb sollten wir schon wissen, wann, zu welchem Zweck und in welcher Form wir ein Ritual ausführen wollen.

Was sind Rituale?

Rituale haben eine bestimmte Form und einen bestimmten Inhalt. Sie werden mit einer ganz bestimmten Absicht bzw. Intention vollzogen. Die Unterscheidung, ob es ein echtes Ritual oder nur eine Gewohnheit ist, zeigt sich am Grad des Bewusstseins bzw. Unbewusstseins.

In der Gruppe potenziert sich die Kraft der Rituale.

Mutter Erde macht es nicht viel aus, wie und zu welchem Zweck wir nach bestimmten Ritualen handeln. Wenn wir mit dem Grundgedanken handeln, die Erde zu stärken und uns wieder auf die Werte der Schöpfung und die Harmonie aller Lebewesen zu besinnen, dann freut sich Mutter Erde, und wir werden liebevolle Energien von ihr zurückerhalten. Schwarze Magie und negative Emotionen und Gedanken mögen dem lebendigen Wesen Erde wehtun, so wie es eine Mutter schmerzt, wenn ihr Kind aus Mangelbewusstsein, Neid und Gier heraus handelt. Dennoch wird sie sich zu wehren wissen, und sie wird sich auf ihre Art und Weise von dieser Negativität befreien; meist durch große Reinigungsaktionen, bei der ihr die Elemente Wind, Wasser, Feuer und Äther helfen. Wenn die Erde Gifte und Schlacken abschüttelt, die wir Menschen erzeugt haben, erfahren wir dies durch persönlichen Schmerz und persönliches Leid, einfach deswegen, weil dies immer eine Chance ist, aus negativ empfundenen Erfahrungen zu lernen.

Am Ende aber, wenn der körperliche Tod uns holt, wird Mutter Erde ihre großen weichen Arme weit öffnen, wie sie das immer schon getan hat, und uns liebevoll in ihren Leib zurücknehmen und uns sanft an ihr Herz drücken, ohne Unterschied, was wir waren oder sind. Denn sie weiß, dass wir alle ihre Kinder sind und nach einer Zeit des Ausruhens im unendlichen Universum neu geboren werden, um das Spiel des Lebens neu zu beginnen.

Warum also dieses Buch? Ich habe in den letzten zehn Jahren als Autorin und Heilerin erfahren, dass ich immer dann ein Buch schreiben sollte, wenn ich eigentlich gar keine Lust dazu hatte. Meine Geisterchen, wie ich meine wohlwollenden Helfer und Begleiter aus der feinstofflichen geistigen Welt liebevoll bezeichne, flößen mir Inspirationen, Ideen und Wichtigkeiten ein, die ich irgendwann nicht mehr ignorieren kann. Und so entstehen zum Beispiel viele Impulse in meinen Seminargruppen, durch die sich die Erde und Umwelt immer stärker „zu Wort meldet“. Immer wieder mussten wir im letzten Jahr globale Themen wie Umweltverschmutzung, Kriege, Aggression, Gier, Machtmissbrauch und Ausbeutung behandeln und mit den Mitteln der Energiearbeit einen Teil zur Harmonisierung beitragen – scheinbar universelle Themen, die jedoch immer auch eine persönliche Resonanz in den Teilnehmern der Gruppen hatten. So war und ist jeder Einzelne von uns gefordert, auch seine eigene zutiefst verborgene gierige, zerstörerische, machtbesessene, ausbeuterische und rücksichtslose Seite zu erkennen und zu heilen. Erst dann oder zumindest parallel zu diesem persönlichen Prozess können wir gemeinsam – aber auch allein! – die Erde, unseren wunderbaren und einzigartigen Heimatplaneten heilen.

Da mein heilerischer Schwerpunkt seit über fünfzehn Jahren die Arbeit mit ordnenden, feinstofflichen Energien ist, allen voran der Einsatz von Symbolen und kosmischen Geometrien, aber auch Farben und starken Wortschwingungen, lag es nahe, dass dies das Besondere an diesem Rituale-im-Jahreskreis-Buch werden sollte. So habe ich für jede wichtige Station im Jahreskreis zwei Karten entwickelt, die Sie sehr kraftvoll mit heilenden Energien begleiten, wenn Sie durch das Ritual persönliche und universelle Heilenergien erschaffen und zum Wohle von allem, was ist, freisetzen und aktivieren werden. Die eine der Karten ist jeweils in gewisser Weise ein Kristall. Dieser repräsentiert das universelle Bewusstsein, das weit über die Erde hinausreicht und mit der kosmischen Urquelle oder Zentralsonne korrespondiert. Es ist das Vaterbewusstsein, die Anbindung an das Urfeld der Seele, die ewig, unendlich und frei ist. Es ist das Licht des Universums, das über diese Kristallkarte eingefangen wird und genau an diesem Ort und zu diesem Zeitpunkt, an dem Sie Ihr Bewusstsein im Jahreskreis darauf ausrichten, wie ein Laserstrahl gebündelt als reiner Licht-Kraft-Energiestrahl zu höchster Durchdringungskraft aktiviert wird. Damit verfügen Sie über einen machtvollen Verstärker aus dem Kollektivfeld des Universums für Ihre Arbeit auf der Erde.

Das Wort Karte ist kursiv gesetzt, weil die Abbildungen eine Kartenform und -anmutung haben, nicht aber als reale Karten beiliegen. Sie können diese aber gern kopieren und laminieren, damit Sie gut damit arbeiten können.

Zu jeder Jahreskreisstation gesellt sich außerdem eine zweite nicht minder kraftvolle Karte, für deren Idee ich meinen Geisterchen wirkliche Achtung und Respekt zolle. Basismotiv dieser zweiten Karte ist das Jahrtausende alte Orakelsystem des I Ging aus dem chinesischen Buch der Wandlungen. Das I Ging besteht aus 64 Strichcode-Figuren, den sogenannten Hexagrammen. Jedes einzelne Hexagramm besteht wiederum aus sechs Linien, die jeweils waagrecht durchgezogen sind (= männliches Prinzip) oder in der Mitte unterbrochen (= weibliches Prinzip). Aus diesen beiden Linienarten werden alle 64 Hexagramme gebildet. Für jedes der acht ausgewählten Jahreskreisfeste habe ich jeweils acht I-Ging-Symbole auf der entsprechenden Karte kombiniert. Diese Strichcodes repräsentieren wirkungsvolle Möglichkeiten der Veränderung und Wandlung in der Welt der Polarität. Das I Ging unterstützt auf heilsame Weise die Gesetzmäßigkeit der Erde und aller Welten, dass alles einem stetigen Wandel unterliegt und Festhalten und Starre Krankheit erzeugt und dass sich dennoch aller Wandel nach festgelegten Gesetzmäßigkeiten vollzieht (auf Geburt und Wachstum muss zwangsläufig Vergehen und Tod folgen, damit eine Neugeburt wiederum möglich wird). So wird die I-Ging-Karte irdischen Angelegenheiten bestens gerecht. Wenn wir sie zum Ritual benutzen, vereinigt sich der schöpferische kristalline Laserimpuls des Universums mit dem urweiblich empfangenden Prinzip der Mutter Erde zum Wohle aller. Daraus erzeugt sich die Welt. Und weil alles mit allem verbunden ist, werden auch Sie persönlich von dieser starken, ordnenden Kraft an Körper, Seele und Geist profitieren.