Verlag: Books on Demand GmbH, Norderstedt

Gesammelte Gedichte: 2012 - 2017

ISBN: 978 3752 827668

Cover: Aquarell des Autors, Steinadler

Zeichen, S.3 Runen: Ar, Yr, Man und Kan kombiniert.

Anstelle eines Vorworts:

Wodan (Odin) steht für den naturverbundenen Menschen. Der Adler steht für den freien und unabhängigen Geist. Die vielfältigen Zerstörungen der Natur sind eine negative Tatsache in heutiger Zeit. Positiv sind jedoch die Feier des Naturschönen und die Verehrung der ursprünglichen Natur. Darauf kommt es vor allem an!

Inhaltsverzeichnis

Lena

ein junges

reines Mädchen

im Parkhaus ermordet

von einem jungen Mann

von primitiver Lust getrieben

einem Dämon der rohen Gewalt

wo war Gott, könnte man fragen

wo waren schützende Geister -

oder die Göttin des Lebens?

was immer wir fragen:

es antwortet keiner -

alles bleibt stumm

ist nur die Gesellschaft

krank und pervertiert

oder die Natur des Mannes?

warum gibt es solche Opfer?

Gott solle mit ihr gestorben sein

sagte jemand aber vielleicht

ist er schon lange tot

Die Kreuzigung

kein einmaliges Ereignis der Geschichte

sondern der Standard der Schlächter

unzählige Menschen wurden

ermordet aus Hass und Zorn

bis in die heutige Zeit die sich

so aufgeklärt und tolerant gibt

gekreuzigt werden die vielen Tiere

in ihren Ställen wo sie leben und sterben

gekreuzigt werden die Pflanzen

einzig gezüchtet für schnelle Dekoration

gekreuzigt werden die Kinder

die nur arbeiten und früh sterben

gekreuzigt werden die Ausgebeuteten

und Ausgegrenzten der Welt

unzählige Beispiele gibt es aber

immer sind es der Hass und die Gier

die Gier der Mächtigen und Reichen

und ihr Hass auf das was sie hindert

immer wird das Zarte und Sanfte

gekreuzigt und ans Holz genagelt

die Kreuzigung des Lammes

das war nicht einmal

das geschieht immer und überall

das ist dunkler Alltag solange

der Mensch beherrscht wird

von seinen süchtigen Dämonen

der Gier der Dummheit des Hasses

der Dogmen und Rechthaberei

solange schlägt er immer wieder

ans Kreuz den Unschuldigen

den Sanftmütigen den Schwachen

den Bescheidenen den Hilflosen

den Andersdenkenden

6.4.12

Was gesagt werden muss

was gesagt werden muss:

dass der Mensch seinen

Hass und seine Gier überwinden muss

was gesagt werden muss:

dass der Mensch seine

Ideologien und Muster überwinden muss

was gesagt werden muss:

dass der Mensch seinen

Geist endlich weiter entwickeln muss

was gesagt werden muss:

dass alle Systeme der Erde

gerade dies immer nur behindern

was gesagt werden muss:

dass jeder Einzelne

an Gefühlen und Geist arbeiten sollte

was gesagt werden muss:

dass es ohne intensive

Arbeit an sich selbst nicht geht

was gesagt werden muss:

dass man endlich das Böse lässt

und das Gute tut

6.4.12

Die Auferstehung

das andere lichte Sein des

Regenbogenkörpers

jenseits der Schwere und Schmerzen

des Lebens wie wir es kennen

spirituelle Meisterleistung

sagen die einen

Gnade und Geschenk

sagen die anderen

du kannst nachdenken

vielleicht hast du Erfahrungen

oder Eingebungen des Himmels

doch am Ende bleibt es

Geheimnis

8.4.12

Der unberührte Wald

manche Waldgebiete sind

nur noch Holzlager als wären

sie eine Abteilung des Baumarktes

ganz anders ist es

wenn ich sie besuche

die großen alten Buchen

die Gruppe der starken Baumwesen

lauter Persönlichkeiten aus dem

heiligen Reich der Pflanzen

dort bin ich Waldmensch

dort darf ich es sein

hätte Werther gesagt

und wirklich ist der

Waldmensch ein anderes Wesen

im Tempel der Natur

er spürt die Kraft der Erde

und das Element der

reinen Luft

20.4.12

Der verborgene Waldweg

es ist ein schmaler Weg

ein Spurweg für einen Waldläufer

wie ein Pfad der Tiere

durch unberührte Wildnis

er führt über die Bruchkante

des Gebirges der Urzeit

oft musst du dich bücken

und fast kriechen durch

den Tunnel des Buschwerks

aber dann bist du in der

anderen Zeit des Urwaldes

der magischen Buchen

am Waldrand wunderst du dich

über die Ungetüme des Urstromtales

sie stehen still nur ihr Kopf

mit den Stacheln dreht sich

sind es Tiere oder Pflanzen?

fangen sie was in der Luft?

du kehrst zurück ins Halbdunkel

auf den Traumpfad der Schlange

seit der Kindheit ist dir

alles vertraut

Mutter des Grünen Hügels

heilige Mutter des

wilden grünen Hügels

heilige Mutter des

hellblauen Himmels

der blaue Wiesensalbei

schmückt dein grünes Kleid

die zarten Gräser

wiegen sich im warmen Wind

der rote Milan schwebt

über die Büsche und dunklen Kiefern

weiß leuchten die Steine

aus dem Urmeer im Gras

die geheimnisvollen Mantren

der Hummeln summen im Ohr

heilige Mutter der

Schnecken und Füchse

heilige Mutter des

lindgrünen Hügels

20.5.12

Totengesicht

man macht Fotos vom ersten Gesicht

es ist normal für jeden

seltener macht man Fotos

vom letzten Gesicht des irdischen Weges

sein Gesicht ist still und erlöst

befreit vom Leiden des Lebens

kein Kampf oder Streit hat

seine Spuren ins Gesicht gezeichnet

alles ist friedlich

alles ist gut

als würde die zarte Abendsonne

scheinen auf seine Stirn

Gott hat seine Seele erlöst und

eine Hülle zurückgelassen

die nun zerfallen kann

wie eine rote Rosenblüte

denn das Wahre bleibt