Die Autorin Ursula Geier lebt heute in Baden-Württemberg, Bayern und Spanien. Sie arbeitete bereits für eine Zeitung sowie für ein Magazin und schrieb mehrer Bücher.
Bereits erschienene Titel bei Books on Demand sind:
Wie Rex und Cimba unseren Traum
von Mallorca erlebten (2008)
Übers Meer und Querfeldein (2009)
Der freche Fritz im Vogelhaus (2009)
FÜR MEINE GELIEBTEN ENKEL ANNA, MARITA UND JULIE
ENDLICH HABE ICH EIN NEUES ZU HAUSE GEFUNDEN UND WEIL ICH SO GLÜCKLICH DARÜBER BIN MÖCHTE ICH EUCH MEINE GESCHICHTE ERZÄHLEN.
ICH BIN EIN MISCHLINGSKATER.
EIN TEIL VON MIR IST EIN KARTHÄUSER DER ANDERE TEIL EINE GANZ NORMALE HAUSKATZE ALS ICH MEINE AUGEN ÖFFNETE WAR ICH AUF EINEM FRIEDHOF UND LAG DORT SCHWER VERLETZT, ANSCHEINEND WAR ICH VON EINEM ANDEREN TIER VERMUTLICH EINEM MARDER GEBISSEN WORDEN.
ICH WURDE INS TIERHEIM GEBRACHT UND DORT OPERIERT.
NACH DIESER SCHWIERIGEN OPERATION BIN ICH GEPFLEGT WORDEN UND DURFTE DANN ZU MEINER ERSTEN KATZENMUTTER.
SIE HATTE EIN HAUS MIT EINEM GARTEN UND ICH KONNTE MICH FREI BEWEGEN, WAS MIR SEHR GUT GEFALLEN HAT.
EIGENTLICH WOLLTE ICH BEI IHR BLEIBEN, ABER DIE BEIDEN ÄLTEREN KATZENMÄDCHEN, DIE SIE HATTE WAREN EIFERSÜCHTIG AUF MICH UND DESWEGEN BEKAM ICH EINE NEUE FAMILIE.
MEIN NEUES FRAUCHCHEN UND MEIN NEUES HERRCHEN WAREN AUCH GANZ LIEB ZU MIR UND ICH GEWÖHNTE MICH SCHNELL DORT EIN.
WAS ICH GANZ TOLL FAND, DASS MEINE ERSTE KATZENMUTTER MICH IMMER NOCH BESUCHEN KAM UND SPÄTER SOGAR MEINE PATENTANTE WURDE.
AUCH HIER HABE ICH EINEN SCHÖNEN GARTEN UND FAND VIELE FREUNDE VON DENEN ICH EUCH IN DIESEM, MEINEM, BUCH ERZÄHLEN WERDE.
ICH BIN FROH, DASS ES SO SCHÖNE TIERHEIME GIBT, WO WIR EINE BLEIBE FINDEN UND VON DORT IN EINE LIEBE FAMILIE KOMMEN.
FAST HÄTTE ICH VERGESSEN EUCH ZU ERZÄHLEN, DASS ICH EINEN ECHTEN MENSCHEN NAMEN HATTE, ICH WURDE DOCH TATSÄCHLICH „WALTER“ GENANNT, NATÜRLICH GEFIEL MIR DIESER NAME GAR NICHT UND ICH WAR GANZ HAPPY ALS MICH MEIN JETZIGES FRAUCHEN UMTAUFTE UND MIR EINEN NEUEN NAMEN GAB.
SIE NANNTE MICH „SAMY“ DIESER NAME GEFIEL MIR SEHR GUT. NOCH LIEBER HATTE ICH ES WENN MICH DAS KLEINE FRAUCHEN, MEINE ANNA, „SÄMERICH“ RIEF.
DAS KLEINE FRAUCHEN, WIE ICH SIE NENNE, IST DIE ENKELTOCHTER VON MEINEM FRAUCHEN UND SIE LIEBE ICH GANZ BESONDERS.
NIEMAND IST SO ZÄRTLICH WIE SIE UND KEINE KANN SO SCHÖN MIT MIR SPIELEN.
JEDES MAL WENN SIE ZU UNS KOMMT, BRINGT SIE MIR LECKERLIS MIT.
ICH LIEBE MEINE ANNA GANZ BESONDERS UND WENN SIE NACH MIR RUFT, DANN KOMME ICH SOFORT, WEIL ICH MICH SO SEHR FREUE, DASS ES SIE GIBT.
ABER JETZT WERDE ICH EUCH ALLES ERZÄHLEN, WAS ICH BISHER ERLEBT HABE UND WIE MEIN KLEINES KATZENLEBEN SICH ZUM GUTEN GEWENDET HAT.WIE MEIN LEBEN ANGEFANGEN HAT, DAS HABE ICH VERGESSEN, ICH KANN MICH NUR NOCH AN DEN KALTEN UND ZUGIGEN FRIEDHOF ERINNERN UND AN DIE SCHLIMMEN SCHMERZEN, DIE ICH GEHABT HABE.
LIEBE MENSCHEN HABEN MICH INS TIERHEIM GEBRACHT, WO ICH OPERIERT WURDE. ICH DURFTE DORT BLEIBEN, BIS ICH WIEDER GESUND WAR, DANN KAMM ICH ZU MEINER ERSTEN KATZENMUTTER, SPÄTER ZU MEINEM JETZIGEN FRAUCHEN.
ICH BEKAM AUCH EIN EIGENES BETTCHEN UND EINE KATZENHÖHLE, SOGAR EINEN EIGENEN KRATZBAUM.
Ich bin der Samy ein Kater und meine Katzenmutter ist traurig. Vor ein paar Monaten waren wir noch zu dritt, meine Katzenmutter, der Katzenvater und ich, der Samy.
Jetzt sind wir nur noch zu zweit, meine Katzenmutter und ich der Samy.
Der Katzenvater ist verstorben, er kommt nicht mehr nach Hause, sagt Frauchen und weint.
Das war eine Aufregung, zuerst kam ein Krankenwagen, der machte schrecklichen Radau und nahm das Herrchen mit ins Krankenhaus. Dort besuchten ihn Frauchen und die Kinder und Enkel. Sie machten immer ernste Gesichter und weinten nur noch, dann gingen sie nicht mehr ins Krankenhaus, weil Herrchen verstorben war. Zuerst verstand ich dass nicht, mit dem „verstorben“, dann begriff ich, dass der
„Verstorbene“ nicht mehr nach Hause kommt. Und ich war auch sehr traurig, ich vermisse mein Herrchen. Es ist schlimm für mich den Samy, weil ich ein fröhlicher Kater bin und gerne Kunststücke mache. Aber jetzt lacht keiner mehr über meine Kunststücke, alle weinen nur noch.
Ich verstehe ja, dass alle so traurig sind, mein Herrchen war immer lustig und jetzt ist er nicht mehr da. Aber ich der Samy, ich bin noch da und ich werde alles tun, damit alle wieder so fröhlich werden wie früher. Ich werde noch lauter schnurren wie bisher, noch mehr schmusen und allen zeigen wie lieb ich sie hab.
Ich erinnere mich daran wie Herrchen mit mir gespielt hat, wie er mich immer gestreichelt hat und wie er mich auf den Arm genommen hat. Manch mal gehe ich in sein Zimmer, lege mich auf sein Bett und träume von ihm.
Ich wünsche mir zu Weihnachten, dass alle nicht mehr so viel weinen und sehen, wie lieb ich sie alle habe, dann kann ich mich auch auf Weihnachten freuen.
Ich bin Samy, der Kater von meinem Frauchen und ich habe euch ja berichtet, dass mein Herrchen ins Krankenhaus gekommen ist und dann nicht mehr wieder kam. Es war eine scheußliche Zeit. Die ganze Familie, das sind die Töchter von Frauchen und deren Töchter, das sind die Enkelkinder von Frauchen, liefen nur noch heulend herum. Mir gefiel es gar nicht mehr zu Hause, aber ich konnte die Heulenden doch nicht einfach alleine lassen. Besonders mein Frauchen nicht, sie hatte