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Vorwort

Der nördlichste Punkt Europas, das Nordkap, ist ein Traumziel, ein Magnet für viele, die sich alljährlich aufmachen, den Norden Skandinaviens zu bereisen.

Lappland. Damit verbindet man unberührte Natur, Rentiere, Mitternachtssonne und Nordlicht. Die Landschaft, die man durchfährt, ist mehr als nur eine zu überwindende Entfernung. Sie fasziniert mit ihren weiten Ebenen und klaren Seen, mit sauberer Luft, schroffen Bergen und unberührten Wäldern, in denen eine relativ intakte Tier- und Pflanzenwelt beheimatet ist. Diese polarnahe, aber durch den Golfstrom erwärmte Region bildet eine natürliche Einheit, wie man sie in Europa kaum noch findet.

Wer Einsamkeit genießen möchte, ist in Lappland genau richtig. Wer sich Zeit lässt, vielleicht sogar das Fernziel Nordkap aufgibt, wird sich von der Einzigartigkeit der Landschaft fesseln lassen und das Land in seiner ganzen Bandbreite entdecken wollen.

Wir haben den Norden Skandinaviens lieben gelernt und wollen mit diesem Buch unsere Erfahrungen weitergeben. Wir wissen, dass Lappland nicht nur im Sommer erlebenswert ist, sondern in den anderen Jahreszeiten vielleicht noch anziehender sein kann: Im Herbst verwandelt sich das Land in ein unbeschreibliches Farbenmeer, im Winter liegt es schneeüberzogen und still dem Reisenden zu Füßen. Es war eine Wintertour, die uns veranlasste, dieses Buch zu schreiben.

Der vorliegende Reiseführer bietet umfassende praktische Informationen fürs Reisen im Sommer, im Herbst und im Winter. Er behandelt das Gebiet vom Polarkreis bis zum Nordkap ausführlich und liefert detaillierte Beschreibungen der möglichen Anreiserouten durch Norwegen, Schweden und Finnland mitsamt der Fährverbindungen. Tipps zu den Themen Reisevorbereitung und Ausrüstung helfen, eine komplikationslose Reise durchzuführen, ob man mit dem eigenen Auto fährt oder mit Bus, Bahn, Flugzeug oder Schiff unterwegs ist, ob man im Wohnmobil, in Hotels, Hütten oder auf Campingplätzen übernachtet oder in der freien Natur zeltet. Ausführliche Informationen finden sich zum Wandern und für weitere Outdoor-Aktivitäten in der Wildnis Lapplands.

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Lappländische Farbenpracht im Herbst

Polarlicht und Mitternachtssonne, die Tundralandschaft und die Fjordküsten sind nur einige der Naturphänomene des skandinavischen Nordens, die dieser Reiseführer anschaulich erläutert. Auch über die Geschichte, Kultur und Bevölkerung der drei Länder gibt es fundierte Hintergrundinformationen. Ein besonderer Schwerpunkt widmet sich dem Leben der Samen (so nennen sich die „Lappen“ selbst).

Wir wünschen eine erlebnisreiche Reise und genug Zeit, diese faszinierende Wildnis im Norden Europas kennenzulernen.

Frank-Peter Herbst,
Peter Rump

Inhalt

Vorwort

Zum Begriff „Lappland“

Zu den Ortsbeschreibungen

Exkursverzeichnis

Kartenverzeichnis

1 Anreiserouten

Wahl der Strecke

Fähren

Anreiseroute durch Norwegen

Anreiseroute durch Schweden

Anreiseroute durch Finnland

2 Routen durch Lappland

Überblick

Route 1: Mo i Rana – Nordkap

Route 2: Nordkjosbotn – Tromsø

Route 3: Haparanda/Tornio – Skibotn

Route 4: Palojoensuu – Alta

Route 5: Skaidi – Hammerfest

Route 6: Lakselv – Inari

Route 7: Kautokeino – Vardø

Route 8: Russenes – Kirkenes

Route 9: Kittilä – Kirkenes

Route 10: Inari – Båtsfjord/Berlevåg

Route 11: Rovaniemi – Inari

Route 12: Rovaniemi – Muonio

Route 13: Arvidsjaur – Storjord

Route 14: Arvidsjaur – Karesuando

Route 15: Jokkmokk – Kvikkjokk

Route 16: Kiruna – Narvik

Route 17: Luleå – Jokkmokk

3 Orte in Norwegen A–Z

Alta

Bardufoss

Båtsfjord

Berlevåg

Bodø

Fauske

Gamvik

Hammerfest

Hamningberg

Karasjok

Kautokeino

Kirkenes

Kjøllefjord

Lakselv

Magerøya (Nordkap-Insel)

Mehamn

Mo i Rana

Narvik

Nordkjosbotn

Setermoen

Skaidi

Skibotn

Skutvik

Tana Bru

Tromsø

Vadsø

Vardø

Lofoten und Vesterålen

Überblick

Insel Austvågøy

Insel Vestvågøy

Insel Flakstadøya

Insel Moskenesøya

Insel Værøy

Insel Røst

Die Vesterålen

4 Orte in Schweden A–Z

Abisko

Arjeplog

Arvidsjaur

Gällivare

Haparanda

Jäkkvik

Jokkmokk

Karesuando

Kiruna

Kvikkjokk

Luleå

Övertorneå

Pajala

5 Orte in Finnland A–Z

Hetta (Gemeinde Enontekiö)

Inari

Ivalo

Kaaresuvanto

Karigasniemi

Kemi

Kemijärvi

Kilpisjärvi

Kittilä

Kolari

Muonio

Pello

Rovaniemi

Sodankylä

Tankavaara

Tornio

Utsjoki

Ylitornio

6 Praktische Reisetipps A–Z

Anreise

Flug

Anreise und Weiterfahrt per Bus

Anreise mit der Bahn

Ausrüstung und Reisegepäck

Campingausrüstung

Akkus und Ladegeräte

Mückenschutz

Landkarten

Autofahren

Straßenzustand

Verkehrsregeln

Maut

Tanken

Mietwagen

Autozubehör

Ausrüstung von Campingfahrzeugen

Autofahren im Winter

Ein- und Ausreisebestimmungen

Botschaften der skandinavischen Länder

Sonstige Dokumente

Zollbestimmungen

Tiermitnahme

Arbeitserlaubnis

Einkaufen und Souvenirs

Lebensmittel

Mitbringsel

Essen und Trinken

Gastronomie

Typische Speisen

Vegetarisches Essen

Alkoholische Getränke

Feste und Veranstaltungen

Geld

Informationen

Fremdenverkehrsämter

Radio

Jedermannsrecht

Mit Kindern unterwegs

Medizinische Versorgung

Notfälle

Outdoor-Aktivitäten

Angeln

Kanu fahren

Aktivitäten im Winter

Radfahren

Fahrradmitnahme

Reisezeit

Sicherheit

Telefonieren

Übernachten

Freies Campen

Campingplätze

Hütten

Hotels und Privatunterkünfte

Jugendherbergen

Uhrzeit

Versicherungen

Wandern

Wanderausrüstung

Orientierung

Überquerung von Flüssen und Seen

Offenes Feuer

Wanderwege in Norwegen

Wanderwege in Schweden

Wanderwege in Finnland

7 Landschaft und Natur

Geografie

Nationalparks

Klima

Tiere

Pflanzen

8 Menschen und Kultur

Geschichte

Politik und Verwaltung

Wirtschaft

Bevölkerung

Sprachen

Architektur und Design

Film

Musik

Kunsthandwerk

Literatur

Mythologie

Die Samen

9 Anhang

Literaturtipps

Quellennachweis

„Mini-Sprachführer“

„Wir bitten um Ihre Mithilfe“

Register

Die Autoren

4 Die Ziffern in den farbigen Kästchen bei den Praktischen Tipps der Ortskapitel verweisen auf den jeweiligen Legendeneintrag im Stadtplan.

Updates nach Redaktionsschluss: Auf der Produktseite dieses Reiseführers in unserem Internetshop finden Sie zusätzliche Informationen und wichtige Änderungen.

Zum Begriff „Lappland“

Einen Staat „Lappland“ wird man auf keiner Karte finden. Der Begriff bezeichnet den hauptsächlich nördlich des Polarkreises liegenden Teil Skandinaviens, der sich auf drei Nationen verteilt (wenn man den russischen Teil mitrechnet, sogar auf vier): Norwegen, Schweden und Finnland. In Norwegen gehören drei Bezirke dazu: Nordland, Troms und Finnmarken, in Schweden zwei Provinzen: Norrbotten und Västerbotten, in Finnland ist es nur ein Bezirk: Lappi.

Das Wort „Lappland“ entstand aus der finnischen Bezeichnung für die nomadischen Ureinwohner dieser Region. Der Name wurde von den Schweden übernommen, die ihre nördliche Provinz Lappland nannten. Norweger nannten die Lappen „Finner“ (= Finnen). Aus diesem Grund heißt der nördlichste Teil Norwegens „Finnmark“. Der finnische Teil Lapplands heißt wiederum „Lappi“.

Die ursprünglichen Bewohner Lapplands nennen sich selbst Samen („Sameh“) und halten die Bezeichnung „Lappen“ für eine Beleidigung, da dieses Wort übersetzt so etwas wie „Ausgestoßene“ bedeutet. Das Land, in dem sie leben, heißt demnach bei ihnen auch nicht Lappland, sondern „Sameoednäm“ oder „sápmi“.

Früher lebten in dem Gebiet nördlich des Polarkreises ausschließlich Samen. Auch in Teilen der südlicheren Provinz Trøndelag und in Røros lebten Samen, die zur Minderheit der Südsamen gehören. Sie alle wurden von den einwandernden Skandinaviern immer weiter zurückgedrängt. Das war recht einfach, da die Samen kein kriegerisches Volk waren. Später zwang man sie sogar zur Entrichtung von Steuern.

Heute sind fast alle dieser ehemaligen Nomaden sesshaft geworden und betreiben ihre frühere Lebensgrundlage, das Fischen und die Rentierzucht, nur noch nebenberuflich.

Wir haben uns in diesem Buch bemüht, dem Anliegen der Samen gerecht zu werden, und nennen sie bei ihrem eigenen Namen. Von der Bezeichnung „Lappland“ wollten wir uns allerdings nicht trennen, da sie doch relativ fest im deutschen Sprachgebrauch verankert ist. Wenn wir im Text von Lappland sprechen, meinen wir stets das gesamte Gebiet Skandinaviens, das nördlich des Polarkreises liegt: Skandinaviens Norden.

Preiskategorien der Unterkünfte

Zu Grunde liegen für Campingplätze der Standplatz für ein normales Wohnmobil ohne Stromanschluss. Übernachtungen in einer einfachen Campinghütte liegen in der Regel eine Kategorie höher. Bei den Hotels bezieht sich die Kategorie auf eine Übernachtung im Doppelzimmer in der Hochsaison pro Person.

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bis 250 NOK, 250 SEK, 60 €

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bis 500 NOK, 600 SEK, 95 €

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bis 1200 NOK, 1200 SEK, 130 €

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bis 1500 NOK, 1450 SEK, 180 €

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über 1500 NOK, 1450 SEK, 180 €

Die Preisstaffelungen sind für die einzelnen Länder unterschiedlich.

Zu den Ortsbeschreibungen

Im Kapitel „Routen durch Lappland“ werden die verschiedenen Fahrtstrecken mit den wichtigsten Infos für Auto- und Wohnmobilfahrer vorgestellt. Dabei wird nicht nur die Route selbst mitsamt Rast-, Tank- und Übernachtungsmöglichkeiten beschrieben, auch viele Sehenswürdigkeiten am Rande der Strecke werden charakterisiert.

In den drei Ortskapiteln sind alle wichtigen Orte jeweils innerhalb der Länder Norwegen, Schweden und Finnland alphabetisch geordnet. Kleinere Ortschaften und Sehenswürdigkeiten außerhalb von Orten sind oft als „Ausflugsziele“ eines größeren Ortes aufgeführt. Um eine Beschreibung einer Stadt, Landschaft oder Sehenswürdigkeit im Buch zu finden, sollte man am besten immer im Register im Anhang nachschauen. Dort sind auch die Ortschaften und Sehenswürdigkeiten aufgelistet, die nur in den Routenbeschreibungen erwähnt werden.

Exkurse

Routen durch Lappland

Batterie Dietl und die Adolfkanonen

Der Lapplandkrieg

Die Kiruna-Narvik-Bahn

Orte in Norwegen A–Z

Der Seeadler – größter Raubvogel Norwegens

Die Vermessung der Welt: der Struve-Bogen

Wem gehört eigentlich ein abgestürztes Flugzeug?

Fridtjof Nansen und der Weg zum Nordpol

Wal-Safari

Orte in Schweden A–Z

Lars Levi Læstadius, „Apostel der Samen“

Orte in Finnland A–Z

Die Sampo – eine Fahrt mit dem Eisbrecher

Praktische Reisetipps A–Z

Mit dem Fahrrad durch Lappland – eine Rundtour

Die Sauna-Tradition in Finnland

Landschaft und Natur

Polarkreis, Polarnacht und Mitternachtssonne – lappländische Phänomene?

Über den Walfang

Carl von Linné

Menschen und Kultur

Anders Celsius und die Temperatur

Der Finnische Bürgerkrieg

Die Kata – das Zelt der Lappen

Karten

Lappland

Umschlag hinten

Lappland, Routen und Blattschnitt

Umschlag vorn

Skandinavien, Hauptverkehrsstraßen (Anreise)

Skandinavien, Fährverbindungen (Anreise)

Skandinavien, Bahnlinien

Skandinavien, Geografie und Klima

Lappland, Nationalparks

Orts- und Umgebungskarten

Alta, Umgebung

Arjeplog

Arvidsjaur

Bodø

Fauske

Hammerfest

Harstad

Inari

Ivalo

Jokkmokk

Karasjok

Kautokeino

Kemijärvi

Kirkenes, Umgebung

Kiruna

Mo i Rana

Muonio, Umgebung

Narvik

Rovaniemi

Sodankylä

Tromsø

Tromsø, Umgebung

Vadsø

Routenkarten

Route 1a

Mo i Rana – Narvik

Routen 1b und 2

Narvik – Alta, Nordkjosbotn – Tromsø

Route 1c

Alta – Nordkap

Route 3a

Haparanda/Tornio – Muonio

Routen 3b und 4

Muonio – Skibotn, Palojoensuu – Alta

Routen 5, 6, 7, 8 und 10

Skaidi – Hammerfest, Lakselv – Inari, Kautokeino – Vardø, Russenes – Kirkenes, Inari – Båtsfjord/Berlevåg

Route 9

Kittilä – Kirkenes

Routen 11 und 12

Rovaniemi – Inari Rovaniemi – Muonio

Routen 13, 14a, 15 und 17

Arvidsjaur – Storjord, Arvidsjaur – Gällivare, Jokkmokk – Kvikkjokk, Luleå – Jokkmokk

Routen 14b und 16

Gällivare – Karesuando, Kiruna – Narvik

Regionalkarten

Inari-See

Kiruna-Narvik-Bahn / Route 16

Lofoten und Vesterålen

Magerøya (Nordkap)

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Teil der Storebæltbrücke über den Großen Belt zur dänischen Insel Seeland

1 Anreiserouten

Anreiseroute durch Finnland

Anreiseroute durch Norwegen

Anreiseroute durch Schweden

Fähren

Wahl der Strecke

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Wahl der Strecke

Ob einem nun die Berge Norwegens, die Wälder Schwedens oder die Seen Finnlands mehr zusagen, entscheidet mit über die Wahl der Anfahrtsroute. Der kürzeste und meistgenutzte Weg in den Norden Skandinaviens führt durch Dänemark und Schweden. Doch man kann Norwegen oder Finnland in die Anreiseroute einbeziehen und nach der Durchquerung von Südschweden durch eines der beiden Nachbarländer weiter nach Norden fahren. Auch der direkte Weg von Dänemark nach Norwegen oder von der deutschen Ostseeküste nach Finnland ist möglich – durch eine Umschiffung von Schweden im wahren Wortsinn.

Eine wichtige Grundüberlegung bei der Streckenwahl ist die zur Verfügung stehende Zeit. Auch die Finanzen spielen eine Rolle, die Fährverbindungen nach Skandinavien sind ein entscheidender Faktor bei der Kostenfrage. Ein Preis-Leistungsvergleich bei der Reiseplanung ist nützlich. Schließlich lässt sich eine Schiffsfahrt auch ganz vermeiden, indem man die Brückenverbindungen der dänischen Inseln nutzt, um zum schwedischen Festland zu gelangen. Ein Überblick über die möglichen Fährverbindungen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) soll bei der Wahl der Anfahrtsroute helfen.

Brückenverbindungen

Wer überhaupt keine Fähre benutzen möchte, fährt auf der E45 bis nach Kolding in Dänemark und dort auf die E20, auf der man über eine kurze Brücke die Insel Fünen (Fyn) erreicht. An Odense vorbei fährt man dann in Nyborg auf den zweiteiligen Brückenzug Storebæltsbroen über den Großen Belt (Maut für Pkw ab 34 €), und erreicht bei Halsskov die Insel Seeland (Sjælland).

Weiter geht es auf der E20, bis man südlich von Kopenhagen die Öresundbrücke nach Malmö in Schweden erreicht. In der Nähe des Kopenhagener Flughafens verschwindet die Autobahn in einem Tunnel, der etwa 3,5 km unter dem Sund entlangführt. Auf einer künstlich aufgeschütteten Insel südlich von Saltholm kommt die Straße wieder an die Oberfläche, um dann über eine 8 km lange Schrägseilbrücke nach Malmö zu führen. Das Mittelteil hängt fast einen halben Kilometer „frei“ in 57 m Höhe.

Geplanter Tunnel durch den Fehmarnbelt

Ab 2028 soll man den Fehmarnbelt von Puttgarden nach Rødby durch einen 18 km langen Tunnel im Zug oder Auto unterqueren können. Dänemark möchte hier den längsten Fertigtunnel der Welt versenken, die Fabrik für die Tunnelteile ist bereits fertiggestellt. In Deutschland gibt es Proteste gegen das Milliardenprojekt. Man fürchtet einen Anstieg des Verkehrs und ein Nachlassen des Tourismus. Die einspurige Fehmarnsundbrücke der Vogelfluglinie (nach dem Weg der Zugvögel benannt) wird nach der Fertigstellung des Tunnels zum Nadelöhr, da man eine Erweiterung erst 2014 auf den Weg brachte und die Brücke marode ist (Infos unter www.femern.de).

Die Strecke ist mautpflichtig. Es gibt eine Zahlstation mit verschiedenen Fahrspuren. Vielnutzer haben einen Sender hinter der Windschutzscheibe, der die Durchfahrt automatisch registriert. Man kann gegen 30 € Kaution einen Sender leihen und ihn per Post zurückschicken. Die Zahlung vor Ort und ohne Sender ist teurer und es kann zu Wartezeiten kommen. Pkw und Wohnmobile bis 6 m Länge kosten für die einfache Fahrt 54 €, vor Ort 56 €, Wohnmobile über 6 m und Pkw mit Anhänger 112 €, Motorräder (nur vor Ort) 29 €.

Für die Storebælt- und die Öresundbrücke zusammen zahlt man bei Online-Buchung (www.storebaelt.dk, www.oeresundbruecke.de) für den Pkw 89 €. Für das Wohnmobil muss man eine Kopie des Fahrzeugscheins einscannen und an die Buchungsstelle schicken. Die Kombination der Rostock-Gedser-Fähre mit der Öresundbrücke kostet 110 € pro Pkw unter 6 m.

Fähren

Wer nicht über die Öresundbrücke oder durch die baltischen Staaten und Russland fahren will, muss eine Fähre benutzen, um nach Schweden, Norwegen oder Finnland zu gelangen. Das Angebot an Linien ist sehr groß. Der folgende Überblick erhebt daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Viele Reedereien bieten preiswerte Pauschalen z.B. für Pkw inkl. fünf Personen an. Wenn die gewünschte Strecke von mehreren Reedereien befahren wird und man ein etwas größeres Auto hat, sollte man auf die angegebenen Maximalgrößen für Pkw beim Normaltarif achten. Die maximale Höhe schwankt je nach Reederei zwischen 1,85 und 2,25 m, die Länge zwischen 5 und 6 m. Überschreitet man dies, sind Aufschläge fällig.

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Auf der Küstenstraße Rv 17 in Norwegen

Für bestimmte Strecken gibt es Kombitickets für bis zu drei Fähren, z.B. für Puttgarden – Rødby, Helsingør – Helsingborg und Stockholm – Helsinki.

Bei den Nachtfähren ist es möglich, Kabinen oder Liegesessel zu buchen. Der Aufenthalt auf den Fahrzeugdecks ist während der Überfahrt verboten. Bei Langstrecken kommt man um die Kabinenbuchung nicht herum. Manche Linien bieten im Sommer Plätze im Liegesessel an.

Die Überfahrt in der Hochsaison ist immer erheblich teurer. Die Saisonzeiten sind bei jeder Linie unterschiedlich. Außerdem erhöht sich der Preis am Wochenende und bei nicht wenigen Linien auch in der Nacht. Jugendliche, Studenten und Rentner werden häufig billiger befördert. Umsonst ist’s oft für Kinder unter sechs Jahren.

Als Tramper sollte man die Verladekais der Linien wählen, denn viele Leute haben ihr Auto nicht voll besetzt und können dazu überredet werden, einen Tramper kostenlos mitzunehmen.

Der Standard der Fähren sowohl in Sachen Sicherheit als auch Komfort ist bei den Skandinavien-Fähren im Allgemeinen sehr hoch. Einige Schiffe wie z.B. bei Color Line, Tallink Silja oder Viking Line können es mit ihrer Ausstattung inzwischen auch mit Kreuzfahrtschiffen aufnehmen.

Fährverbindungen

Von Deutschland und Dänemark nach Norwegen, Schweden und Finnland

1: Hirtshals (DK) – Kristiansand (N)

Zweimal täglich fährt die Fjord Line mit der „Fjordcat“ ca. 2½ Std. durch den Skagerak, allerdings nur im Sommer. Person ab 15 € einfache Fahrt, das Auto mit 2 Personen ab 75 €, Womo mit Fahrer 112 €.

2: Hirtshals (DK) – Langesund (N)

Täglich einmal und nur im Sommer fährt die Fjord Line ca. 4½ Std. durch den Skagerak. Person ab 13 € einfache Fahrt, das Auto mit 2 Personen und Frühstück 62 €, Womo mit Fahrer 90 €.

3: Hirtshals (DK) – Larvik (N)

Die Color Line fährt von Norddänemark an die Südküste Norwegens. Meist eine Fahrt pro Tag. Fahrtdauer: ca. 3½ Std. Zu bestimmten Abfahrtszeiten Wohnmobil-Ermäßigungen. Hochsaison: Auto plus 2 Pers. 94 €.

4: Strømstad (S) – Sandefjord (N)

2½ Stunden braucht Stena Line für die Überfahrt von Schweden nach Norwegen. Bis zu 6 Abfahrten pro Tag, 2 Personen + Pkw 22 €.

5: Frederikshavn (DK) – Oslo (N)

Stena Line hat ein kompliziertes Tarifsystem. Auto bis 2 m Höhe mit 2 Personen einfache Fahrt ab 103 €. Nachtfahrten zuzüglich Kabine mindestens 58 €.

6: Frederikshavn (DK) – Göteborg (S)

Stena Line, je nach Abfahrtstag/-stunde unterschiedliche Preise. Auto bis 2 m Höhe inkl. Fahrer einfache Fahrt ab 97 €.

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7: Grenå (DK) – Varberg (S)

Stena Line, Preise je nach Abfahrtstag/-std. Auto bis 2 m Höhe inkl. Fahrer einfache Fahrt ab 42 €, Fahrzeit rund 6 Stunden.

8: Kiel (D) – Oslo (N)

Der lange Seeweg, „Kreuzfährfahrt“ von 19½ Stunden. Tägliche Abfahrten um 14 Uhr von Kiel und Oslo mit der Color Line. Auto-Spar-Paket: Pkw plus 2 Personen mit 2-Bett-Innenkabine, je nach Saison ab 319 €.

9: Kiel (D) – Göteborg (S)

Stena Line, Preise nach Abfahrtstag/-std., Auto bis 2 m Höhe inkl. Fahrer einfache Fahrt ab 65 €, plus Kabine, Standard-2er ab 78 €. Kabinen im Unterdeck im Sommer ab 42 € pro Person.

10: Puttgarden (D) – Rødby (DK)

Die Vogelfluglinie wird von Scandlines alle 30 Minuten befahren, ist aber ziemlich teuer, da es die Hauptroute ist. Die Fahrzeit beträgt 45 Minuten. Einfache Fahrt pro Pers. in der Saison ab 12 €, Pkw bis 6 m Länge plus max. 9 Pers. 67 €. Ticketkauf am Terminal 5 € Aufpreis, Womo + 20 €.

11: Helsingør (DK) – Helsingborg (S)

Scandlines, 60 Abfahrten täglich, Fahrzeit 20 Min., Person 12 €, Auto ab 67 € bei Online-Buchung einer bestimmten Abfahrt in Kombination mit Puttgarden – Rødby. Verschiedene Kombitickets buchbar.

12: Kopenhagen (DK) – Oslo (N)

Pkw-Höhe 1,85 m, Wochenende teurer, einfache Fahrt mit Auto und Fahrer 199 €, inkl. Kabinenzuschlag da die Überfahrt 16 Std. dauert. Eine Abfahrt pro Tag mit der britischen DFDS. Zum Terminal in Kopenhagen vom Ring 02 bei Folke Bernadottes Allé in den Dampfaergevej einbiegen.

13: Travemünde (D) – Trelleborg (S)

Die Fähren der TT Line fahren 7½ Std. bei Tag und 8½ Std. bei Nacht. Einfache Fahrt Pkw bis 6 m Länge mit Fahrer ab 160 €, für Womo mit 2 Pers. gilt ein Zuschlag ab 6 m Länge, in der Saison keine Nachtfahrten.

14: Travemünde (D) – Malmö (S)

Finnlines/Nordö-Link lässt viermal am Tag auch Autos aufs Schiff. Dauer 9 Stunden. Tagfahrt Fahrzeug bis 6 m 131 €, Abendabfahrt teurer, Person ab 35 €, Kabine ab 60 €.

15: Rostock (D) – Gedser (DK)

Die Fähren von Scandlines fahren 12-mal täglich in 1¾ Std. Einfache Fahrt pro Person ab 16 €, Pkw bis 6 m Länge inkl. Fahrer 126 €.

16: Rostock (D) – Trelleborg (S)

TT Line: Pkw plus Fahrer ab 82 €, am Wochenende das Dreifache. Kombinierte Fracht- und Passagierschiffe fahren für TT Line am Tage 6 Std. und in der Nacht 7½ Std. Auch Scandlines befährt die Strecke, Pkw mit Fahrer ab 242 € am Tag, 280 € in der Nacht. Die Riesenschiffe befördern die Eisenbahnzüge nach Skandinavien.

17: Sassnitz (D) – Trelleborg (S)

Die Überfahrt dauert 4 Std., Pkw bis 6 m Länge. Für Reisende aus Westdeutschland weniger geeignet, da der Weg nach Rügen in der Saison auch nachts mit Staus behaftet ist. Einfache Fahrt pro Person ab 12 €, Pkw bis 6 m ab 27 €. Reederei: Stena Line.

18: Travemünde (D) – Helsinki (FIN)

Die Schiffe der Finnlines brauchen 30 Std. für die Strecke. Finnlines fährt mindestens einmal am Tag, einfache Fahrt pro Person in der Hauptsaison 160 €, Ruhesessel inklusive. Vierer-Innenkabine 245 €, Auto bis 6 m Länge mit Fahrer 325 €, Wohnmobil mindestens 275 €. Hin- und Rückfahrt 20 % billiger.

An die norwegische Westküste

Weitere Fährverbindungen gibt es von Dänemark mit Fjordline bzw. Color Line nach Bergen, Egersund, Haugesund und Stavanger in Norwegen.

Von Schweden nach Finnland

Zwischen Schweden und Finnland herrscht ebenfalls reger Schiffsverkehr. Außer den traditionsreichen Riesen Viking Line mit den roten Schiffen und Tallink Silja Line mit dem blauen Seehund im Logo befahren noch einige kleinere Linien die Strecke.

Die meisten Schiffe machen einen Zwischenstopp auf den zu Finnland gehörigen, aber weitgehend autonom verwalteten Ålandinseln, die vielen Reisenden nur als Zwischenstation ein Begriff sind. Es werden die drei Häfen Eckerö, Långnäs und Mariehamn (Hauptstadt) angelaufen. Nach einem Stopp von ein bis drei Stunden geht es dann weiter, man kann aber auch die Einzelstrecken buchen.

19: Stockholm (S) – Mariehamn (Åland) – Helsinki (FIN)

Die Fahrt dauert sowohl mit Silja als auch mit Viking 17 Std. und kostet als einfache Fahrt pro 4-Bett-Außenkabine ab 180 € (Viking)/180 € Kabinenplatz, 90 € Auto (Silja), die Deckpassage kostet ab 55 € (Viking)/50 € (Silja), Pkw bis 1,90 m Höhe ab 90 € (Viking, Silja).

20: Kapellskär (S) – Mariehamn/Långnäs (Åland) – Turku (FIN)

Kapellskär ist ein kleiner Hafen nördlich von Stockholm. Vom CityTerminalen in Stockholm fährt ein Bus nach Kapellskär, jeweils 2 Stunden vor Schiffsabfahrt. Tallink Silja bedient diese Strecke zweimal täglich. Dauer ca. 11 Std. Die einfache Fahrt kostet mit Kabine und Pkw bis 1,90 m Höhe ab 66 € (Nachtfahrt), Deckpassage 8–14 €.

21: Kapellskär (S) – Mariehamn (Åland)

Viking Line,

Auto mit Fahrer 24 €.

22: Kapellskär (S) – Naantali (FIN)

FinnLink, eine Reederei, die zu Finnlines gehört, die wiederum Tallink gehört, fährt zum Hafen von Naantali unweit von Turku. Ab 50 €, 2er-Kabine ab 29 € pro Person, Auto ab 35 € morgens, abends 135 €, inkl. zwei Mahlzeiten.

23: Grisslehamn (S) – Eckerö (Åland)

Zu den Ålandinseln geht es täglich fünfmal mit Eckero Linjen, außerhalb der Saison nur zweimal. 110 km von Stockholm über Norrtälje nach Grisslehamn. Einfache Fahrt Pkw plus Fahrer 22 €, Bus von Eckerö nach Mariehamn 4,40 €. Von hier kommt man weiter nach Finnland.

24: Umeå (S) – Vaasa (FIN)

Hier kann man in der Saison täglich bis zu zweimal mit der Wasaline (NLC Ferry AB Oy) übersetzen. Fahrtdauer 4½ Std. Einfache Fahrt pro Person ab 35 €, Auto bis 1,80 m Höhe 53 €.

Reedereien

image Color Line GmbH, Norwegenkai, 24143 Kiel, Tel. 0431-7300300, www.colorline.de.

image DFDS Seaways (Deutschland) GmbH, Högerdamm 41, 20097 Hamburg, Tel. 01805-8901051, www.dfdsseaways.de.

image Eckerö Linjen, Rederiaktiebolaget Eckerö, Tel. +358 018-28000 (Åland), +46 (0)175-25800 (Schweden), www.eckeroline.fi.

image Finnlines/Finnlink, Skandinavienkai, 23570 Lübeck-Travemünde, Tel. 04502-80520, www.finnlines.de.

image FinnLink AB, Kapellskär, 76015 Gräddö, Schweden, Tel. +358 (0)10-3434500, www.finnlines.de.

image Fjord Line, Nizzastr. 28, 18311 Ribnitz-Damgarten, Tel. 03821-7097210, www.fjordline.com.

image NordöLink (Finnlines), Zum Hafenplatz 1, 23570 Lübeck-Travemünde, Tel. 04502-80520, www.nordoe-link.com, www.finnlines.de.

image Scandlines, www.scandlines.de. Fährhafen, 23769 Puttgarden, Tel. 0180-2116699; Fährcenter, 18456 Sassnitz, Tel. 038392-64420; Fährcenter, Rostock, Tel. 0381-2073317.

image Tallink Silja Line, Zeißstraße 6, 23560 Lübeck, Tel. 0451-5899222, www.tallinksilja.com/de.

image Stena Line, Schwedenkai 1, 24103 Kiel, Tel. 0431-9099, 01805-916666, www.stenaline.de.

image TT Line, Zum Hafenplatz 1, 23570 Travemünde, Tel. 04502-80181, www.ttline.de.

image Viking Line, Große Altefähre 20–22, 23552 Lübeck, Tel. 0451-384630; Tel. Kapellskär: +46 (0)176-44100; Tel. Stockholm: +46 (0)8-4524200, www.vikingline.de.

image Wasaline (NLC Ferry AB OY), Tel. Schweden +46 (0)9-0185200, Finnland +358 (0)207-716810, www.wasaline.com.

Buchung

Wer sich nicht selbst durch den Dschungel der Angebote arbeiten will, kann sich z.B. an die DER Touristik in Frankfurt wenden (Tel. 069-95885963, www.ocean24.com). Hier sind Informationen und Tickets von allen großen Fährlinien erhältlich.

Hurtigruten

Wer sich nicht mit dem Auto komplett auf die lange Reise durch Norwegen, Schweden oder Finnland zum Nordkap begeben will, hat noch eine andere Alternative: die Fahrt mit einem Schiff der Hurtigruten von Bergen aus. Die Fahrt durch die faszinierende Küstenlandschaft Norwegens entlang steil abfallender Felsmassive, an schneebedeckten Hängen vorbei dauert eine Woche pro Strecke. Zwischendurch gibt es immer wieder Stopps an malerisch in die Täler geschmiegten kleinen Dörfern und verschwiegenen Häfen.

Die Geschichte der sagenhaften Linie

Die wohl bekannteste skandinavische Schiffslinie ist 1893 aus der Notwendigkeit heraus entstanden, Post und Waren in die entlegenen Gebiete des Landes zu transportieren. Bis zum Anfang des 20. Jh. gab es fast keine Straßen im Norden und der Flugverkehr steckte noch in der Aufbauphase, es blieb nur die Möglichkeit über das Meer. Die Hurtigruten-Linie wird heute von fünf Reedereien betrieben und umfasst die Strecke von Bergen bis Kirkenes ganz im Nordosten Norwegens. Täglich startet ein Schiff in Bergen und eins in Kirkenes. Unterwegs werden 35 Stationen angelaufen, jeweils auf einer Strecke bei Tag und auf der anderen bei Nacht. Auf der gesamten Rundreise legt man in 12 Tagen 4630 spektakuläre Kilometer zurück oder 2500 Seemeilen (eine Seemeile entspricht 1,8652 Kilometern).

Der Linienbetrieb ist heute regelmäßig auf staatliche Subventionen angewiesen. Im Hurtigrutenmuseum in Stokmarknes auf den Vesterålen kann man eines der Schiffe besichtigen.

Die „hurtigen“ Schiffe

Seit die „MS Vesterålen“ unter Kapitän Richard With am 2. Juli 1893 als erstes Postschiff von Bergen in See stach, wurde die Flotte ständig vergrößert und modernisiert. In der Regel sind es keine echten Luxusliner, sondern sogar teilweise Frachter, die eine begrenzte Zahl von Passagierkabinen besitzen. „Abendkleid und Anzug kann man zu Hause lassen“, steht im Hurtigruten-Prospekt. Diese nicht selten schon betagten Pötte laufen eine Vielzahl kleiner Häfen an, mitunter sieht man nur eine Steinmole am Anlegeplatz. Früher war die Ankunft des Postschiffes immer ein Ereignis, das die ganze Bevölkerung des Ortes zusammenströmen ließ. Es wird rund um die Uhr aus- und eingeladen. Man darf sich also nicht wundern, wenn nachts plötzlich Unruhe an Bord ist. In einigen Häfen besteht die Möglichkeit von Bord zu gehen und eine Sightseeing-Tour zu unternehmen.

Es gibt drei Generationen von Schiffen, die zurzeit in Benutzung sind. Hier kurz jeweils ein typischer Vertreter:

Die MS Lofoten von 1964 gehört zur ältesten Generation. Trotz Modernisierung sind die ursprüngliche Atmosphäre und der traditionelle Stil erhalten geblieben. Wesentlich kleiner als ihre Geschwister, wird an Bord deutlich, dass eine Reise mit den Hurtigruten auch immer ein Stück weit eine Reise in die Vergangenheit darstellt. Die „MS Lofoten“ wird nur noch zu bestimmten Saisonzeiten eingesetzt.

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Die Schiffe der Hurtigruten fahren ums Nordkap herum bis nach Kirkenes

Die MS Vesterålen aus der mittleren Generation wurde im Jahr 1983 gebaut und 1988 und 1995 modernisiert und mit einem hellen Interieur noch einladender gestaltet. Auf Bequemlichkeiten wie Aussichtssalon, Bar, Restaurant, Fahrstuhl und Shop braucht man auch an Bord dieses kleineren Hurtigruten-Schiffes nicht verzichten.

Die MS Midnatsol ist eines der größten Schiffe aus der neusten Generation. Mit komfortabler Ausstattung gehört sie zu den Luxuslinern. Hier kann man sogar Suiten mit Aussicht mieten. Sie ist 135 Meter lang, kann über 1000 Passagiere und 45 Autos mitnehmen und hat 652 Betten.

Das Nordkap selbst wird nicht angelaufen, deshalb muss man vom Hafen in Honningsvåg mit dem Bus zum Ziel, dieser ist aber an Bord buchbar.

Die Einschiffung erfolgt am Frieleneskaien in Bergen. Die Abfahrt variiert je nach Saison.

image 15.4.–14.9.: Abfahrt um 20 Uhr und Einschiffung ab 17 Uhr.

image 15.9.–31.12.: Abfahrt um 22.30 Uhr und Einschiffung ab 18 Uhr.

image Über die aktuellen Abfahrtszeiten und Preise kann man sich unter www.hurtigruten.de informieren.

Bei allen anderen Häfen erfolgt die Einschiffung direkt nach Anlegen des Schiffes, spätestens 30 Minuten vor der angegebenen Abfahrtszeit.

Man kann natürlich auch Teilstrecken befahren. Dazu begibt man sich einfach zum Anleger des entsprechenden Ortes. Tickets ab 48 € pro Person werden beim Einlaufen oder auch vorher in Deutschland verkauft. So kostet die zwölftägige Fahrt von Bergen nach Kirkenes und zurück ab 1300 € (Doppelkabine in der Hochsaison) inkl. hervorragender Verpflegung. Dazu kommt natürlich noch der Flug nach Bergen und von Kirkenes über Oslo nach Deutschland zurück. Zu Weihnachten gibt es Fahrten mit dem historischen „MS Lofoten“ mit Schneehotelübernachtung, Schlittenfahrt und Weihnachtsgottesdienst in Kirkenes. Trotz hoher Preise sind die Schiffe oft ausgebucht, also rechtzeitig anfragen.

Anreiseroute durch Norwegen

Die Fahrt entlang der schroffen norwegischen Küste mit ihren vielen Fjorden gehört zu den schönsten Touren durch Skandinavien. Man fährt von einem überwältigenden Anblick zum nächsten. Zeit und Geduld sind allerdings Voraussetzung für diese Strecke, die mit 3400 km (von Norddeutschland) die längste Route zum Nordkap ist. Ab Trondheim führt der Weg parallel zur Küste, immer wieder müssen Fjorde umfahren werden. Man sieht mitunter sein Ziel schon greifbar vor Augen, muss aber noch einen halben Tag fahren, um auf die andere Seite zu kommen.

Nach Oslo

Eine Hauptroute nach Oslo führt über die dänischen Inseln und Schweden. Von Kopenhagen fährt man über die Öresundbrücke nach Malmö. Dort trifft man auf die E6, die an der schwedischen Westküste entlang durch Göteborg und Uddevalla zur norwegischen Grenze führt. Etwa zwei Stunden später erreicht man die norwegische Hauptstadt.

Anstatt über die dänischen Inseln und Schweden zu fahren, kann man aber auch von der Nordspitze Dänemarks mit der Fähre über den Skagerrak nach Oslo übersetzen. Alternativ kann man über die Vogelfluglinie (Fehmarn) nach Dänemark fahren und von Kopenhagen das Schiff nach Helsingborg oder direkt nach Oslo nehmen. Schließlich kann man auch von Deutschland aus mit der Fähre von Kiel nach Oslo gelangen. Diese Verbindung ist aber relativ teuer und dauert am längsten, man verbringt die Nacht auf dem Schiff (s.o. „Fähren“).

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Norwegische Fjordküste

Entlang der schwedischen Westküste

Die meisten Besucher betreten schwedischen Boden über die südlichste Provinz des Landes: Skåne, zu Deutsch Schonen. Die E6/E20 kommt von Trelleborg an der Südspitze und führt nordwärts bis zur Grenze nach Norwegen. Unterwegs reist man parallel zum Öresund durch flache Landschaften über Malmö, Helsingborg und Halmstad. Die Gegend ist von der Landwirtschaft (hauptsächlich Ackerbau) geprägt. Durch die Provinz Halland mit schönen Badeorten wie Varberg erreicht man die zweitgrößte Stadt des Landes, Göteborg in der Provinz Västergötland.

Göteborg

Schwedens zweitgrößte Stadt (rund 500.000 Einwohner) hat den größten Hafen des Landes und mit dem Nordstan das größte Einkaufszentrum Skandinaviens. Wenn man sich auf der E6 dem Göteborger Bereich nähert, nimmt der Verkehr schnell großstädtische Ausmaße an. Die Stadt besitzt viele Grünanlagen und ist von Kanälen durchzogen. Ihre Straßenzüge sind in unterschiedlichen Stilen in verschiedenen Jahrhunderten entstanden.

Ab Göteborg fährt man durch das Schärengebiet von Bohuslän mit seinen flachen Inselchen, vorbei an Uddevalla, wo man den Götakanal überquert, und Tanum mit seinen alten Felszeichnungen bis zur norwegischen Grenze bei Strömstad.

Übernachten

image Camping Lilleby (SCR)image, Lillebyvägen 100, Torslanda, Tel. 031562240, geöffnet 31.5.–30.8. Auf Hisingen (nordwestlich von Göteborg Zentrum) am Meer bei Torslanda, dem südlichsten Teil von Bohuslän, direkt an einem Fjord zwischen einem Felsmassiv und einem Kiefernwald.

Norwegische Grenze

Die Grenze bildet der Meeresarm Svinesund. Parallel zu der 1946 errichteten alten Svinesundbrücke wurde zur Verkehrsentlastung 2005 die 704 m lange neue Brücke eingeweiht, die 20 NOK Maut kostet. AutoPASS-Abonnenten fahren ohne Halt durch (siehe „Praktische Reisetipps A–Z / Autofahren“). Ab hier wird die Gegend deutlich bergiger. Die Autobahn E6 ist Norwegens längste Straße. Sie führt über 2500 km von Oslo bis zum nordöstlichen Ende in Kirkenes an der russischen Grenze.

Man folgt der E6 nordwärts Richtung Oslo. Das Meer reicht mit seinem Meeresarm bis zur Hauptstadt ins Landesinnere hinein. Bei Moss kommt die Straße wieder an den Fjord, der Verkehr wird dichter und nun ist es nicht mehr weit zum ersten Verteilerkreis am Rande von Oslo.

Wer direkt weiter nach Lappland will, muss nicht durch die Stadt fahren. Man folgt einfach den Schildern „E6 Trondheim“ und wird über den Ring 3 noch vor der City auf den Weg nach Norden gebracht.

Oslo

Die Hauptstadt Norwegens wurde vom König Hårdråde 1047 östlich des heutigen Oslo gegründet und nach diversen Bränden an die heutige Stelle versetzt. Lange hieß der Ort Kristiania. Heute ist Oslo mit rund 640.000 Einwohnern die größte Stadt des Landes.

Ein Besuch Oslos lohnt auf jeden Fall, beispielsweise wegen der weltberühmten Museumsinsel Bygdøy, einer Halbinsel gegenüber vom Hafen mit mehreren Museen. Zu sehen sind dort Thor Heyerdals Floß Kon Tiki und das Osebergschiff aus der Zeit der Wikinger, die Fram, mit der sich Fritjof Nansen im Packeis um den Nordpol einfrieren ließ, und ein Museumsdorf. Außerdem ein absolutes Highlight ist der Vigeland-Park mit 800 lebensgroßen Skulpturen und die Munch-Gemälde-Sammlung.

Stadtverkehr

Der Autoverkehr um Oslo ist mit drei ringförmigen Umgehungsstraßen organisiert, die im Zentrum beginnend mit Ring 1, Ring 2 und Ring 3 ausgeschildert sind. Der äußere Ring 3 führt als Schnellstraße im großen Bogen um die Innenstadt herum. Ring 2 verläuft in einem Halbkreis um die City von Majorstua im Westen, im Osten führt er am Munch-Museum vorbei. Aufgrund vieler Ampeln geht es nur stockend voran. Ring 1 umschließt das Zentrum und ist wegen vieler kurzer Ausfahrten und zwei stark befahrener Kreisverkehre für auswärtige Autofahrer eine gewisse Herausforderung.

Wer mit dem Auto in die City will, muss an einer der 18 Mautstellen oder einer Esso-Tankstelle 34 NOK bezahlen. An Mautstellen mit mehreren Möglichkeiten wählt man die Spur „manuell“ (für das Kassenhäuschen) oder „mynt/coin“ (für den Münzautomat). Bei der AutoPASS-Spur steht meist „fullautomatisk bomstasjon“. Hier fahren Osloer mit automatischen Lesesystemen oder Auto PASS-Abonnenten ohne Halt durch (siehe Kap. „Reisetipps A–Z / Autofahren“). Ausländer, die nicht bei AutoPASS registriert sind, bekommen Monate später die Rechnung aus Norwegen zugeschickt. Die größte Verkehrsberuhigung erfuhr Oslo mit der Eröffnung des kostenlosen Rathaustunnels. Seitdem rauscht der Verkehr unter der Innenstadt durch. Man kann sich die Fahrt mit dem eigenen Fahrzeug in die Innenstadt aber auch sparen, da ein gut ausgebautes Nahverkehrssystem zur Verfügung steht, mit dem alle Sehenswürdigkeiten erreicht werden können.

Parken

Parken in der City ist teuer und schwierig: Die Innenstadt von Oslo ist in eine innere rote Zone (rød, Zentrum vom Schlosspark bis zum Akerselv) und eine äußere gelbe (gul) Parkzone aufgeteilt. An Werktagen von 8 bis 17 Uhr gilt: An den roten Uhren kann man eine Viertelstunde, an den gelben eine, an den grauen zwei und an den braunen drei Stunden parken. (Außerhalb der City und des Rings 3 befinden sich die blaue (blå) und die grüne (grønn) Zone mit günstigeren Gebühren.) Mit dem Oslo-Pass kann man auf allen öffentlichen Parkplätzen in Oslo kostenlos parken. Wenn eine Maximaldauer angegeben ist, gilt das natürlich trotzdem.

Im Zentrum gilt oft das Datumsparken: Dabei ist das Parken am jeweiligen Straßenabschnitt nur an den auf den Schildern angegebenen geraden oder ungeraden Tagen und Stunden gestattet. Es gibt auch private Parkhäuser/-plätze, an denen man sein Auto für unbegrenzte Zeit, aber gegen Gebühr abstellen kann, z.B. Euro-Park oder Q-Park.

Das Womo kann man auf der Halbinsel Bygdøy auf dem Strandparkplatz am Ende des Strømsborgveien abstellen und mit dem Bus von dort in die Stadt fahren. Preiswerter als am Straßenrand kann es sein, gleich beim Womostellplatz Sjølyst oder beim Ekeberg Camping stehen zu bleiben und von dort die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen.

Der Hausberg Holmenkollen bietet ebenfalls einige Parkmöglichkeiten. Dazu den Ring 3 in Richtung Bogstad und Holmenkollen verlassen und immer der Straße folgen. Oben gibt es einige Stationen der U-Bahn 1 in die Stadt. Im Sørkedalsveien beim Vigelandpark kann man es ebenfalls versuchen, ab 18 Uhr ist es frei, doch man ist nicht allein.

Übernachten

image JH: Haraldsheimimage, Haraldsheimveien 4, Tel. 22222965, www.haraldsheim.no, toller Blick, aber 4 km außerhalb.

image Ellingsen’s Pensionatimage, Holtegata 25, Tel. 22600359, www.ellingsenspensjonat.no, alte Villa, zentral in der Nähe des Bogstadveien gelegen.

image Cochs Pensjonatimage, Parkveien 25, Tel. 2333 2400, www.cochspensjonat.no, Traditionshaus, zentral in der Nähe des Schlossparks gelegen.

image Perminalen Hotelimage, Øvre Slottsgate 2, Tel. 24005500, www.perminalen.no, in der Nähe der Karl Johansgate, einfache Zimmer.

image P-Hotels Osloimage, Grensen 19, Tel. 23318000, http://p-hotels.no, Altbau mit 93 Zimmern mitten im Zentrum.

image NAF Bogstadimage, Ankerveien 117, Tel. 2251 0800, http://bogstadcamping.no. Campingplatz 10 km vom Zentrum nach Nordwesten; Drammens-, Park-, Hedgehaugs-, Bogstad- und schließlich Sørkedalsveien. Vom Hafen kostenloser „Lotsendienst“. Ganzjährig geöffnet, 1000 Stellplätze. Die Anlage ist etwas heruntergekommen.

image NAF Ekebergimage, Ekebergveien 65, Tel. 2219 8568, www.ekebergcamping.no. Campingplatz, an E18/ E6 und Ring 3 ausgeschildert. Gute Busverbindung zum Zentrum. Keine Bäume, welliges Gelände, aber tolle Aussicht auf Oslo, Hafen und Berge, geöffnet: 1.6.–30.8.

image Sjølyst Marina Bobil parkeringimage, Womostellplatz in der Stadt mit Stromanschlüssen und Entsorgungsmöglichkeit, www.bobilparkering.no. Bezahlt wird an einem Parkautomaten. Ab 23 Uhr geschlossen. Geöffnet: 1.6.–15.8. Der asphaltierte Platz gehört zu einem Yachthafen, der hinter der Insel Bygdøy liegt. Von Westen an der letzten Ausfahrt vor der westlichen Mautstation der E18 nach Drammen, Ausfahrt Skøyen, abbiegen, die Einfahrt liegt gleich rechts. Von der City biegt man beim Schild Ring 2/Majorstuen von der E18 ab und umrundet den ersten Kreisverkehr zu drei Vierteln. Nach der Unterführung kommt die Einfahrt. Wer hier parkt, kann zum Bahnhof Skøyen laufen und den Zug zur City nehmen (4 Haltestellen) oder den Bus rechts neben der Einfahrt der Marina, wo 16 Linien halten.

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Im Städtchen Lillehammer

Von Oslo nach Trondheim

Die nächsten Stationen sind das schöne Lillehammer, das Gudbrandsdalen und das Dovrefjell. Auf der E6 erreicht man von Oslo aus nach etwa 45 km den Abzweig nach Gardermoen, wo sich der internationale Flughafen der Hauptstadt befindet. Nun sind es noch 25 km bis Eidsvoll. Die E6 folgt zuerst dem rechten Seeufer des Mjøsa-Sees und wechselt dann auf das linke Ufer.

Übernachten

image 12 km hinter Tangen liegt der Campingplatz Tangenoddenimage, Tangenveien 54, Tel. 90198917, Mitte Mai–Ende August. Am besten auf der E6 bis zur Abfahrt Tangen fahren und dann der Beschilderung folgen. 50 Stellplätze, ganzjährig. Hier gibt es eine Badestelle, einen Laden und einen Imbiss.

image Statt in Tangen zu übernachten, kann man sein Wohnmobil auch in Hamar am Yachthafen abstellen. Von der E6 fährt man zum Bahnhof, hier durch eine Unterführung auf die andere Seite der Bahnlinie, wo sich der Yachthafen befindet: Marine senteret Tjuvholmen, kostenloser Stellplatz, kostenlose Entsorgung, auch für Schwarzwasser, Toilette, Restaurant mit Wasserblick. Dusche 5 NOK.

Lillehammer

Am Ende des Mjøsa, der mit 100 km Länge der größte See Norwegens ist, passiert man auf der E6 die Olympiastadt Lillehammer. Dies Städtchen hat sich seinen Charme trotz des Geldes für die Olympischen Spiele bewahrt und lohnt einen Stopp, um durch die Fußgängerzone Storgata zu schlendern oder in den Lokalen am Mesnabach zu pausieren. Stellplätze findet man auf dem Parkplatz an der Sprungschanze (Birkebeinerveien, mit Parkscheinautomat, der auch kontrolliert wird) und vor dem Birkebeinerhotel (Birkebeinerveien) gegenüber der Badestelle. Dort gibt es auch Toiletten.

Hinter dem Mjøsa-See geht die Fahrt durch das Gudbrandsdalen, das von seiner Bauernkultur geprägt ist.

Dombås

Zum Übernachten kann man auf einen Platz im Südosten von Dombås fahren.

Übernachten

image Faksfall Campingimage, 4 km südöstlich von Dombås, Tel. 61241633. 20 Womostellplätze, ganzjährig geöffnet. Auf einem Bauernhof zwischen der E6 und den Bergen auf einer Anhöhe über den Feldern gelegen.

Die E6 biegt nun nach Nordosten (rechts) ab und führt über die baumlose Hochebene Dovrefjell durch das wilde Drivdalen. In Oppdal liegt Vang, Norwegens größtes Gräberfeld aus der heidnischen Zeit. Bald danach ist Berkåk erreicht, 85 km vor Trondheim und 430 km nördlich von Oslo. Die E6 führt ab Heimdal am Zentrum Trondheims vorbei. Nordlandfahrer bleiben auf der rechten Spur und folgen den Schildern „E6 Narvik“ (Mautgebühr bis Stjørdal ca. 90 NOK).

Trondheim

Trondheim (Trondhjem) ist der Welt vor allem durch seinen Nidarosdom bekannt. Der größte Sakralbau Norwegens ist der Krönungsort der norwegischen Könige. Die Stadt besitzt viele charmante alte Häuser und am Hafen sind schöne Speicher zu sehen.

Übernachten

image Motel und Camping Sandmoenimage, Sandmoflata 6, 7072 Heimdal, 10 km südlich von Trondheim hinter Melhus, vor der Ausfahrt Heimdal direkt an der E6, Tel. 72596150, www.sandmoen.no, ganzjährig geöffnet. Hotelimage mit Restaurant und Laden, 14 Stellplätze.

image Øysand Campingimage, Øysand, 7224 Melhus, 25 km südlich von Trondheim an der E39 in Melhus, Abfahrt Øysand, Tel. 72872415, www.oysandcamping.no, ganzjährig geöffnet. Der kleine Platz liegt direkt am Wasser. Busverbindung nach Trondheim.

image Storsand Gårdimage, E6, Storsanden, 7 km nördlich von Trondheim am Trondheimsfjord bei Malvik, Tel. 73976360, www.storsandcamping.no. Mit 200 Stellplätzen und 72 Hütten.

image Vikhammer Motell & Campingimage, Vikhammerløkka 2, 7560 Vikhammer, 14 km nördlich von Trondheim an einer Straße, die parallel zur E6 am Meer verläuft, in der Nähe des Fjords, Tel. 73976164, www.vikhammer.no, ganzjährig geöffnet. 49 Motelzimmerimage, rund 100 Stellplätze.

Von Trondheim nach Mo i Rana

Am Trondheimsfjord entlang

Vom Ortskern fährt man auf die gut ausgeschilderte E6 in Richtung Norden. Die Straße verläuft unweit des Ufers des Strindfjords, wie dieser Teil des Trondheimfjords offiziell heißt. In Hommelvik führt die Straße zuerst durch den 2 km langen Stavsjøfjelltunnelen und anschließend durch den Helltunnelen.

Die Felsformation Steinmohaugen beim Ort Hell, 5 km vor Stjørdal, lockt mit Felsritzungen aus der Steinzeit. Am Bahnhof animiert die Aufschrift „Hell – Gods Expedition“ viele Englisch sprechende Touristen zum Fotografieren, obwohl sie nur die Gepäckausgabe anzeigt. Die Felszeichnungen stammen aus der Steinzeit, wurden erst 1985 entdeckt und stellen Rentiere dar.

Die Straße zieht sich nun vom malerischen Trondheimsfjord ins Landesinnere durch ein Flusstal. Die E6 teilt sich das Tal mit der alten, schmalen E6 und der Eisenbahnstrecke nach Mo i Rana. Dazwischen liegen Felder und die dazugehörigen Höfe.

Nach Hell und der Brücke über den Stjødalselva erreicht man auf der E6 den Verteilerkreis des Flughafens Trondheim Værnes und eine Unterführung. Man fährt unter der Startbahn hindurch, die bis ins Meer reicht. Danach ist der kleine Ort Stjørdal erreicht (Mautgebühr bis Stjørdal ca. 90 NOK). Der Campingplatz Hognes liegt an der E14 landeinwärts.

Nun folgt Hammar am gleichnamigen See. Dahinter geht es auf der teilweise vierspurig ausgebauten E6 weiter durch die liebliche Landschaft, in der weiterhin die Landwirtschaft dominiert. Ab und zu geben Felswände einen Vorgeschmack auf den Norden. In Skogn