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INHALT

AUS JOHANNA AUSTS WEIHNACHTSBACKSTUBE

AUF DIE PLÄTZCHEN, FERTIG, LOS! GRUNDAUSSTATTUNG FÜR AUSSTECHERINNEN UND KNETMEISTER

ALLES, WAS DU WISSEN MUSST ÜBER:

DIE VORBEREITUNG

Nüsse und Kürbiskerne rösten

Zitronen- und Orangenschale abreiben: Für fruchtigen Genuss

DEN TEIG

Formvollendet: Das Spritzgebäck

Klassisch fein: Der Mürbteig

Wunderbar luftig: Der Biskuitteig

Knusprig und zart: Der Blätterteig

DAS BACKEN

DAS GLASIEREN

Zeit, so richtig dahin-zuschmelzen: Schokolade-glasuren zubereiten

Hurra! Jetzt geht's ans Glasieren

DIE LAGERUNG

Die BESTEN Weihnachtskekse

Für Klassische

Vanillekipferl

Anisbögen

Florentiner

Lebkuchen

Mandelstangen

Gefrorener Hund

Linzer Augen

Krokanttrüffel

Wichtel und Schneemann

Kaffeekipferl

Mandelblüten

Zimtsterne

Butterstangen

Für Schokoliebhaber

Schokoladekrapfen

Mürbe Klosterkipferl

Brotlaibchen

Mohnkugeln

Schoko-Orangen-Salami

Baileyskonfekt

Lebkuchenwürfel

Schoko-Rum-Krapfen

Minzige Schokotaler

Polo

Sepplhütchen

Mokkakugeln

Für Nussverfechter

Mürbe Walnussmonde

Haselnuss in der Schüssel

Mandelschnitten

Nougatnüsse

Kürbiskernöl-Würfel mit Nougat

Walnusszwieback

Sesambusserl

Mintsterne

Mandelherzen

Kaffee-Nuss-Maschen

Mandelbrezen

Haselnuss-Nougat-Scheiben

Für Kokosanhänger

Kokoskuppeln

Kokosblüten

Feine Kokosschnitten

Kokoskonfekt

Kokoskristalle

Für
Fülle-Verliebte

Kaffeekrapfen

Feine Walnusskrapfen

Schoko-Punsch-Tropfen

Spekulatius-Krapfen

Nonnenkrapfen

Baileyskrapfen

Krokantkrapfen

Punschkrapfen

Weiße Nusskrapfen

Kastanienkekse

Für Extravagante

Eierlikörmonde mit Rosenzucker

Kürbiskerntütchen

Kastanienpralinen

Mini-Löffelbiskuit mit Schoko

Buttercreme-Nuss-Sterne

Spagatkrapfen

Kürbiskern- oder Nussrollen

Rosenblütenkipferl

Honigblätter

Nougatkugeln, Mokkakugeln

Glasierte Weinherzen

Für Spritzgebäckfans

Spritzkipferl

Nougatstangen

Gewürzkipferl

Schwarz-Weiß-Herzen

Espressobusserl

Zimtkrapfen

Gespritzte Nussstangen

Kräuterbusserl

Mokkablüten

Kardamom-Spritzkrapfen

Für Marzipanfreunde

Pistazien-Nougat-Krapfen

Eisenbahner

Rosenblütenherzen

Mandel-Marzipan-Sterne

Punschröllchen

Kürbiskernkugeln

Marzipan-Walnuss-Sterne

Husarenspitz

Carusoröllchen

Orangenbusserl

Für Schneeverehrer

Pariser Stangen

Schneesterne

Haselnuss-Windkrapfen

Brombeer-Nuss-Augen

Windbusserl

Für Fruchttiger

Mangostangen

Zitronensterne

Orangentrüffel

Früchtebusserl mit Honig

Cranberry-Mandel-Herzen

Schoko-Orangen-Ecken

Mohn-Zitronen-Krapfen

Schnelle Fruchtstangen

Apfelbrot

Für Alternative

Dunkle Blüten mit Traubenkernmehl

Schokolade-Johannisbeer-Würfel mit Matcha

Kürbiskernkrapfen

Hanfsamenschnitten

Buchweizensterne

Kürbiskernaugen

Blüten mit Maismehl

Steirerschnitten

Teebrezen und Kekse mit Matcha

Für
No-Waste-Befürworter

Kokosbusserl

Mandelbögen und Mandel-Frucht-Makronen

Lebkuchen-Windstangen

Flockenbusserl

Walnussstangen

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WEIHNACHTSKEKSE gehören zu Weihnachten wie ein schön geschmückter Baum oder besinnliche Lieder. Wenn Schneeflocken sanft vom Himmel fallen und der Duft von Weihnachtskeksen durch Haus und Hof strömt, dann ist die Welt in Ordnung. Die Kekse gehören zu einer alten Tradition – und Traditionen sollte man pflegen.

In der schönsten Zeit des Jahres macht das Backen besonders Spaß. Gemeinsam mit den Liebsten die Keksteige zu kneten, auszurollen und Formen auszustechen, ist Freude und Entspannung pur. Beim Backen kann man kreativ sein, abschalten und den Alltagsstress einmal beiseiteschieben.

Mit diesem Buch möchte ich Lust auf das Backen machen. Ich möchte Anregungen geben, wie jeder mit besten Zutaten und wenigen Hilfsmitteln einfach gute Kekse zubereiten kann. Dabei ist es egal, ob man selbst Anfänger oder bereits Kekskönnerin ist. Aus jahrelanger Erfahrung und aus meinen vielen Backseminaren kenne ich jene geheimen Tipps, Tricks und kleinen Handgriffe, die garantieren, dass die Kekse ganz wunderbar gelingen. Und genau diese gebe ich in diesem Buch an euch weiter. Damit auch ihr tolle Weihnachtskekse zubereiten könnt, die fantastisch aussehen und köstlich schmecken!

In den Rezepten habe ich versucht, möglichst genaue Angaben zu allen wichtigen Komponenten zu machen. So könnt ihr nachlesen, wie viele Kekse die Mengenangaben der Rezepte ergeben – außerdem: wie lange diese lagerfähig sind. Damit wisst ihr ganz genau, wann ihr welche Kekse zubereiten sollt, damit diese zu Weihnachten immer noch frisch und knusprig sind.

Ich wünsche viel Entspannung beim Backen, ganz besondere Genussmomente beim Verkosten und viel Spaß beim Verschenken!

Herzlich

Johanna Aust

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JOHANNA AUST STELLT SICH VOR Ich wohne gemeinsam mit meiner Familie in der schönen Südsteiermark, wo ich als leidenschaftliche Bäuerin in unserem landwirtschaftlichen Betrieb arbeite. Während meiner Schulzeit wurde mein Interesse am Kochen und Backen geweckt. Schon früh entdeckte ich meine Begeisterung für das kreative Arbeiten in der Küche, die sich inzwischen zur Leidenschaft weiterentwickelt hat. Als Seminarbäuerin und Botschafterin für heimische und saisonale Lebensmittel ist es mir ein Anliegen, Neues zu kreieren und überliefertes und traditionelles Wissen weiterzugeben. Bei meinen Kursen und Seminaren bemühe ich mich, zu zeigen, wie viel Freude, Spaß und Entspannung gemeinsames Kochen und Backen mit sich bringen.

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ALS ANGEHENDER KEKSBÄCKER brauchst du deine Küche nicht neu einzurichten. Die meisten der Basics wie Schneebesen oder Nudelholz wirst du wahrscheinlich schon zu Hause haben. Fehlen nur noch die Ausstechformen. Oder ein Spritzbeutel? Hier kannst du nachlesen, welches Equipment du dir für deine Weihnachtsbäckerei zulegen solltest:

Backofen mit Heißluft oder Ober- und Unterhitze

Blech (besser: zwei Bleche), zum Backofen passend; es gibt aber auch ausziehbare Bleche, die in jeden Backofen passen

Küchenwaage für das exakte Abwiegen der Zutaten, eventuell mit digitaler Anzeige

Große Schüssel zum Vorkneten bzw. Abrühren des Teiges

Kleine Metallschüssel zum Erwärmen der Glasur

Kleiner Kochtopf, in passender Größe zur Metallschüssel

Nudelholz

Handmixer, eventuell auch Küchenmaschine mit Nussreibe

Kleine Keksausstechformen: runde Scheibe, Blüte und kleiner Lochausstecher, Herz, Blatt

Spritzbeutel, mittlere Größe, ohne fixen Tülleneinsatz (sollte kochfest sein)

Metalltüllen: runde Tüllen und Sterntüllen, 8 mm, 6 mm (eventuell 4 mm zum Verzieren)

Eventuell Einwegspritzbeutel für Windgebäck

Palette zum Heben und Glasieren der Kekse

Kleines, spitzes Messer

Schneebesen

Schere

Lineal

Teigrad

Backpapier als Unterlage beim Backen (kann mehrmals verwendet werden)

Butterbrotpapier zum Ablegen der Kekse nach dem Glasieren (nur einmal zu verwenden)

Spagatkrapfenzange

Küchenhandschuh

Geschirrtücher

Frischhaltedosen mit Deckel

Frischhaltefolie

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Klar, dein KÜCHENWERKZEUG hast du schon bereitgestellt. Bevor du nun zur Tat schreiten kannst, musst du dich ein bisschen in Geduld üben. Die richtige Planung ist auch beim

Backen wichtig. Zwei Dinge, die du auf jeden Fall jetzt schon machen kannst:

Illustration Die Butter aus dem Kühlschrank holen. Wenn du sie verarbeitest, sollte sie bereits Zimmertemperatur haben. (Besonders für die Herstellung von Mürbteig ~ S. 16)

Illustration Den Backofen einschalten. Ob deine Kekse gelingen, hängt auch davon ab, dass sie es fein kuschlig warm haben – und zwar (in den meisten Fällen) genau bei 180 °C Heißluft. (Näheres zur Backtemperatur ~ S. 24)

Am besten wiegst du gleich zu Beginn alle Zutaten ab und stellst sie griffbereit auf deine Arbeitsfläche. Beim Verarbeiten und Kneten muss es oft schnell gehen, da ist es nützlich, wenn du schon alles parat hast. Manche Zutaten brauchen etwas mehr Zuwendung – und wenn du dir die Zeit dafür nimmst, kannst du bei deinen Keksen sogar noch mehr Geschmack herauskitzeln.

NÜSSE UND KÜRBISKERNE RÖSTEN

Die feinen Aromen von Haselnuss und Co. sorgen für den wohlig-weihnachtlichen Duft und Geschmack der Kekse und sind für viele der Inbegriff von Weihnachten. (Wenn du auch dieser Meinung bist, solltest du auf S. 87 blättern!) Röstet man die Nüsse und Kürbiskerne vor ihrer Zubereitung, kann sich der Geschmack sogar noch mehr entfalten. Auch die Farben sind dann intensiver – und die Kekse folglich noch hübscher anzusehen.

SO GEHT’S:

Illustration Kerne bzw. Nüsse mit einer Nussmühle mahlen.

Illustration Pfanne ohne Fett gut erwärmen.

Illustration Kleine Menge Kürbiskerne bzw. Nüsse in die Pfanne geben und ständig umrühren.

Illustration Darauf achten, dass auch wirklich gleichmäßig geröstet wird.

Illustration Wenn die Nüsse oder Kürbiskerne leicht dunkler werden und zu duften beginnen, sofort auf die Arbeitsfläche geben und gut auseinanderrühren, damit sie schnell auskühlen können.

Es ist wichtig, sich die Zeit zum Rösten zu nehmen und wirklich dabeizubleiben. Zuerst dauert es einige Minuten, bis sich die gemahlenen Kerne erwärmen und zu verfärben beginnen, dann geht es dafür umso rascher. Werden die Kerne ungleichmäßig gerührt, können einige Brösel zu dunkel werden. Diese schmecken dann bitter und verändern auch den Geschmack des Teiges.

Die gerösteten Kerne bzw. Nüsse sollen immer ganz auskühlen. Das dauert zwar einige Zeit, danach lassen sie sich dafür umso besser lagern. Einfach nach dem Auskühlen luftdicht abgeschlossen in einer Dose aufbewahren.

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ZITRONEN- UND ORANGENSCHALE ABREIBEN: FÜR FRUCHTIGEN GENUSS

Viele Gebäcksorten entwickeln ihren Geschmack erst durch die Zugabe von Salz. Genauso funktioniert es auch mit der Schale von Zitrusfrüchten. Fügt man ein paar Sprenkel abgeriebener Schale zum Keksteig hinzu, verstärkt sich der Eigengeschmack der anderen Zutaten. Wenn man ein totaler Früchtefan ist, kann man gerne auch großzügiger dosieren. (Stimmst du dem vollkommen zu? Dann schau auf ~ S. 227) Auch hier musst du ein paar Dinge beachten, um deinen Keksen den ultimativen Geschmacks-Boost zu verabreichen.

SO GEHT’S:

Illustration Stets unbehandelte Bio-Orangen oder Bio-Zitronen verwenden.

Illustration Sehr heiß abwaschen und abtrocknen.

Illustration Nur die äußere Schicht der Schale abreiben, die weiße Schicht darunter schmeckt bitter.

Illustration Wenn der Geschmack nicht allzu intensiv sein soll: nur wenig Schale verwenden.

Da man für den Teig immer nur kleine Mengen an Schale benötigt, kann man den Rest auf Vorrat aufbewahren. Hierzu die ganze Frucht rundherum in eine Schüssel abreiben, anschließend die gleiche Menge an Zucker dazugeben. Die Zitrus-Zucker-Mischung gut verrühren und in einem verschließbaren Glas im Kühlschrank aufbewahren. Dort ist sie einige Wochen lang haltbar.

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Manche sind ein bisschen anspruchsvoller als andere. Sie wollen das volle Verwöhnprogramm und sich so richtig durchkneten lassen. Andere wiederum reagieren plötzlich empfindlich auf unsere Berührungen. Und manchmal sind sie richtige Diven und nicht gut auf uns zu sprechen. Die Rede ist von den Keksteigen. Willst du dich mit deinem Teig gut vertragen, musst du ein paar elementare Dinge beachten. Dann steht einem harmonischen Miteinander nichts mehr im Weg!

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Einfach mal Hand auflegen: Ein guter Teig beginnt mit dem richtigen Gespür. Fühl nach und du wirst wissen, was er braucht!

FORMVOLLENDET: DAS SPRITZGEBÄCK

Kaum etwas macht mehr Lust auf das Naschen wie flaumige Sandgebäck-Kringel. Ob mit Konfitüre zusammengesetzt oder in Schokolade getaucht – Spritzgebäck schmeckt der ganzen Familie (in diesem Buch ist ihm sogar ein eigenes Kapitel gewidmet! Mehr dazu ab ~ S. 171). Beim Backen sind auch Kinder gerne zur Stelle, wenn es um das Dressieren der verschiedenen Formen geht. Das macht Spaß! Dabei sind den Motiven keine Grenzen gesetzt: Es können Kreise, Stangen oder vielleicht sogar die eigenen Anfangsbuchstaben geformt werden. Auch die Tüllen für den Spritzbeutel können variiert werden. Du kannst deiner Kreativität also freien Lauf lassen! Aber Achtung: Je dicker aufgetragen wird, desto länger wird die Backzeit. Und: Das Hantieren mit dem Spritzbeutel hat auch so seine Tücken. Damit dein Teig sich bestmöglich verarbeiten lässt, solltest du ein paar Dinge beachten.

SO GEHT’S:

Illustration Die Butter ca. eine halbe Stunde vor der Teigzubereitung aus dem Kühlschrank nehmen und temperieren lassen.

Illustration Butter mit Puderzucker und Vanillezucker sehr cremig aufschlagen. Die Masse hat zunächst eine gelbliche Farbe, wenn man sie cremig aufschlägt, wird sie hingegen fast weiß. Je länger man mixt, umso cremiger und besser wird der Teig – der Aufwand lohnt sich.

Illustration Je nach Rezept nun Eigelb oder Eier nach und nach einrühren. Nicht alle Eigelb zugleich zum Abtrieb geben, die Butter braucht etwas Zeit, um sich mit dem Ei bzw. Eigelb zu verbinden, damit ein schöner, cremiger Abtrieb gelingt. Abtrieb nennt man das Gemenge aus Butter und Eiern, bei süßem Gebäck ist auch Zucker dabei.

Illustration Wenn der Abtrieb schön cremig ist, werden die trockenen Zutaten wie Mehl, Nüsse, Mandeln, Gewürze etc. eingerührt.

Illustration Wichtig: Den Teig sofort dressieren! Kleine Mengen in einen Spritzbeutel mit Tülle füllen, die obere Öffnung gut zudrehen. Durch Drehen drückt man auch den Teig durch die Tülle.

Illustration Blech mit Backpapier belegen.

Illustration Backofen vorheizen.

Illustration Spritzbeutel senkrecht halten, oben zudrehen und mit etwas Druck die gewünschte Form dressieren: Stangen gerade und in gleicher Länge, Rosetten mit einer kleinen Kreisbewegung, Kipferl in eine schöne U-Form – Übung macht den Meister!

Illustration Rasch arbeiten, damit der Teig nicht zu warm wird, sonst tritt die Butter aus und das Dressieren geht nicht mehr.

Illustration Im vorgeheizten Backofen backen.

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SPRITZGEBÄCK SOLL ETWAS FARBE AN DEN RÄNDER HABEN, WENN ES FERTIG GEBACKEN IST. ZUR PROBE KANNST DU AUCH EINEN KEKS AUS DEM BACKOFEN NEHMEN UND IN DER MITTE DURCHSCHNEIDEN. SO SIEHST DU GENAU, OB ES FERTIG GEBACKEN IST. WENN IN DER MITTE NOCH EIN KERN SICHTBAR IST, BRAUCHEN DIE KEKSE NOCH EIN PAAR MINUTEN.

DAMIT EIN GLEICHMÄSSIGES BACKERGEBNIS ERREICHT WIRD, IST NATÜRLICH GLEICHMÄSSIGES DRESSIEREN WICHTIG – DAS ERFORDERT EIN WENIG ÜBUNG, DAS ERGEBNIS IST DAFÜR UMSO SCHÖNER. SCHLIESSLICH ISST DAS AUGE JA AUCH MIT!

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Du möchtest gern Kekse backen und weißt noch nicht recht, wo anfangen? Hier stellen sich Weihnachtsteige vor, die sich nach gemeinsamen Stunden sehnen. Vielleicht findest du darunter ja einen, mit dem du am liebsten Zeit verbringen möchtest?

DER WÄHLERISCHE:
Mürbteig

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DATING-PROFIL:

Zugegeben: Manchmal habe ich schon eine gewisse sadistische Ader. Und mache gerne anderen das Leben schwer. Du musst wissen: Nach einer gewissen Zeit habe ich einfach genug. Und wenn du mich dann noch weiter bearbeiten willst, dann mache ich einfach nicht mehr mit. Dann kann ich auch schon mal patzig werden. Ach ja, und gegen einen Schuss Alkohol habe ich oft auch nichts einzuwenden. Ich hoffe, das ist kein Problem für dich. Vielleicht können wir zwei es einmal miteinander versuchen? (Du findest mich auf ~ S. 16)

DIE SCHÖNHEIT:
Spritzgebäck

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DATING-PROFIL:

Ich würde mich schon als schön bezeichnen. Die Blicke bin ich gewohnt: Ich habe eben meine Kurven, Ecken und Kanten – und das ist auch gut so. Aber wenn du möchtest, dass ich mich so richtig in Form bringe, dann musst du mir schon zur Hand gehen. Oft werde ich als quirlig beschrieben, weil ich ja gerne so lange angerührt werde. Das musst du dir merken: Ich bin nicht ganz pflegeleicht. Aber ich habe nun mal andere Qualitäten. Wie wär's mit uns beiden? (Hier alle Infos zu mir ~ S. 12)

DAS SENSIBELCHEN:
Biskuitteig

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DATING-PROFIL:

Du bist aber ein Süßer, haben sie früher schon gesagt. Das ist heute noch so. Ich bin auch oft ein bisschen unausgeglichen und gehe nicht so richtig auf in dem, was ich mache. Manche sagen, ich sei verzogen – andere sind nicht so nett und sagen: verweichlicht. Aber es stimmt: Niemand würde mich als hart bezeichnen. Wie sagt man so schön? Weiche Schale, weicher Kern. Aber pass auf, dass ich nicht zu trocken werde! Mit meinem Äußeren bin ich ganz zufrieden. Auch, wenn ich etwas zu große Poren habe. Aber darüber kann man ja vielleicht hinwegsehen, oder? (Ja? Dann informier dich hier ~ S. 20)

DER GENIESSER:
Blätterteig

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DATING-PROFIL:

Manche sagen, ich lebe zu ungesund. Ich bin zu fett, meinen sie. Dabei habe ich doch nur ein großes, buttriges Herz! Außerdem bin ich schon sportlich. Touren gehören zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Aber ich gebe zu, danach bin ich wieder ganz schön faul und muss erst kurz rasten, bevor es weitergeht. Zumindest, habe ich gehört, hätte ich einen guten Charakter. Ich bin sehr verständnisvoll und gar nicht nachtragend. Ich habe eben viele Schichten. Willst du sie kennenlernen? (Dann schau hier ~ S. 22)

KLASSISCH FEIN: DER MÜRBTEIG

Der Mürbteig gehört zu den Veteranen unter den Keksteigen. Als Teegebäck kam er mit Beginn der Industrialisierung in Mode und wurde von der wohlhabenden Bevölkerung Europas zu den neuen In-Getränken Kaffee, Tee und Kakao gereicht. Insbesondere mit der britischen Teekultur verbindet man diese Art von Gebäck. Das schottische „shortbread“ gibt es bereits seit dem 12. Jahrhundert. Mürbteig ist sehr wandlungsfähig. Man verwendet ihn auch für pikante Speisen wie französische Quiches oder für Kuchen wie die amerikanischen Pies. Auch als Weihnachtsgebäck kann er auf eine lange Tradition zurückblicken. In Österreich gab es bereits in der Biedermeierzeit Weihnachtskekse aus Mürbteig. Beliebt ist er vor allem als Ausstechteig, so beispielsweise bei den Rezepten Linzer Augen (~ S. 47), Mürbe Walnussmonde (~ S. 89) oder Mandelherzen (~ S. 104).

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Kekse ausstechen will geübt sein. Und macht richtig viel Spaß!

SO GEHT’S:

Illustration Die Butter nicht direkt aus dem Kühlschrank holen, besser eine halbe Stunde vorher herausnehmen und auf Raumtemperatur bringen.

Illustration Die Butter in kleine Würfelchen schneiden, die trockenen Zutaten in eine Schüssel geben.

Illustration Mit den Fingern einer Hand zuerst die Butter (und je nach Rezept das Eigelb) etwas verkneten, dann in die restlichen Zutaten nach und nach einarbeiten.

Illustration Wenn der Teig zu binden beginnt, aus der Schüssel nehmen und auf der Arbeitsfläche rasch gut verkneten.

Illustration Wichtig ist rasches Arbeiten, denn durch die Handwärme erwärmt sich auch die Butter und der Teig wird „brandig“ (beginnt zu bröseln).

Illustration Wenn der Teig zu weich ist, für einige Minuten in den Kühlschrank stellen, ansonsten sofort weiterverarbeiten.

Illustration Wichtig: Backofen vorheizen, er muss die Temperatur erreicht haben, bevor das erste Blech in den Backofen kommt.

GRUNDREZEPT

Zutaten

200 g Butter

300 g glattes Weizenmehl

100 g Puderzucker*

1 Prise Salz

1 Eigelb

evtl. etwas Vanillezucker

evtl. etwas Zitronenschale

evtl. etwas Orangenschale

Zubereitung

Die Butter ca. eine halbe Stunde vor der Teigzubereitung aus dem Kühlschrank nehmen und temperieren, dann in kleine Würfel (1–2 cm) schneiden. Alle trockenen Teigzutaten in eine Schüssel geben. Salz hinzufügen, dann Butterwürfel und Eigelb. Zuerst mit einer Hand Eigelb und Butter miteinander verkneten, dann mit dem Mehl abbröseln. Wenn sich die Zutaten miteinander zu verbinden beginnen, alles auf die Arbeitsfläche geben, rasch mit beiden Händen verkneten und zu einer Kugel formen. Rasches Arbeiten ist wichtig, da sich die Butter sonst durch die Wärme der Hand zu sehr erwärmt.

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Butter gibt allen Gebäckarten und - variationen den guten Geschmack. Den Mürbteig generell nicht rasten lassen, wenn er zu weich gerät, kann man ihn allerdings für kurze Zeit zugedeckt in den Kühlschrank stellen. Danach nochmals gut durchkneten.

*Für alle Rezepte in diesem Buch gilt: Es kann (der in Österreich geläufigere) Staubzucker verwendet werden. Den extrafeinen und teureren Puderzucker setze ich nur für Zuckerglasuren ein.

MÜRBTEIG AUSROLLEN UND KEKSE AUSSTECHEN

Stets nur einen kleinen Teil des Teiges ausrollen, dann kann man Teigreste immer mit einem frischen Stück Teig verkneten. Wenn man nur die Reste zusammenknetet, werden die letzten Kekse brüchig und außerdem unförmig.