Illustration
Illustration
Illustration

Inhalt

Vorwort

Einleitung

Bratenstücke bzw. Fleischteile für die Zubereitung guter Braten

Garen bei Niedrigtemperaturen

Klassisches Braten und Schmoren

Gefüllte Braten

Geflügelbraten

Kerntemperaturen

So groß ist das Bratenstück

Hilfreiches zur Zubereitung gefüllter Braten

Gebundene Säfte – Natursäfte

Tipps zum guten Gelingen von Braten

Illustration

Gepökeltes Brüstl

Klassiker

MIT BEILAGENEMPFEHLUNGEN

Schweinebraten mit Paprika

Schweinekarree mit Honig-Zimt-Kruste

Gefüllter Bauch mit Pilz-Semmel-Fülle

Gepökeltes Brüstl

Rinderbraten mit Steinpilzsauce

Steirischer Krustenbraten

Gebratener, gefüllter Brustspitz

Gefüllter Hackbraten im Netz

Aufgesetzte Henne

Knusprige Schweinestelze

Knuspriges Brathähnchen mit Aprikosenglasur

Schopfbraten aus dem Lehmbackofen

Schweinebraten mit Netzknödel

Karreebraten mit Rübengemüse

Schilcherbraten

Putenbraten auf Zwiebel-Apfel-Bett

Hirschbraten in Rotwein

Hirschbraten mit Fenchel

Rinderbraten mit Sellerie

Glasierter Preiselbeerhirschbraten

Illustration

Schweinebraten mit Netzknödel

Innovative Braten

MIT BEILAGENEMPFEHLUNGEN

Halsfächerbraten

Schweinerollbraten mit Sauerkraut und Paprika

Surkarree mit Kartoffel-Kohl-Haube

Malzbierbraten

Geschichteter Hackbraten im Speckmantel

Gefächerter Kräuterschopf

Braten von Forelle und Kartoffeln

Gerollter Hähnchenbraten mit Spinat und Pfifferlingen

Schweinefilet mit Champignons im Brotteig

Gerollter Schnitzelbraten mit Salbei

Gebratenes, mit Wildkräutern und Rohschinken gefülltes Schweinekarree

Saftiger Schweinebauch mit Kürbiskernfülle

Glasierter Thymianbraten auf Salzbett

Karreevulkan mit Camembert und Nüssen

Brathähnchen mit Dörrpflaumen und Nüssen

Putenbrust auf Tomatenreis

Korianderbraten mit Pfirsichweißkohl

Lachsforellen-Spinat-Braten

Kräuterkalbsbraten in Backpapier

Aprikosen-Mandel-Braten

Illustration

Kräuterkalbsbraten in Backpapier

Vegetarische Braten

MIT BEILAGENEMPFEHLUNGEN

Gefüllter Kürbisbraten

Linsen-Gemüse-Braten

Grünkohl-Maisgrieß-Braten

Kartoffelbraten mit Käse-Kräuter-Fülle

Reis-Pfifferlinge-Braten

Dinkelreis-Gemüse-Braten

Saftiger Walnuss-Käse-Braten mit Reis

Kohlkopf gebraten mit Österkron und Birnen

Hirsebraten

Bunter Gemüsebraten

Illustration

Dinkelreis-Gemüse-Braten

Edle Braten

MIT BEILAGENEMPFEHLUNGEN

Festtagsbraten

Senf-Zwiebel-Braten

Kalbsbraten mit Rohschinken-Kartoffel-Fülle

Apfel-Most-Braten

Roastbeefrolle mit Kräutern

Porchetta Austria
Bauchfleischrolle mit Knoblauch, Kümmel-Kräuter-Füllung und knackiger Kruste

Hirsch in dunkler Rotweinsauce

Hüferl mit Pflaumen und Zwiebeln

Lammbraten mit Tomaten

Kalbsnuss mit Äpfeln und Kastanien

Rosa Rehrücken mit Speck

Gamsschlögel mit kräftigem Wurzelgemüse

Saftiger Whiskybraten

Lammschlögel

Hirschbraten mit Grünkohl und roter Zwiebel

Festtagsbraten mit Speck und Mandeln

Lammkrone mit Knollenfenchel

Putenbrust mit Mais-Pfirsich-Kruste

Straußenbraten mit Gösser Stiftsbräu

Hirschbraten mit heimischen Feigen

Verwertung von Bratenresten

MIT BEILAGENEMPFEHLUNGEN

Schweinebratensalat

Bunter Rinderbratensalat

Bratenaufstrich

Palatschinkenlasagne mit Hascheefülle

Kartoffelrolle mit Bratenfülle

Dinkeltaschen mit würziger Bratenfülle

Braten-Reisfleisch mit Paprika

Bauernbrottoast mit Hackbraten

Wildbratensülzchen

Strudelpäckchen mit Braten

Abkürzungsverzeichnis

 

EL Esslöffel

g Gramm

kg Kilogramm

l Liter

ml →  Milliliter

Msp. Messerspitze

TL Teelöffel

Glossar

 

beizen Einlegen in Marinade

Espuma zu Schaum geschlagene flüssige Speise, zubereitet mithilfe eines Sahnesiphons

faschieren Fleisch durch einen Fleischwolf drehen oder mit einem Cutter sehr fein schneiden

Gösser Stiftsbräu dunkles Bier aus der Brauerei Göss in der Steiermark

Hokkaido Kürbisart

Huchen Lachsforelle aus der Donau

Kipferlknödel aus altbackenen Kipferln (Hörnchen) gefertigte Klöße

Knödel Klöße

montieren aufschlagen von bspw. Saucen mithilfe eines Schneebesens und kalter Butter oder geschlagener Sahne

Murtaler Steirerkäse Kochkäse mit Kümmel

Nockerl Klößchen

Österkron Grünschimmelkäse

Palatschinke Pfannkuchen

Pienna di Napoli Kürbisart

Rindssuppe Rinderbrühe

Ripperl Rippchen (vom Schwein)

scharf anbraten für kurze Zeit bei sehr hoher Temperatur braten, bis das Fleisch auf allen Seiten eine gleichmäßige Kruste hat

Schilcher Weststeirischer Wein der Rebe „Blauer Wildbacher“

spicken vor dem Braten mit Spicknadeln dünne Speckstreifen in die Oberfläche des Fleisches einstechen

Surkarree Sauerbraten aus dem Rücken vom Schwein

Topinambur Wurzelgemüse aus der Familie der Korbblütler

überkühlen abkühlen lassen

Vorwort

Himmlisch saftig und wunderbar zart

Bratenvariationen für die besonderen Tage im Jahr

Braten stammen aus der Küche der Habsburgerländer und haben in allen deutschsprachigen Ländern eine große Tradition – ganz gleich, ob es sich dabei um den österreichischen Lieblingsbraten, den Schweinebraten, handelt, um Rinderbraten mit Saft, unterschiedlichste Wildbraten oder auch Jahreszeitenbraten wie Lamm. Was die Braten insbesondere auszeichnet, ist ihre lange Kochzeit. Braten können nicht rasch zubereitet werden, sie brauchen einfach Zeit, die man ihnen geben muss. Diese Zeit soll man sich dann auch beim Essen nehmen, um das köstliche Gericht mit all seinen schmackhaften Beigaben genießen zu können.

Braten sind keine alltägliche Hauptspeise. Zeit zum Kochen und Genießen hat man an Sonntagen und Festtagen. Auch meine persönlichen „Bratenerinnerungen“ sind in dieser Art geprägt. Der sonntägliche Schweinebraten aus dem Holzherd an unserem Bauernhof war immer besonders gut und hat einen großen Tisch voller Menschen gesättigt. Als Spezialität dazu wurden gebratene Apfelspalten mit Nelken aus dem Holzofen gereicht. Diese Art von Kompott, das früher übrigens zu den Salaten zählte, gab es nur an Feiertagen, was wiederum die Besonderheit des Bratengerichtes hervorhebt. Auch an großen Festtagen wie Hochzeiten oder runden Geburtstagen wurden seit jeher immer beste Braten serviert.

Die Bratentraditionen sind rund um die Verfügbarkeit der Fleischart geprägt, ebenso von den klimatischen Bedingungen und den regional wachsenden Futtermitteln, die direkt mit der Form der Tierhaltung zu tun haben. Wo die Jagd großgeschrieben wird, kommt Wild viel öfter auf den Tisch als in Gegenden, wo sich Schafe und Ziegen tummeln.

Illustration

Ich liebe Braten in ihrer Vielfalt. Dieses Buch zu schreiben war mir ein besonderes Anliegen, weil wir in Österreich, Deutschland und der Schweiz gute Tierhaltung wertschätzen und uns so sehr hochwertiges Fleisch zur Verfügung steht. Entscheidend neben der persönlichen Einstellung ist auch die besondere Qualität der Zutaten, die man genießen möchte. Die Fleischqualität wird mit verschiedenen Zertifizierungen gewährleistet. Aber: Essen ist immer Vertrauenssache! Darum vertrauen wir am besten unseren regionalen Lebensmittelproduzenten.

Einen guten Braten zu genießen, ist Teil unserer österreichischen Esskultur und diese gilt es wie vieles andere aus unseren überlieferten Traditionen hochzuhalten. Dabei kann die Bratenvielfalt aber ruhig erweitert werden. Es muss nicht immer Fleisch sein: In diesem Buch finden sich auch Rezepte für vegetarische Braten, die den tierischen Varianten an Geschmack um nichts nachstehen. Es ist mir außerdem sehr wichtig, keine wertvollen Zutaten und Gerichte zu verschwenden. Aus diesem Grund widme ich eines der Kapitel der Zubereitung von Speisen aus Bratenresten. Zu jedem Rezept finden Sie meine persönlichen Beilagenempfehlungen, die jedes Gericht zu einem wahren Hochgenuss machen.

Ich wünsche Ihnen viel Freude mit den Rezepten, gutes Gelingen – und vor allem viel Zeit beim Braten und Genießen!

Ihre

Illustration

Einleitung

Für die Zubereitung von saftigen, schmackhaften Braten ist es hilfreich, sich im Vorhinein gut mit den Zutaten und Methoden vertraut zu machen. Hierzu möchte ich jene Themen genauer ausführen, zu denen sich aus meiner langjährigen Erfahrung immer wieder Fragen ergeben.

Braten ist ein trockenes Garen bei hoher Temperatur und erfolgt üblicherweise im Ofen bzw. Backofen. An der Oberfläche des Gargutes entstehen beim Fleisch Verbindungen aus Eiweißen, Fetten und Zuckern, welche den typischen Geschmack erzeugen. Dies wird auch Maillard-Reaktion genannt.

Mit Braten ist aber nicht nur das trockene Garen bei hoher Temperatur gemeint, sondern im weiteren Sinne auch das Grillen, Sautieren oder Schmoren. All diese Zubereitungsmethoden lassen eine Vielfalt an Geschmäckern und Gerichten zu.

Bratenstücke bzw. Fleischteile für die Zubereitung guter Braten

Zum Braten eignen sich sehr viele Fleischstücke der verschiedenen Tierarten, von Filetstücken bester Qualität bis hin zu Schulterstücken. Je nach Fleischteil ergeben sich so unterschiedliche Möglichkeiten der Zubereitung mit jeweils eigenen Gar- und Kerntemperaturen sowie eigener Bratdauer.

Zu wissen, welche Fleischstücke für welche Zubereitungsarten verwendet werden können, gehört zu den Grundlagen der Bratenkunst. Dabei ist es schwierig, eine eindeutige Auflistung der Bezeichnungen anzuführen. Nicht nur unterscheiden sowie überschneiden sich gewisse Namen im Hinblick auf die verschiedenen Tierarten. Es gibt auch noch unzählige regionale Unterschiede im deutschsprachigen Raum. Die Benennung einzelner Stücke bzw. ihre Zugehörigkeit zu übergeordneten Fleischteilen hängt außerdem davon ab, nach welcher Art der Fleischhauer das Fleisch teilt. Ganz allgemein gelten jedenfalls für Schwein, Rind, Lamm und Wild die groben Unterteilungen der Fleischstücke in Hals, Schulter, Bauch, Rücken und Keule. Hier gibt es nun eine Aufzählung und Erklärung der Fleischstücke, die in den Rezepten vorkommen:

icon Bauch bezeichnet beim Schwein das, was beim Rind der Brustkern ist. Diese Fleischteile bleiben durch ihren Fettansatz richtig saftig, wobei durch die Zubereitung nicht viel Fett im Fleisch übrigbleibt. Vom Bratensaft das an der Oberfläche schwimmende Fett abgießen und übrigen Natursaft sehr gut abschmecken und mit dem Fleisch servieren.

icon Beiried vom Rind ist dem Karree vom Schwein gleichzusetzen. Bei Wildfleisch ist die Bezeichnung Kotelett geläufig. Diese Fleischteile gehören zu den mittleren Stücken des Rückens. Die Fleischteile sind sehr hochwertig und grundsätzlich – mit Ausnahme des äußeren Fettrands – sehr fettarm. Mit der richtigen Zubereitung können sie sehr saftige Braten ergeben. Es gilt jedoch zu beachten, dass die gute Fleischqualität nicht durch zu viel Hitze und Zeit totgebraten werden darf. Neue Garmethoden am Grill bei niedrigen Temperaturen und langer Bratzeit bilden hierbei eine genussvolle Ausnahme.

Illustration

Schweinebraten mit Paprika

icon Brüstl bezeichnet den Bauch beim Schwein und den Brustkern beim Rind. Diese Fleischteile eignen sich sehr gut zum Braten und Grillen und sind besonders saftig.

icon Brustspitz findet sich unter dieser Bezeichnung sowohl beim Schwein als auch beim Rind. Es ist jeweils ein Teil des Rippenendes nach der Schulter bzw. des vorderen Viertels. Dieses saftige Stück kann mit oder ohne Knochen gebraten werden und wird wegen seiner Größe und Qualität auch sehr gerne gefüllt zubereitet. Ein günstiger und köstlicher Braten.

Illustration

Gebratener, gefüllter Brustspitz

icon Filet ist das edelste Stück von Schwein, Rind, Lamm und Wild. Es ist sehr mager und dadurch besonders zart und saftig. Dabei handelt es sich um ein längliches Fleischteil direkt unter dem Rücken. Andere Bezeichnungen sind Lungenbraten oder Lendenbraten, beim Schwein ist auch gelegentlich vom Fischerl die Rede. Filets eignen sich durch ihre hohe Qualität insbesondere zum Kurzbraten – Fleischliebhabern kommen sie zumeist als Steaks auf den Teller. Was das Braten betrifft, gilt also wie für Beiried bzw. Karree: Kurzbraten oder Niedrigtemperaturgaren.

Illustration

Schweinefilet mit Champignons im Brotteig

icon Hals ist beim Schwein die Verlängerung des Schopfbratens und beim Rind die Verlängerung des Rostbratens. Diese Fleischteile sind von sehr guter Qualität und eignen sich perfekt zum Braten oder auch Schmoren. Durch die etwas fettreichere Maserung sind die Bratergebnisse wunderbar saftig und geschmackvoll.

icon Hüferl grenzt beim Rind an das Beiried an, ist mager, saftig und leicht marmoriert. Je nach Zerlegung gehört es zum Rücken oder zur Keule. Daraus werden sehr schöne Rindsrouladen geschnitten. Beim Schwein ist dies die Hüfte bzw. der Schlussbraten und kann sowohl als Braten als auch für ein gedünstetes Gericht sehr gut verwendet werden.

Illustration

Saftiger Whiskybraten

icon Keule wird auch als Schlögel bzw. Schlegel bezeichnet und befindet sich am hinteren Bein. Dazu gehören Schale und Nuss. Es zeichnet sich durch eine hohe Fleischqualität aus und wird insbesondere für Schnitzel oder Rouladen verwendet. Durch den geringen Fettanteil sind diese Stücke auch zum Braten sehr beliebt.

icon Nuss oder Kugel ist ein fettarmes Teilstück der Keule. Die Schweinsnuss wird beispielsweise gerne als Schnitzelfleisch verwendet. Auch zum Braten eignet sich die Nuss sehr gut.

icon Rostbraten nennt sich beim Rind die Verlängerung des Beiriedstückes Richtung Hals, also die Hochrippe. Beim Schwein bezeichnet man dieses Teil zumeist als Schweinekamm, in Österreich insbesondere als Schopf. Die marmorierten Fleischteile sind sehr saftig und eignen sich zum Braten und Dünsten. Schopfscheiben sind auch zum Grillen sehr beliebt bzw. für Pulled Pork.

Illustration

Schopfbraten aus dem Lehmbackofen

icon Rücken ist ein Überbegriff für die Fleischteile zwischen Schulter und Keule. Dazu gehören die edlen Fleischteile wie Koteletts, Karree, Beiried und Filet uvm. Stücke aus dem Rücken eignen sich sehr gut für saftige Braten.

icon Scherzel ist eine österreichische Bezeichnung für bestimmte Stücke des hinteren Viertels beim Rind. Der hinterste Teil wird weißes Scherzel genannt und das schwarze Scherzel sitzt unter dem Schwanzstück. Scherzel können gut für Braten oder auch als Kochfleisch (anstelle vom Tafelspitz) verwendet werden.

icon Schulter bezeichnet das Vorderbein bei Schwein, Rind, Lamm und Wild. Es eignet sich sehr gut zum Braten und Dünsten.

icon Stelze oder Eisbein nennt man den Fußteil beim Schwein. Beim Rind wird dieser als Wade bezeichnet. Schweinestelzen werden sehr gerne gebraten und die Wade vom Rind ist als bestes Gulaschfleisch bekannt.

Illustration

Knusprige Schweinestelze

 

Garen bei Niedrigtemperaturen

Diese sanfte Garmethode hat sich in den letzten Jahren nicht nur in der Gastronomie, sondern auch im Haushalt durchgesetzt. Dafür werden hauptsächlich die Edelteile wie Filet, Roastbeef, Beiried, Lammkeule, aber auch Bratenstücke vom Schlögel bzw. hinteren Rinderviertel verwendet. Hirschkeule kann ebenso gut wie ein zarter Rehrücken auf diese Art zubereitet werden.