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Inhalt

Vorwort

Ein Prinz ist geboren

Harry der Kämpfer

Wasserschlacht

Der Prinz, ein Kuckuckskind?

Ende der Kindheit

Trauer

Ein Kuss von Baby Spice

Die wilden Jahre

Der Prinz und die Paparazzi

Mogelprinz?

Griff ins Klo

Ein Prinz im vergessenen Königreich

Harry der Traumprinz

Der Prinz im Dienste Seiner Majestät

Große Gefühle

Männerliebe

Dirty Harry – ein letzter Ausrutscher?

Zweiter Anlauf

Der Liebling des Volkes

Harry der Botschafter

Der schnellste Mann der Welt

Scharfschütze Harry

Der Prinz und die Queen

Walking With The Wounded

Der Prinz und der Ziegenbock

Invictus

Der Prinz, die Polizei und ein Taxi

Der 30. Geburtstag

Crème de la Crème

Die Popcorndiebin

Harry und Meghan

Der Antrag

Die königliche Hochzeit

Quellennachweis

Vorwort

Prinz Harry ist kein Royal von der Stange. So viel steht fest. Seit seiner Geburt vor 33 Jahren, hat ihn die Öffentlichkeit unentwegt und auf Schritt und Tritt begleitet. Als Prinz des englischen Königshauses steht er im Rampenlicht wie kaum ein anderer. Bereits als Kind wickelte er mit seinem Charme Fotografen und Volk mit Leichtigkeit um den Finger. Der tragische Tod von Lady Di hat Harrys Leben verändert. Vorerst sind sie vorbei, die unbeschwerten Tage dieses strahlenden Kindes, das an der Seite seiner Mutter die Welt beglückte. Nach einer längeren Zeit des Rückzugs kehrt der Prinz in die Öffentlichkeit zurück – doch nun erlebt die Welt einen anderen Harry. Früh schon taucht er in die Welt von Alkohol und Drogen ein – seinem Ruf als Partyprinz und Skandalnudel macht er alle Ehre, er wird zum Playboy, gerät mit Fotografen aneinander.

Doch das ist lediglich eine Seite dieses facettenreichen jungen Mannes. Harry mag ein Partylöwe sein, ja, doch ihn, wie die Medien es tun, darauf zu reduzieren, greift zu kurz. Die Berichterstattung giert nach seinen Ausschweifungen und wird dem Prinzen damit nicht gerecht. Denn er ist mehr als ein Teenager, der sich die Hörner abstößt.

Prinz Harry ist ein liebevoller Sohn und Bruder, ein wahrer Kämpfer, ein Freund, der für jeden Spaß zu haben ist, ein Kindskopf und Draufgänger. Er liebt Tiere und Kinder, und er liebt seine Familie. Besonders seine Großmutter Queen Elizabeth; beide verstehen sich trotz aller seiner Ausrutscher hervorragend.

Harry ist ein Mann, der das Leben auskostet, das ist richtig. Und es kann schon einmal passieren, dass er mit der königlichen Etikette bricht. Als Prinz allerdings lässt er es sich nicht nur selbst gutgehen. Er nutzt seine Privilegien auch, um den Schwachen dieser Welt eine Stimme zu geben. Unermüdlich ist sein Engagement für wohltätige Zwecke und soziale Projekte Er hilft und unterstützt dort, wo man sich nicht selbst helfen kann, und beweist damit, dass er sein Herz an dem rechten Fleck hat. Und ist es nicht das, worauf es im Leben ankommt? Das denkt sich vielleicht auch Meghan Markle. Sie ist die Frau, mit der Harry in Zukunft sein großes Herz und auch sein Leben teilen will. Im Mai 2018 wollen sie sich das Jawort geben. Ob dann bald königlicher Nachwuchs die Welt erfreut, bleibt abzuwarten. Aber wer weiß? Es ist gut möglich, dass bald ein neuer Prinz das Licht der Welt erblickt und sie erobert.

Ein Prinz ist geboren

Wir schreiben das Jahr 1984. Es ist ein schwieriges Jahr für das Vereinigte Königreich. Die Zahl der Arbeitslosen ist hoch. Der langwierige Berg-
arbeiterstreik hält die britische Wirtschaft in Atem.

Inmitten dieser Turbulenzen ist die Nachricht der bevorstehenden Geburt des zweiten Sohnes von Prinz Charles und Lady Diana Balsam für das gebeutelte Land. Am 15. September 1984 erblickt der kleine Harry in London das Licht der Welt. Der Flaum auf seinem Köpfchen ist damals noch blond, ein leichter Ton ins Rötliche ist allerdings bereits zu erkennen.

Nicht nur seine Eltern und Bruder William sind stolz auf das neue Familienmitglied. Das ganze Land feiert die Geburt des Prinzen, der in Wirklichkeit gar nicht Harry heißt. Eigentlich heißt der Kleine Henry, der Name großer englischer Könige. Sein vollständiger Titel lautet: His Royal Highness Prince Henry Charles Albert David of Wales.

Was für ein imposanter Name! Wie gut, dass der Prinz nicht viel von Etikette hält und am liebsten einfach Harry genannt werden will. Diese Bescheidenheit kann man wohl auf die eher unkonventionelle Erziehung seiner Mutter Lady Di zurückzuführen. Die Dauerpräsenz von Fotografen und Paparazzi mag ebenfalls dazu beigetragen haben, dass sich Harry wünscht, ein ganz normaler Junge zu sein. Und bereits als Dreikäsehoch beweist er Humor, wenn er den Pressevertretern rotzfrech die Zunge herausstreckt. Dennoch, die hohe mediale Aufmerksamkeit ist mitunter eine enorme Belastung. Fotografen verfolgen ihn und seine Familie auf Schritt und Tritt; wie ein Schatten, der sich unmöglich abschütteln lässt.

Vielleicht entscheidet sich Diana gerade deshalb dafür, ihre Söhne gänzlich unorthodox zu erziehen. Im Gegensatz zu ihrem Vater, Prinz Charles, werden Harry und William nicht von einer Gouvernante im Buckingham Palace unterrichtet. Auch dürfen die Prinzen, wie zwei ganz normale Kinder, einen Kindergarten im Norden Londons besuchen. Sie werden weder dorthin chauffiert noch von Kindermädchen oder Bodyguards begleitet. Ihre Mutter lässt es sich nicht nehmen, ihre Jungen persönlich in den Kindergarten zu bringen.

Da sie die beiden nicht dem permanenten Druck aussetzen will, dem royale Familien für gewöhnlich unterliegen, bricht Diana mit vielen der veralteten Traditionen und gibt einer recht formlosen Erziehung den Vorzug. Sie möchte ihre Söhne so normal wie möglich aufwachsen sehen, auch wenn sie qua Geburt alles andere als normale Jungs sind. In Harrys Fall scheint das gut funktioniert zu haben. Denn seine Kameraden in der Armee berichten später, dass der Prinz ein ziemlich bodenständiger Kerl ist.

Harry der Kämpfer

Bereits als Dreijähriger ist Prinz Harry ein echter Kämpfer. Wann immer es im Palast eine Rauferei gibt – Harry ist nicht nur mittendrin, sondern oft ihr Anstifter und derjenige, der bis zum Schluss kämpfen will, berichtet Body-
guard Ken Wharfe.

Und es zeigt sich in seiner Vorliebe für militärische Kleidung. Schon als Halbwüchsiger trägt Harry mit Vorliebe Camouflage-Outfits samt dazugehöriger Mütze und Spielzeugpistole. Kein Wunder, spielt das Militär im britischen Königshaus doch eine wichtige Rolle.

Einen solchen Narren an militärischen Dingen hat aber nur der kleine Harry gefressen. Ob Uniform, Düsenjäger oder Panzer, der Prinz kann gar nicht genug Militärluft schnuppern. Ein ganz besonderer Moment ereignet sich während eines Aufenthalts in Deutschland. Zusammen mit seiner Mutter besucht Harry ein britisches Regiment, das Lady Di untersteht. Während Dianas Truppeninspektion öffnet sich unvermittelt eine Kasernentür – und wer erscheint da im Laufschritt und in voller Uniform? Kein Geringerer als Prinz Harry, damals vielleicht acht oder neun Jahre alt. Zusammen mit einem Soldaten besteigt Harry freudestrahlend einen Scimitar-Panzer und darf samt taktischem Helm und sonstigem Zubehör eine Runde in dem Kettenfahrzeug drehen.

Es sind drollige Szenen, die den unschuldigen Rotschopf in ungetrübter Freude zeigen. Doch sie sind auch ein Hinweis auf Harrys Zukunft. Trotz etlicher Stolpersteine sind die Weichen für Harrys Berufsleben bereits gestellt. Der Prinz scheint geschaffen für eine militärische Laufbahn; und er weiß sehr früh bereits, dass er seinem Land einmal an vorderster Front dienen will.

So wird es später auch kommen. Es ist wohl kaum ein Zufall, dass Harry auch in der afghanischen Provinz Helmand Dienst in einem Scimitar-Panzer tun wird. Allerdings sucht man bei den Aufnahmen aus Afghanistan vergeblich die Freude auf seinem Gesicht. Harry kennt den Unterschied zwischen den Kriegsspielen kleiner Jungen und den Grausamkeiten echter Kriege.

Wasserschlacht

Im April 1993 machen Harry und William mit ihrer Mutter einen Ausflug in den beliebten Thorpe Park im Londoner Westen. Begleitet wird das Trio unter anderem vom königlichen Bodyguard Ken Wharfe, dem Manager des Freizeitparks und einem Kamerateam.

Bester Laune stürzen sich die Prinzen mit ihrer Mutter ins Vergnügen: Wildwasserbahn, Rafting, Teetassenkarussell – das ganze Programm. Harry strahlt über beide Ohren und jubelt lautstark, als er mit Diana eine steile Wasserrutsche hinunterjagt.

Auch wenn die Ehe von Lady Di und Prinz Charles bereits in der Krise steckt und allmählich dunkle Wolken am Windsorschen Horizont aufziehen, wirken die beiden Prinzen glücklich und ausgelassen. Nicht einmal das bescheidene Londoner Wetter kann ihnen den Spaß verderben.

Den Prinzen wird an diesem Tag übrigens keine Sonderbehandlung zuteil. Auf Dianas ausdrücklichen Wunsch hin müssen sie wie andere Parkbesucher auch bei den Fahrgeschäften brav in der Schlange stehen.