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Die Originalausgabe erschien unter dem Titel:
The Migraine Relief Diet
ISBN 978-1-62315-704-3

Übersetzung: Birgit Irgang
Gestaltung Cover: Johanna Wack
Gestaltung, Satz und Herstellung: Martina Köhler
Lektorat: Karla Seedorf
Druck: Firmengruppe Appl – Aprinta Druck GmbH, Wemding

Alle Rechte der Verbreitung, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe und der Verwertung durch Datenbanken oder ähnliche Einrichtungen vorbehalten.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten
sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar.

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Inhalt

Vorwort

Einleitung

Teil 1. Migräne verstehen

Kapitel 1: Ein komplexes Krankheitsbild

Kapitel 2: Ein ganzheitlicher Ansatz

Teil 2. Gegen Migräne vorgehen

Kapitel 3: Eine Ernährungstherapie

Kapitel 4: Dreitägige Reinigung und Vier-Wochen-Speiseplan

Kapitel 5: Wiedereinführung

Teil 3. Die Rezepte

Kapitel 6: Frühstück

Kapitel 7: Suppen und Salate

Kapitel 8: Hauptgerichte mit Fleisch oder Fisch

Kapitel 9: Vegetarische Hauptgerichte

Kapitel 10: Snacks

Kapitel 11: Desserts

Kapitel 12: Grundrezepte

Anhang A: Tipps zum Essen außer Haus

Anhang B: Einkaufsmöglichkeiten

Informationsquellen

Literaturhinweise

Rezeptverzeichnis

Index

Vorwort

Vielen Menschen ist nicht klar, wie häufig Migräne vorkommt. Drei von 100 Menschen leiden unter Migränekopfschmerzen, und bei den Frauen ist es eine von zehn. Die meisten Patienten sind zwischen 30 und 40 Jahre alt, befinden sich also in einer Phase, in der sie üblicherweise besonders beschäftigt sind mit der Familie und ihrer Karriere.

Was geschieht bei einer Migräne, und wie wird sie ausgelöst? Man nimmt an, dass Menschen mit Migräne ein oder mehrere Gene haben, die beeinflussen, wie ihr Nervensystem arbeitet. Es gibt zwar zahlreiche verschiedene Formen von Migräne, doch das gemeinsame Kennzeichen ist, dass das Nervensystem empfindlicher reagiert als normal. Wenn die Nerven stimuliert werden, löst eine Reaktion tief im Inneren des Gehirns eine elektrische Aktivität aus, und es werden Chemikalien freigesetzt, die dafür sorgen, dass die Blutgefäße sich erweitern und anspannen. Die Entzündung führt zu einer Schwellung und Schmerzen. Diese übertriebene Reaktion kann auch andere Teile des Nervensystems beeinträchtigen, die keine Schmerzen verursachen. Das erklärt, warum Migräneanfälle vorübergehend Auswirkungen auf den Verdauungstrakt haben, gewöhnlich verbunden mit Übelkeit und Erbrechen, aber auch auf den Sehsinn, sodass der Patient Wellenlinien sieht oder blinde Flecken hat. Darüber hinaus erklärt es die vorübergehende Unfähigkeit zu sprechen, Taubheitsgefühle oder sogar Lähmungen einzelner Körperteile. Und nach den Kopfschmerzen folgen ein oder zwei Tage, an denen man nur schwer klar denken kann, lichtempfindlich und müde ist.

In der Regel verändert sich Ihre Migräneerkrankung im Laufe der Zeit. Möglicherweise hat sie in der Kindheit Koliken oder Erbrechen ausgelöst, Reisekrankheit in der Jugend oder normale Kopfschmerzen als Teenager und Benommenheit im Erwachsenenalter. Aufgrund hormoneller Schwankungen und der anhaltenden Auswirkungen wiederholter Entzündungen im Gehirn entwickeln viele Menschen mit Migränekopfschmerzen alltäglichere Symptome wie Druck im Gesicht, Empfindlichkeit der Haut und andere seltsame Empfindungen. Man nimmt an, dass Sie durch eine Kontrolle der Auslöser von Migräneanfällen in der Lage sein sollten, die chronischere Form der Krankheit zu vermeiden.

Auslöser können Faktoren der Umwelt, der Ernährung oder der Physiologie sein. Zu den üblichen Einflüssen aus der Umwelt und Umgebung, die als Trigger infrage kommen, zählen Wetterumschwünge, ein Schmerzreiz, intensive Gerüche sowie helles Licht und großer Lärm. Schlafmangel, Stress und hormonelle Veränderungen gehören zu den physiologischen Auslösern. Es mag mehr als einen Weg geben, den unser Körper einschlägt, weil er negativ auf unsere Nahrung reagiert. Man vermutet, dass einige Nebenprodukte aufgenommener Nahrungsmoleküle in das Nervensystem eindringen und Neurotransmitter imitieren oder direkt das Nervensystem reizen. Das sind chemische Auslöser. Doch es gibt einen weiteren indirekten Weg, über den die Nahrung das Nervensystem reizt – manche Migränepatienten reagieren auf bestimmte Lebensmittel, als seien diese ein Fremdkörper, sodass eine Reaktion des Immunsystems ausgelöst wird.

Im Bereich der Nahrung gibt es Hunderte potenzieller Migräneauslöser. Umfassende Listen von Lebensmitteln, die eine Migräne auslösen können, gibt es im Internet, einige finden Sie auch auf den folgenden Seiten. Wie und warum manche Menschen so ungewöhnlich auf verschiedene Eiweiße oder Chemikalien in der Nahrung reagieren, ist noch nicht grundlegend erforscht.

Im Allgemeinen kann man die Nahrungsauslöser in drei Hauptkategorien einteilen:

1. Nebenprodukte der Nahrungsmittelalterung und Fermentierung (Rotwein, alter Käse)

2. Nahrung mit Chemikalien, die Neurotransmittern unseres Gehirns ähneln (Kaffee, Schokolade, Glutamat und Nitrate, die in geräuchertem Fleisch vorkommen)

3. Lebensmittel, gegen die wir eine leichte oder stumme Allergie oder Unverträglichkeit haben

Häufig werden Migränepatienten auf Allergien getestet, und man findet eine allergische Empfindlichkeit gegenüber einem gängigen Lebensmittel. Selbst wenn die Nahrung im Verdauungstrakt keine Probleme auslöst, die üblicherweise an eine Unverträglichkeit denken lassen, ist es oft hilfreich, dieses Lebensmittel vom Speiseplan zu streichen. Manchmal kann eine Nahrungsmittelallergie mithilfe eines Haut- oder Bluttests entdeckt werden. So helfen Bluttests beispielsweise, eine Unverträglichkeit gegenüber Gluten zu erkennen, die Zöliakie genannt wird. Doch die meisten Menschen haben eine andere Form der Empfindlichkeit gegenüber den Eiweißen in Getreide, die nicht mit einem Bluttest festgestellt werden kann.

Eine Ausschlussdiät – das sorgfältige Meiden bestimmter Lebensmittel für eine gewisse Zeit, gefolgt von einer Wiedereinführung der Lebensmittel – ist eine der zuverlässigsten Methoden, einen Migräneauslöser in der Ernährung zu finden. Nutzen Sie dieses Buch als Leitfaden, der Sie durch die Ausschlussdiät und die Wiedereinführungsphase begleitet, um Ihnen zu helfen, Ihre Auslöser in der Nahrung aufzuspüren.

Seien Sie vor allem geduldig. Es kann sechs bis zehn Wochen dauern, bevor Sie eine Verbesserung wahrnehmen, doch bei den meisten Menschen wird dies der Fall sein. Nachdem eine Linderung der Symptome erreicht ist, können Sie die verdächtigen Lebensmittel wieder in Ihren Speiseplan aufnehmen – einzeln nacheinander, damit Sie die Auslöser ermitteln können. Trotz der Schwierigkeiten, die mit dieser Vorgehensweise verbunden sind, haben wir festgestellt, dass tendenziell auch die am schlimmsten von Migräne Betroffenen reagieren und für ihre Mühen reich belohnt werden. Die migränesicheren Rezepte in diesem Buch können Ihnen helfen, eine neue Methode zu erlernen, um Ihre Migräne unter Kontrolle zu halten. Wir hoffen, dieses Material wird Ihnen helfen, Ihre Migränesymptome besser kontrollieren zu können und Ihre Lebensqualität zu verbessern.

– Dr. Frederick Godley, Vorsitzender des US-amerikanischen Verbands für Migräneerkrankungen, und Dr. Michael Teixido, Zweiter Vorsitzender des US-amerikanischen Verbands für Migräneerkrankungen

Einleitung

Eine Migräne ist ein komplexes neurologisches Krankheitsbild, das ungefähr 15 Prozent der Weltbevölkerung betrifft. Meine erste Migräne hatte ich im Alter von fünf Jahren. Die Ärzte taten meine Leiden trotz der Tatsache ab, dass ich alle klassischen Migränesymptome zeigte: Schmerzen in den Schläfen, starker Druck auf dem Kopf und eine akute Empfindlichkeit gegenüber Licht und Lärm. Darüber hinaus hatte ich eine genetische Prädisposition für Migräne. Trotzdem wurde mir gesagt, ich sei zu jung, um Migränikerin (also Migränepatientin) zu sein. Meine Migräneanfälle wurden heftiger und häufiger, dennoch hatte ich bis zum Alter von zehn Jahren noch immer keine ordentliche Diagnose. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich eine schwierige Kindheit, da ich keine Erklärung dafür erhielt, dass ich mich fühlte, als ob mein Gehirn versuchen wollte, durch die Schädeldecke hindurch zu explodieren.

Als ich heranwuchs, bekam ich mit, dass mein Vater regelmäßig an Migräneanfällen litt, die ihm meist die Tränen in die Augen trieben. Ich erfuhr, dass einige seiner Migräneauslöser deckungsgleich mit meinen waren, erkannte aber auch, dass meine Migräne in vielerlei Hinsicht anders war. So wurden wir beide von ähnlichen Nahrungsmitteln und lauten Geräuschen beeinträchtigt, doch er war im Gegensatz zu mir nicht licht- und geruchempfindlich. In meiner Kindheit war meine Migräne schlimmer als das, was ich bislang als Erwachsene erlebt habe; damals ging sie fast immer mit Erbrechen einher – ein Symptom, dem ich in den letzten Jahren nur noch selten ausgesetzt war.

Fast 20 Jahre lang litt ich unter regelmäßigen Anfällen. In den schlimmsten Zeiten kam es zwei Jahre lang zu mindestens einer Attacke pro Woche, was sowohl mein berufliches als auch mein gesellschaftliches Leben stark beeinträchtigte. Häufig war ich gezwungen, mich krankzumelden oder meine Arbeitstage zu verkürzen. Damals arbeitete ich in der Finanzindustrie, die für ihre langen Arbeitszeiten und ein hohes Stressniveau bekannt ist – und man weiß, dass Letzteres ein Migränetrigger ist. Da ich so oft an meinem Arbeitsplatz fehlte, fühlte ich mich noch stärker gestresst, und so ging der Teufelskreis weiter.

Wie viele Menschen hatte ich mich mit der Vorstellung abgefunden, dass Migräne ein unvermeidbarer Teil meines Lebens war. Wöchentliche Attacken waren inzwischen leidvolle Normalität geworden. Mein Körper sprach auf keine Medikation an, und andere Lebensstilfaktoren, die üblicherweise als natürliche Alternativen zur Linderung genannt werden – wie Sport und Massage – brachten nur sehr vorübergehend eine Besserung.

Im Jahr 2012 machte ich meinen Abschluss als Ernährungsberaterin. Ich wendete mein neu erworbenes Wissen an und übernahm die Kontrolle über meine Ernährung, um meine Migräne in den Griff zu bekommen. Bestimmte Lebensmittel wie verarbeitetes Fleisch und Koffein waren bei mir schon immer heftige Trigger gewesen, doch über das breitere Spektrum anderer Nahrungsmittel, die potenzielle Auslöser sein könnten, war ich mir nicht im Klaren. Als ich all diese Nahrungsmittel von meinem Speiseplan strich und mich auch um andere Faktoren meines Lebensstils kümmerte, gelang es mir, die Häufigkeit meiner Anfälle und deren Intensität deutlich zu reduzieren. Glücklicherweise konnte ich später einige dieser Trigger-Lebensmittel wieder einführen, doch ich war bereit, eine eingeschränktere Diät zu akzeptieren, wenn das dazu führte, dass ich schmerzfrei und funktionsfähig war. Wie bei vielen medizinischen Problemen gilt auch hier, dass die Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Fall zu Fall unterschiedlich sind; deshalb sind das individuelle Experimentieren und eine eingehende Beobachtung entscheidend.

Im vergangenen Jahr hatte ich drei Migräneereignisse, und jedes Mal gelang es mir, die Schmerzen mit einem rezeptfrei erhältlichen Medikament zu lindern. Ich leide nicht mehr unter häufigen Schmerzen in Schultern und Nacken, die einer unvermeidbaren Migräne vorausgehen, und ich bin weniger besorgt, dass jedes helle Licht und jeder intensive Geruch einen Anfall auslösen könnte. All das wäre in der Zeit undenkbar gewesen, in der ich mit mehr als 50 Migräneattacken pro Jahr zu kämpfen hatte und auch auf die stärksten verschriebenen Medikamente nicht ansprach. Die Umstellung meiner Ernährung, um Triggernahrung zu meiden, hat dazu geführt, dass ich mich wesentlich gesünder fühle, und das hat wiederum meine Lebensqualität sehr deutlich verbessert. Auch wenn Migräne nicht vollkommen geheilt werden kann, ist es doch möglich, sie in den Griff zu bekommen.

Die meisten Langzeit-Migräniker haben jede Standardmethode ausprobiert und Schmerzmittel ebenso eingenommen wie präventive Medikamente. Es kommt allerdings sehr häufig vor, dass die Patienten gegen die traditionelle Medizin resistent sind. Da die Migräneveranlagung eines Menschen sich normalerweise in der Kindheit oder frühen Jugend zeigt, akzeptieren viele einfach, dass sie zu einem Leben mit nicht behandelbaren Anfällen verdammt sind. Doch so muss es nicht sein.

Das Kochbuch gegen Migräne nimmt Frustrationen in Angriff, die entstanden sind, weil der Körper auf traditionelle Behandlungsmethoden nicht anspricht. Es ist für all jene gedacht, die einen natürlicheren Weg finden möchten, ihren Körper in erster Linie durch Ernährungsumstellungen zu heilen. Dieses Buch wendet sich an jeden, der noch nie in Betracht gezogen hat, als Methode der Heilung seine Ernährung umzustellen, oder der es möglicherweise ausprobiert, aber die falsche Vorgehensweise gewählt hat. Verarbeitete Lebensmittel, Milchprodukte, Zucker, künstliche Süßstoffe, Koffein und Alkohol gelten häufig als Migränetrigger, ebenso zu wenig zu essen und Mahlzeiten auszulassen. Dieses Buch wird Ihnen erklären, wie Sie Ihren Umgang mit der Ernährung am besten strukturieren, um die Auftretenshäufigkeit der Migräne stark zu reduzieren, indem Sie zunächst die oben erwähnten entzündungsfördernden Lebensmittel von Ihrem Speiseplan streichen, um sie später wieder einzuführen.

Das Kochbuch gegen Migräne bietet Ihnen eine vollständige Musterdiät für vier Wochen sowie Rezepte, damit der Übergang so einfach und lecker wie möglich gelingt. Bei den köstlichen Rezepten, aus denen Sie für jede Mahlzeit auswählen können, wird es Ihnen kaum auffallen, dass Sie auf bestimmte Nahrungsmittel verzichten. Am Ende des Monats können Sie die Diät an Ihre persönlichen Vorlieben und schon bald ermittelten Trigger anpassen. Das Kochbuch gegen Migräne wird Ihnen helfen, ein neues, gesundes Kapitel Ihres Lebens aufzuschlagen.

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Teil 1

Migräne verstehen

Migräne ist ein komplexes medizinisches Krankheitsbild mit einer Liste von Symptomen, die von Person zu Person unterschiedlich sind. Trotz ihrer großen Verbreitung wird die Migräne noch immer meist falsch verstanden. Der erste Teil dieses Buches beschäftigt sich mit der medizinischen Definition dieses Leidens und erläutert, wie und warum eine Migräne auftritt. Die ärztlichen Standardmethoden zur Behandlung von Migräne sowie einige alternative, natürliche Heiloptionen werden vorgestellt.

Der erste Teil beschäftigt sich auch mit einigen der gängigen Migränetrigger – einschließlich Lebensmitteln – und erklärt, wie sie in Kombination eine individuelle Schwelle überschreiten können, sodass es zu einem Migräneanfall kommt. Ich werde Ihnen zeigen, dass die beste Möglichkeit, die Häufigkeit und Intensität Ihrer Migräneattacken zu reduzieren, darin besteht, einen ganzheitlichen Ansatz zu wählen: Nehmen Sie sich Zeit für Sport, ernähren Sie sich gesund, meiden Sie Trigger und finden Sie passende Methoden zum Stressabbau.

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