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MIT ILLUSTRATIONEN VON
JANA BONSIGNORE

LUSTVOLL

Erotische Geschichten

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INHALTSVERZEICHNIS

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BUS STOP

Sophie M. Godfrey

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DIE SKLAVIN DES GLADIATORS

Inka Loreen Minden

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FRISCHFLEISCH

Paula Lambert

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SCHWINDENDE

Rainer Maria Rilke

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SPIEL

August Stramm

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DIE VERSCHLEIERTE FRAU

Anaïs Nin

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MISS CHAUDRI

Erika Lust

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BAUCHGEFÜHL

Anna Zimt

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REINE CHEFSACHE

Lucy Palmer

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HIER IM WALD

Christian Morgenstern

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GANYMED

Johann Wolfgang von Goethe

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LIEBE ZU DRITT

Romy Dietrich

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SARAH UND DER HERBST

Florentine Winter

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DAS LÄNGSTE VORSPIEL DER WELT

Nova Niedermeyer

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VERZEICHNIS

Unsere sinnlichen Autorinnen und Autoren

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Bus stop, wet day, she’s there. I say, please share my umbrella. Ich weiß nicht genau, warum ausgerechnet diese Textzeile in meinem Kopf als Endlosschleife läuft. Vielleicht sollte ich einfach mal morgens den Sender wechseln. Oldies but Goldies scheint nicht besonders konzentrationsfördernd zu sein. ~~~~~~~~~~~~~~~~

~~~~~~~~~~~ Gut, ich sitze im Bus, aber es regnet nicht. Es ist frisch, Herbst halt. Die Scheiben sind ein wenig beschlagen. Man kann nur die Umrisse der Straßen sehen, über die der alte Diesel poltert. Montagmorgen, sieben Uhr dreißig. Eigentlich kein Grund, um gut gelaunt in den überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln zu sitzen. Zwei Meetings werfen ihre Schatten voraus, aber ich bin gut vorbereitet und sollte den ollen Schröder aus der Buchhaltung schon unter den Tisch reden können. ~~~~~~~~~~~ Ich lehne mich zurück, habe noch eine halbe Stunde Zeit, mich auf das Unvermeidliche vorzubereiten. Die morgendlichen Rituale im Büro. Und wieder diese Textzeile. Noch nervt es nicht, aber das kann nicht mehr lange dauern. Schmunzelnd über meine eigene Unfähigkeit, mich zu disziplinieren, sehe ich mich im Bus um. Einige der Fahrgäste kenne ich. Die sehe ich jeden Morgen, wenn ich zur Arbeit fahre. Wie wohl deren Wochenende war? Schwer abzuschätzen, denn sie sehen alle sehr müde aus. Ob es an dem schlechten Licht hier drinnen liegt, dass ihre Haut ein wenig grau wirkt? Oder hatten sie am Wochenende keine Möglichkeit auszuspannen? Und sehen deshalb aus wie kleine, schlecht gewartete Roboter? Mein Blick trifft den einer älteren Dame, die ich ebenfalls schon länger vom Sehen her kenne. Ich lächle sie freundlich an, sie zuckt zusammen. Autsch. Besser nicht. Wahrscheinlich noch nicht wach genug, um per Mimik zu kommunizieren. ~~~~~~~~~~~ Also such ich mir lieber mein nächstes „Opfer“ für meine gute Laune, und hoppla, da steht doch jemand, den ich noch nie gesehen habe. Die erste flüchtige Musterung und ja … aber hallo? Wo hast du hübscher Kerl dich in den letzten Jahren meiner Busfahrt versteckt? Aus den Augenwinkeln beobachte ich ihn weiter. Na, wie magst du wohl heißen? Ich wische über die beschlagene Scheibe und schaue angestrengt hinaus. Max? Jonas? Oder doch etwas wesentlich Klassischeres? Andreas, Michael, Thomas? Ich entscheide mich für Max, passt irgendwie zu ihm, und schaue mir wieder die Leute im Bus an. Tarnung ist alles. Er soll ja nicht glauben, dass ich ihn interessant finde. Wo kämen wir denn da hin? Wieder muss ich lächeln und – Obacht – er lächelt zurück. Mist. Das mit dem unauffällig observieren musst du aber noch üben, Cora. O. k., er hat dich erwischt, schick ihm ein schräges Grinsen und hoffe darauf, dass er an einer der nächsten Haltestellen aussteigt. Aber andererseits: Jetzt kann ich auch richtig hinsehen und das, was ich sehe, gefällt mir immer besser. Groß ist er, breite Schultern unter der Lederjacke. Lässig, wie er da so an dieser Haltestange lehnt. Dunkle Haare, sowieso etwas nach meinem Geschmack. Seine Augen sind ebenfalls dunkel. Holla, die Waldfee. Den jeden Morgen im Bus und meine Fantasie fährt nicht nur die Linie 8. ~~~~~~~~~~~ Jetzt mustert er mich und unwillkürlich versuche ich mein Spiegelbild zu kontrollieren. Mir wird ein wenig warm unter seinen eindringlichen Blicken. Also noch einer, der das mit dem „unauffällig“ nicht wirklich verstanden hat. Dann passt es ja, denke ich und wieder huscht mir ein Lächeln über die Lippen. Bus stop, wet day, she’s there. I say, please share my umbrella. Ähm. Ja, Cora, jetzt ist aber mal gut. Um meine Verlegenheit zu verbergen, richte ich eine meiner Haarsträhnen, die nicht wirklich hätte gerichtet werden müssen. Ich fühle, wie sich Röte in meine Wangen stiehlt. Mistkerl, denke ich belustigt und füge ein „Gegenangriff“ hinzu.

~~~~~~~~~~~ Ich wende meinen Kopf und sehe ihn direkt an. Wow, wie war das mit den dunklen Augen? Der Kerl hat es drauf. Echt. Richtig. Mein Puls wird schneller, mein Mund etwas trocken. Ist aber auch eine fürchterliche Luft hier drinnen. Ob es ihm auch so warm ist? In Gedanken schiebe ich ihm seine Lederjacke über die Schultern. Schon besser, oder?

~~~~~~~~~~~ Der Bus hält und mein Held in Lederjacke schwankt nicht mal, Fahrgäste steigen aus, andere steigen ein. Linie 8 halt. Die ist immer voll. Vor allem um die Zeit. Eine große Blondine stellt sich neben ihn. Die wird mir doch jetzt wohl nicht den Blick verstellen? Doch. Wie schade. Ich sehe zum Fenster hinaus, um meine Enttäuschung zu verbergen. Na, das war ja eine kurze Reise ins Reich der Fantasie. Kaum habe ich den Gedanken zu Ende gedacht, da spüre ich eine Berührung an meinem Knie. Ich sehe auf, will mein Bein gerade wegziehen, da sitzt er vor mir und grinst mich unverschämt an. Ähm. Ja. Wie jetzt? „Wurde mir ein bisschen eng da drüben“, sagt er, und wenn ich bisher schon beeindruckt war, diese Stimme setzt allem noch ein hübsches, kleines Sahnehäubchen obendrauf. Ich sehe kurz auf die Blondine, bemerke ihren verdammt großen Busen und verziehe kurz den Mundwinkel nach unten. Wieder grinst er. „Genauso.“ Er lacht. Sein Knie berührt immer noch meines und ich muss verdammt noch mal an mich halten, dass ich Realität nicht mit meiner überbordenden Fantasie vermische. Trotzdem kann ich nicht anders, als mir vorzustellen, wie ich ihm das Hemd ausziehe. Wie ich mich über ihn beuge, diese geschwungenen Lippen küsse. Im realen Leben würde mich wohl eher der Schlag treffen, aber mein Kopfkino spielt seinen eigenen Film ab. Er stützt seinen Arm am Fensterrahmen ab, sieht hinaus. Was sieht er da wohl? ~~~~~~~~~~~ Ich weiß, was ich sehe. Mich, in meinem Kopf, wie ich mich auf seinen Schoß setze, gut, dass ich heute einen Rock angezogen habe. Nicht kichern, Cora, jetzt bloß nicht kindisch kichern. In Gedanken mache ich es mir auf seinen Oberschenkeln bequem, lege ihm eine Hand in den Nacken, die andere streichelt die Ausbuchtung in seinem Schritt. Und auch hier danke ich dem Gott der Mode, dass ich ein ausgewachsenes Exemplar an Mann unter mir habe, der eine richtige Jeans und nicht diese Baggy-Trousers trägt, in denen man erst mal nach dem Objekt der Begierde suchen muss. Bei ihm werde ich gleich fündig und ich spüre, wie sehr ihn das freut. Sein Glied wird härter und die Beule in der Hose größer. Zeit für einen kleinen Positionswechsel. Ich stelle ein Bein auf den Boden, ziehe und ruckle an seinem Reißverschluss, bekomme ihn zunächst nicht auf, doch er hilft mir. Meine Güte, was sollen die Leute hier im Bus denken, schießt es mir durch den Kopf. Doch die interessieren sich gar nicht für uns. Puh, Schwein gehabt. Aber wie sollten sie denn auch. Das hier findet doch nur in meinem Kopf statt. ~~~~~~~~~~~ Ich brauch eine Pause von meiner Fantasie und sehe zum Fenster hinaus. Wir sind schon am Park. Huch. Keine Pause. Du hast noch fünf Minuten, das hier in Gedanken zu Ende zu bringen, denke ich und kehre auch gleich in meinen Fantasiebus zurück. ~~~~~~~~~~~ Er sitzt unter mir, keucht vor Verlangen, und während eine seiner Hände auf meinen Hüften liegt, schiebt die andere meinen Slip zur Seite. Immer noch liegen unsere Lippen aufeinander, aber jetzt ist es mehr ein Verhaken denn Küssen. Wir lassen nicht voneinander ab und ich hocke mich über ihn. Langsam, verdammt langsam und jede Sekunde genießend senke ich mich über seinen Ständer ab und nehme ihn in mir auf. Unglaublich: Der Kerl, der in der Sitzreihe hinter ihm sitzt, sieht mir direkt in die Augen und sieht mich nicht. ~~~~~~~~~~~ Ich spüre, wie er unter mir zuckt. Hey, will der jetzt schon kommen? Das wäre dann aber mal ein sehr kurzes Vergnügen. Olympische Bestzeit, sozusagen! Meine Lippen lösen sich von seinen und ich presse sein Gesicht an meinen Busen. Sein heißer Atem streift meine Brüste und unwillkürlich ziehen sich meine Muskeln über seinem Steifen zusammen. „Vorsicht“, sagt er stimmlos. Ich halte still, spüre ihn nur in mir und koste diesen Moment der Ruhe voll aus.

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~~~~~~~~~~~ Jetzt oder nie! Ich bewege mich in kleinen Kreisen über ihm, er lacht und in seinem Gesicht steht die Anstrengung geschrieben, die es ihn kostet, nicht gleich zu kommen. Liegt es an der Aufregung? An der Umgebung? Oder nur an dem superheißen Kerl? Kaum, dass ich mich bewege, glaube ich selbst schon kommen zu müssen. Ich entlasse ihn beinahe aus meinem heißen Gefängnis, nur um ihn dann wieder tief aufzunehmen. Meine Bewegungen werden hektischer und ich muss darauf achten, dass sein Glied nicht vollkommen aus mir herausrutscht. Das wäre eine fürchterliche Unterbrechung, wenn ich ihn erst wiedereinführen müsste. Ich spüre, wie sich mein Körper auf den Orgasmus vorbereitet, versuche genau diese Position zu halten, damit ich ihn in vollen Zügen genießen kann. Beständig krabbelt dieses Gefühl aus meinem tiefsten Inneren hervor, verteilt sich über den ganzen Körper, um sich dann zu entladen. Ich spüre meinen Herzschlag so heftig, dass ich glaube, meine Brust stünde kurz vorm Bersten. Mein Körper und mein Geist sind eins und doch so weit voneinander entfernt. ~~~~~~~~~~~ Ich bin so entrückt, dass ich beinahe nicht mitbekomme, wie er sich in mir entlädt. Spüre zwar seine stoßenden Bewegungen in mir, merke aber erst im letzten Moment, dass auch er die Erlösung aus diesem seltsamen Spiel erfährt. Keuchend vergräbt er sein Gesicht zwischen meinen Brüsten, während ich mich mit geschlossenen Augen über ihn beuge, den Duft seiner Haare einatme und mich noch einmal durch ihn berauschen lasse. Plötzlich spüre ich kühle Luft an meiner Stirn und ich öffne die Augen, um im gleichen Augenblick zu erstarren.

~~~~~~~~~~~ Der Platz mir gegenüber ist leer. Wann ist er ausgestiegen? Hat der Bus überhaupt gehalten? War ich wirklich so tief in meiner Vorstellung vergraben, dass ich nichts mehr mitbekommen habe? Der Sitz mir schräg gegenüber ist von einer älteren Dame besetzt, die mich breit lächelnd und auch ein wenig versonnen ansieht. „Der war aber auch den einen oder anderen sündigen Gedanken wert“, sagt sie und mir gefriert das Blut in den Adern. Hab ich etwa …? Sollte ich tatsächlich? Ihrem Schmunzeln entnehme ich, dass ich mit meiner Fantasie etwas übertrieben habe und meinen Traum-Orgasmus wohl real stimmlich zum Ausdruck gebracht haben muss. ~~~~~~~~~~~ Gut, das war jetzt die höfliche Version. Anders ausgedrückt: Ich muss gestöhnt haben und dabei ein ziemlich eindeutiges Lächeln auf meinem Gesicht gehabt haben. Oh mein Gott: Ich werde nie wieder mit dieser Buslinie fahren können. Wie peinlich! Verlegen sehe ich mich um. Aber außer der älteren Dame scheint niemand meinen kleinen Ausbruch miterlebt zu haben und zum Glück ist und war der Sitz neben mir frei. „Er hat was dagelassen“, sagt die ältere Dame und zeigt auf meinen Schoß. Meine Hände zittern, mein Puls schlägt so heftig, dass er alle anderen Geräusche um mich herum übertönt. Ich spüre die Röte in meinem Gesicht und weiß nicht, ob ich über meine eigene Dusseligkeit amüsiert sein soll. Auf meiner Handtasche liegt ein kleiner Fächer aus einem Stück Silberpapier gefaltet. Ich nehme ihn hoch, drehe ihn und sehe, dass auf der Rückseite etwas geschrieben steht. ~~~~~~~~~~~ „Das nächste Mal vielleicht live?“ Darunter eine Handynummer. Mir sackt das Herz in die Hose und jetzt kann ich mir ein Lächeln nicht verkneifen. Wenn ich mich blamiere, dann richtig. Er hat also alles mitbekommen. Ich falte das Stück Papier zusammen, stecke es in meine Jackentasche. Bus stop, wet day, she’s there. I say, please share my umbrella. Da ist er ja wieder, mein Ohrwurm. Ich sehe zum Fenster hinaus. Der Bus fährt langsamer und ich erkenne, dass ich hier aussteigen muss. Jetzt reiß dich mal zusammen, Cora. Die ältere Dame anlächelnd, stehe ich auf, drängle mich zwischen den anderen Fahrgästen zur Tür durch. Der Wagen hält und ich steige aus. Meine Beine sind so wackelig, dass ich glaube, ich müsste stürzen. Doch alles geht gut. Ich hab mich wieder unter Kontrolle. Im Wartehäuschen der Haltestelle sortiere ich mich noch mal. Also Gedanken und Kleidung. Dann suche ich mein Handy, denke kurz nach und wähle seine Nummer. ~~~~~~~~~~~ Bus stop, wet day, she’s there. I say, please share my umbrella … und ich hoffe, dass er nicht nur seinen Regenschirm mit mir teilen wird. ~~~~~~~~~~~

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Du musst. Konzentriere dich“, flüsterte Alia und grub die Zehen in den Sand. Ihre Knie zitterten, die Beine gehorchten ihr nicht. „Feigling.“ Der Lanista – der Dominus und Gladiatorenausbilder des Hauses Gracchus – hatte ihr genaue Anweisungen gegeben. Würde sie widersprechen, ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

~~~~~~~~~~~ bedeutete das ihren Tod. „Ich bin eine Sklavin, die die Befehle ihres Herrn ausführen muss!“ Alia stand im Dunkeln, unter dem Balkon des Ludus. Die Gladiatorenschule lag in Finsternis, niemand war hier, doch wenige Schritte weiter leuchtete ihr ein Rechteck entgegen. Es war der Eingang zu Zanes Kammer. Als erster Kämpfer des Hauses Gracchus standen ihm eine eigene Zelle und sogar ein Bett zu, während seine Kampfesbrüder in kargen Verliesen eingepfercht wurden, so lange, bis sie sich in der Arena von Ravenna behaupteten. ~~~~~~~~~~~ Zane war der Beste. Groß, stark, unerschrocken. Nach einem gigantischen Sieg hatte er ein Anrecht auf Wein und Frauen. Nicht irgendwelche Huren, sondern reine Sklavinnen, solche, die seit Jahren keinen Mann in sich gespürt hatten. Ihre inneren Muskeln zogen sich zusammen. Sie wusste überhaupt nicht mehr, wie sich ein Mann anfühlte. „Verdammt“, murmelte Alia. Sie hatte Angst. Dennoch prickelten ihre Brustwarzen unter dem rauen Stoff. Ihr Leinenkleid war kurz und weit ausgeschnitten; es reichte ihr bis knapp über die Pobacken und verbarg kaum ihre drallen Kurven. Mehr als diesen Fetzen trug sie nicht am Leib. Schon oft hatte sie Zanes Blicke auf ihrem Körper gespürt. Begehrte er sie wegen ihres Aussehens? Mochte er fülligere Frauen? Sie war nicht dick, aber alles andere als ein Hungerhaken.

~~~~~~~~~~~ Alia wünschte sich, dass mehr hinter seinem Interesse steckte. Er war ein Mann nach ihrem Geschmack. „Konzentriere dich“, ermahnte sie sich erneut, denn sie durfte sich jetzt durch nichts ablenken lassen. Mutig ging sie weiter, wobei ihr Herz bis zum Hals pochte. Zanes Tür stand offen. Er erwartete sie, freute sich auf ihre Dienste. Die anderen Sklavenmädchen erzählten, Zane sei ein leidenschaftlicher, aber einfühlsamer Liebhaber. Er würde ihr nicht wehtun.

~~~~~~~~~~~ Ein Stich durchschnitt ihre Brust. Wie viele der anderen Frauen hatten bereits genau dasselbe getan wie sie jetzt? Dieser attraktive Kerl musste doch bloß mit den Fingern schnippen und schon lagen sie ihm alle zu Füßen. „Du ziehst das jetzt durch“, sagte sie leise, aber bestimmt. Wenn sie das nicht fertigbrachte, könnte dies das Aus bedeuten. Als sie die gemauerte Zelle betrat, schaute Zane zu ihr hoch. Er saß auf einem einfachen Bett, nur mit einem Tuch bekleidet. Eng hatte er es sich um die Hüften geschlungen. Die Gladiatoren trugen dieses Stück Stoff, wenn sie aus dem Bad kamen. Zane sah sauber aus, weder Dreck noch Blut oder Schweiß klebten an seiner Haut. Sie erschien Alia makellos. Keine Narbe verunstaltete in dieser Nacht seine athletische Gestalt. Golden glänzte sie im Schein der Kerzen, die auf dem Sandboden des fensterlosen Raumes verteilt waren. Jeder Muskel kam zur Geltung. Zanes kurze schwarze Haare schimmerten ebenfalls.

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