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Danksagung

Ich danke dem Leben für seine tiefe Weisheit, in die wir durch unsere Erfahrungen eintauchen dürfen.

Ich danke Gottvater und den Engeln für meine wundervollen Kinder.

Und ich danke den himmlischen Mächten für ihre unermessliche Liebe, ihren Schutz und ihre Führung.

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Manuela Laasch

lebt heute mit ihrer Familie am Ammersee. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Industriekauffrau und ein Hochschulstudium der Betriebswirtschaftslehre. Ihre berufliche Laufbahn als Marketingspezialistin führte sie in die Süßwarenindustrie, die Agenturlandschaft, ins Fernsehen und in die Getränkebranche, aber auch in ein Naturprodukte-Unternehmen und zur Schifffahrt.

Schon seit frühester Kindheit verfügt sie über die Gabe des Hellfühlens und machte zahlreiche übersinnliche Erfahrungen, konnte diese jedoch lange Zeit nicht zum Ausdruck bringen, da es in ihrer Familie für derartige Phänomene weder Raum noch Verständnis gab. Erst im Laufe ihres fünfundzwanzigsten Lebensjahres wandte sie sich aufgrund einer Lebenskrise bewusst geistigen Inhalten zu und beschäftigt sich seitdem intensiv mit religiösen, philosophischen, spirituellen und esoterischen Themen. Sie absolvierte auch eine langjährige Ausbildung bei einer hellsichtigen spirituellen Meisterin und Geistheilerin.

Beruflich machte sie als Diplom-Betriebswirtin zunächst erfolgreich Karriere, stellte aber im Laufe der Zeit – nicht zuletzt durch schwere gesundheitliche Probleme – fest, dass ihr Herzensweg ein ganz anderer ist.

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Die Geburt ihrer beiden Söhne leitete einen völlig neuen Lebensabschnitt ein. Sie begann zu schreiben und setzt ihre sensitiven Fähigkeiten inzwischen dafür ein, andere Menschen auf ihrem Lebensweg zu coachen.

Weitere Informationen finden Sie auf

www.manuelalaasch.de

»Musik, die Herz und Seele berührt!«
Uwe Albrecht, innerwise-Entwickler

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Jeweils im Jewelcase, hochwertige Klangproduktion, nicht als Download erhältlich!

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Sayama
Herz Schwingungen ~ Erd Herz
67 Minuten;

ISBN 978-3-95447-107-2

Sayama
Herz Schwingungen ~ OM
63 Minuten;
ISBN 978-3-95447-106-5

Sayama
Herz Schwingungen ~ Venus
63 Minuten;
ISBN 978-3-95447-105-8

»Alle meine CDs sind immer auf die Planetentöne abgestimmt und diese drei überdies dem Herzchakra zugeordnet. Das Öffnen und Harmonisieren des Herzens scheint im Moment bei vielen Menschen ein äußerst wichtiger Aspekt zu sein.« – Sayama

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Mahasatvaa Ma Ananda Sarita
Freude an Tantra
Das heilige Spiel der Liebe
192 Seiten, Amra Paperback XXL, durchgehend farbig
ISBN 978-3-95447-041-9

Sexuelle Anatomie, Selbstbefriedigung, Vorspiel, kreative Stellungen, Tantra-Praktiken, Beziehung zwischen Mann und Frau, Begegnung von Sex und Spirit. Ein Buch für jede und jeden, von der Jugend bis ins hohe Alter, allein oder mit Partner – geschmackvoll illustriert!

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»Ein großartiger Ratgeber für Singles und Pärchen.«
Margot Anand

Tantra-CDs auf www.AmraVerlag.de

KAPITEL 1

BRIEF EINES TEENAGERS AN SEINE MUTTER

Felicitas, 17, an ihre Mutter Carolin, 49

Liebe Mama,

Du nervst! Du weißt gar nicht, wie sehr Du mich nervst! Warum lässt Du mich nicht einfach in Ruhe? »Felicitas, nicht schon wieder! Felicitas komm mal! Felicitas, mach doch endlich!«

Ich halte es nicht mehr aus! Ich bin nicht Du, und ich will es auch gar nicht sein. Ich möchte meine eigenen Erfahrungen machen, und ich will selbst entscheiden, wann ich was tue und wann nicht. Du weißt überhaupt nicht, wer ich bin, und Du weißt nicht, wie es wirklich in mir aussieht. Du und Papa, ihr entscheidet ständig über meinen Kopf hinweg. Wer gibt euch das Recht dazu? Warum glaubt ihr, alles besser zu wissen? Habt ihr immer alles richtig gemacht? Ich wette, das schafft ihr noch nicht mal heute. Ihr mit euren ständigen dämlichen Kommentaren. Schaut euch doch mal an!

Ich möchte endlich mein eigenes Leben leben. Ach, wenn ihr mich doch nur lassen würdet.

Ich fühle mich wie in einem Käfig, eingesperrt, eingeengt und erdrückt. Manchmal möchte ich einfach alles hinausschreien. Und manchmal möchte ich nur noch weglaufen aus diesem spießigen kleinen Leben mit euch.

Mein Körper gehört mir, und ich entscheide selbst, was ich mit ihm mache und mit wem. Ich liebe Benny, und ich möchte mit ihm zusammen sein. Ihr könnt mir nicht verbieten, ihn zu lieben. Ihr gebt euch nicht mal Mühe, ihn richtig kennenzulernen. Ihr wisst doch gar nicht, was Liebe ist! Sonst würdet ihr mich anders behandeln. Ihr wisst doch überhaupt gar nichts über meine Gefühle. Ihr hört nicht mal richtig zu, wenn ich etwas zu sagen habe. Ihr langweilt mich.

Mist, ich weiß gar nicht mehr, was ich noch denken und fühlen soll. Ich hasse manchmal meinen Körper. Ich möchte, dass er anders aussieht. Mein Busen ist zu klein, und meine blöde Nase habe ich von Papa geerbt. Und abnehmen muss ich auch noch. Überhaupt wäre ich gerne anders. Ganz anders. Anders als ihr!

Jeder meint, ich solle unbedingt Model werden, aber Du redest es mir dauernd aus, anstatt mich zu unterstützen und mir zu helfen. Du sagst doch selbst immer, dass es wichtig ist, dass man das macht, was man unbedingt machen will. Und ich will Model werden! Wenn ich schon so groß geraten bin, muss ich wenigstens das Beste daraus machen.

Die Schwester von Sophie aus meiner Klasse ist schon länger Model. Sophie hat immer so coole und lässige Sachen an, die sie von ihrer Schwester geschenkt bekommt. Und sie erzählt mir immer, wo ihre Schwester nun wieder Shootings hat: in London, in New York, in Paris und sogar in Tokio. Das ist der absolute Hammer! Ich will auch heute hier und morgen dort sein, das ist doch total abgefahren!

Und tolle Typen lernt sie da kennen, hammergeile super Typen. Ich will auch so coole Freunde haben und in jeden Club reinkommen. Da, wo auch die Promis feiern und abhängen. Das ist doch das Beste überhaupt! Man ist da, wo alle sind, die es geschafft haben. Dann hast du es auch geschafft und gehörst dazu. Dann bist du wer, und jeder will so sein wie du.

Sophie hat auch mal erzählt, dass ihre Schwester die besten Jobs bekommt, wenn sie mit den Typen, die da was zu sagen haben, rummacht. Sonst hätte sie nur kleinere Aufträge und könnte ihre super teure Miete in New York nicht bezahlen. Sie muss irgendwie 1.800 Dollar für ein kleines Zimmer bezahlen, das kann doch nicht wahr sein, oder?

Ich weiß nicht … Aber trotzdem toll, was sie macht und wo sie überall rumkommt. Das will ich auch!

Ich will nicht so enden wie ihr. Jeden Tag das Gleiche. Morgens früh aufstehen, den ganzen Tag im langweiligen Büro sitzen und abends nur aufräumen, waschen und kochen. Was ist denn das für ein blödes Leben? Ihr habt doch beide studiert? Warum sitzt ihr dann in so einem blöden Büro?

Die Schule langweilt mich auch. Man lernt nur Mist dort und nichts, was mir hilft, Model zu werden, oder wie man eine tolle Homepage baut. Aber irgendwie will ich auch meinen Abschluss haben, damit ich neben den anderen nicht doof dastehe. Marie will unbedingt Medizin studieren und Schönheitschirurgin werden, da kann man anscheinend richtig gut Geld verdienen. Vielleicht studiere ich auch noch nach dem Modeln, oder ich angle mir einen Kerl mit Kohle, damit ich nicht so im Büro rumsitzen muss wie ihr.

Und überhaupt: Warum gebt ihr mir so wenig Taschengeld? Judith hat schon einen eigenen Roller und Carla so ein super-schickes goldenes Handy. Das ist der Oberhammer, das Handy, das will ich auch. Am besten, ihr schenkt es mir zum Geburtstag, der ist doch schon in zwei Wochen. Und noch ein paar Silikon-Brüste. Romy hat sich welche machen lassen und gibt total damit an. Ihr Papa hat es bezahlt, es war anscheinend gar nicht so teuer, so um die 5.000 Euro, glaube ich. Das wäre doch eine super Idee, dass ich zu meinem 18. Geburtstag gleich einen neuen Busen hätte, dann starte ich noch besser durch als Model, findest Du nicht? Heute läuft man ja nicht mehr so rum, mit zwei Teebeutelchen, das will doch keiner sehen.

Mama, warum hast Du Dir eigentlich noch keine neuen Brüste machen lassen? Die sahen sicher auch schon mal besser aus, oder? Sonst bist Du ja noch relativ gut in Schuss, aber Dein Busen ist nicht mehr up to date. Zumindest hast Du mir Deine tollen Haare vererbt, das finde ich schon mega! Jede in meiner Klasse beneidet mich um meine Locken, und nur Ella hat längere Haare als ich. Aber ihre sind total dünn und langweilig. An ihrer Stelle würde ich Extensions reinmachen lassen, dann würde es sicherlich besser aussehen. Na ja, ihre Sache.

Mama, am Samstag will Benny mit mir auf ein Konzert gehen. Irgendeine coole HipHop-Band, die gerade in der Stadt spielt, und danach wollen wir noch ins Stars and Stripes, da sollen die Jungs der Band auch noch zum Abfeiern hinkommen. Wir wollen unbedingt versuchen, dass wir auch in den VIP-Bereich hineinkommen. Vielleicht geht da was, und ich kann ein paar Kontakte klar machen. Das wäre doch schon mal echt klasse für meine Karriere als Model, meinst Du nicht? So geht das doch heutzutage. Man muss einfach die richtigen Leute kennen und zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Da kann ich doch nicht daheim sitzen, wenn schon mal diese Wahnsinnsband bei uns im Ort spielt, oder? Das erlaubst Du mir doch sicher, oder? Dann kann ich auch gleich bei Benny zu Hause übernachten, weil er um die Ecke des Clubs wohnt. Es ist ja Wochenende, und dann können wir den ganzen Sonntag ausschlafen und abchillen. Ich verspreche Dir auch, dass ich keine Drogen nehme. Ich will das Zeugs gar nicht ausprobieren, keine Sorge. Habe erst bei Steffen gesehen, was passiert, wenn man zu viel trinkt und noch so Kram dazu einwirft. Er lag drei Tage im Krankenhaus und ist immer noch seltsam unterwegs. Hat ihn irgendwie dumm im Kopf gemacht, der Mist, das will ich auf gar keinen Fall! Da kannst Du Dich drauf verlassen. So blöd bin ich nicht!

Was ich Dich schon längst mal fragen wollte: Mama, liebst Du eigentlich Papa? Du hast ihn letztens so komisch angesehen, was war denn da eigentlich los?

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Carolin, 49, an ihre Tochter Felicitas, 17

Mein Liebling,
mein großes Mädchen,

es liefen mir die Tränen über das Gesicht, als ich gerade Deinen Brief las. Es macht mich traurig, wenn ich sehe, wie sehr Du gegen uns kämpfst und alles ablehnst, was wir machen. Wir sind auch nur Menschen, und wir machen Fehler, wie jeder andere auch. Aber wir lieben Dich von ganzem Herzen, wirklich! Zu lieben und sich geliebt fühlen, das ist es, worauf es letztlich ankommt, glaub mir.

Ich sehe Dich immer noch vor mir, als Du zwei Jahre alt warst, so eine wunderschöne kleine Maus. Als ich Dich einmal wickelte, hast Du meinen Haarreif abgenommen und versucht, ihn selbst aufzusetzen. Er passte Dir natürlich nicht und Du hieltest ihn in die Höhe und riefst lauthals: »Gloooß! Gloooß!« Dann hast Du Dich plötzlich aufgerichtet und mir den Haarreif ganz zärtlich auf den Kopf gesetzt. Völlig schief und verrutscht saß er da auf meinem Kopf. Du hast mich von allen Seiten betrachtet, ganz intensiv. Und dann riefst Du aus vollen Herzen schööön! Du weißt gar nicht, wie sehr mir die Tränen über die Wangen liefen. Du schautest einen Moment ganz entsetzt, weil Du natürlich nicht wolltest, dass Mama traurig ist. Aber ich nahm Dich in meine Arme und drückte Dich so fest an meine Brust, dass ich unser beider Herzschlag spüren konnte, die in diesem Moment eins waren. Und ich lachte Dich trotz der Tränen an, um Dir zu zeigen, dass alles in Ordnung ist. Die Liebe, die man als Mutter erfährt, lässt sich nicht mit Worten beschreiben. Es übertrifft meiner Meinung nach alles. Ich liebe auch Deinen Vater, aber für Dich würde ich, ohne zu zögern, mein Leben geben.

Ich habe mir immer gewünscht, dass Du glücklich bist und selbstbewusst Deinen Weg gehst. Ich bin auch stolz auf Dich, mit welcher Leichtigkeit Du die Schule wuppst, obwohl Du meiner Meinung nach relativ wenig Zeit mit Lernen verbringst. Du scheinst die Intelligenz Deiner Großmutter geerbt zu haben. Und den Dickkopf von mir. Du erinnerst mich durchaus an ähnliche Diskussionen, die ich mit Deinen Großeltern führte, als ich ungefähr in Deinem Alter war. Die Zeiten haben sich natürlich geändert. Aber wir Menschen haben offensichtlich seit Generationen immer wieder mit den gleichen Problemen zu kämpfen. Das ist irgendwie komisch, oder?

Was mich an der heutigen Zeit befremdet, ist diese Omnipräsenz der sozialen Medien und der überdimensionale Wert, der ihnen beigemessen wird. Ich halte diese Internet-Plattformen für alles andere als »sozial«. Es gibt doch nichts Unsozialeres, als dass alle zusammen sitzen, aber jeder nur in sein Handy guckt, anstatt sich mit den anderen zu unterhalten. Fast keiner sieht seinen Mitmenschen mehr in die Augen, sei es in der U-Bahn, im Supermarkt oder auch an öffentlichen Plätzen. Jeder glotzt nur noch in sein Mobiltelefon und nimmt gar nichts mehr vom wirklichen Leben um ihn herum wahr, wie traurig! Ich bin geradezu entsetzt, wie sehr sich die Leute überall herausstellen und produzieren müssen. Jede Banalität wird nach außen kommuniziert, sei es auch noch so überflüssig. Und indem andere Leute diesen Quatsch lesen, vergeuden sie auch noch ihre wertvolle Zeit, die ihnen dann für die wirklich wichtigen Dinge im Leben fehlt. Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, wie sehr sich viele Menschen mit dieser krankhaften Form der Selbstdarstellung der Peinlichkeit hingeben, gerade auch Prominente und diejenigen, die sich dafür halten. Was ist denn so toll und wichtig daran zu wissen, welchen Burger Frau Sowieso gerade gegessen hat und welchen Schal sie trägt. Oh mein Gott! Hat denn heutzutage keiner mehr ein gesundes Selbstwertgefühl? Müssen wir denn alles in die Welt hinaus posaunen, selbst die privatesten Dinge? Wie schrecklich! Ist euch nichts mehr heilig? Habt ihr keine Geheimnisse mehr? Was hilft es denn, wenn alle von etwas wissen? Gar nichts, sogar ganz im Gegenteil!

Papa und Mama sind nicht so altmodisch, wie Du denkst. Wir sehen uns all diese Sachen an, schon allein, um zu wissen, was Dich und Deine Freunde beschäftigt. Aber glaub mir, und die Zeit wird es Dich lehren, es gibt so viele Ablenkungen in dieser angeblich modernen Welt, aber keine davon bringt Dich wirklich weiter. Nichts davon kann Dir dabei helfen, davon kann Dir dabei helfen, eine eigene starke Persönlichkeit zu entwickeln, Dein Urvertrauen zu stärken und zu lernen, auf Deine Intuition zu hören. Es geht mir darum, dass zunehmend wahre menschliche Werte verloren gehen, weil diese Plattformen eine künstliche Welt propagieren, die keinerlei Werte fördern, außer den wirtschaftlichen Benefit der Betreiber.

Es geht mir nicht darum, dass Du nicht mehr das Internet nutzen sollst oder das Handy nur noch ausgeschaltet lässt. Aber bitte: Es kann doch nicht sein, dass Du tagtäglich Stunden vor dem Computer verbringst und völlig außer Rand und Band gerätst, wenn das Handy nicht gleich auffindbar ist. Es bedeutet uns sehr viel, dass Du zu unterscheiden lernst, was wirklich wichtig ist und was nicht. Und dass Du alles in Maßen konsumierst und auch kein Problem damit hast, zum Beispiel mal eine Woche ohne den ganzen Kram zu sein. Denn dann würdest Du vielleicht festzustellen, dass man sehr gut ohne das alles leben kann. Da wird schon ziemlich viel Druck seitens der Gesellschaft aufgebaut und entsprechendes Suchtverhalten gefördert. Manchmal kommt es mir wie Massenhypnose vor. Das ist wohl ein Lern- und Reifeprozess für uns alle, und ich bin einfach schon glücklich, wenn Du mal ernsthaft darüber nachdenkst und Dich kritisch damit auseinandersetzt, okay?

Wir möchten Dich nicht bevormunden, wir sehen durchaus, dass Du eine hübsche junge Frau bist, die dabei ist, die Weichen für ihr Leben zu stellen. Wir möchten Dich auch nicht einengen, ganz im Gegenteil! Wir wünschen uns nur, dass Du einschätzen lernst, wer oder was gut für Dich ist und was nicht. Und da müssen wir Dich ein wenig lenken, da wir in unserem Leben schon mehr durchgemacht und erfahren haben. Natürlich sollst Du auf Deine Gefühle hören, ich finde Benny sehr nett. Aber mach Dich bitte nicht so abhängig von ihm, sondern lebe das Leben, so wie Du es Dir wünschst.

Ich weiß, Du hörst es nicht gerne, aber es werden wahrscheinlich noch einige Jungs in Deinem Leben kommen und gehen. Das ist auch gut! So lernst Du Deine wahren Bedürfnisse besser kennen und heiratest dann hoffentlich den richtigen Mann. Keine Sorge, Du musst natürlich nicht heiraten, die Ehe ist auch nicht das Maß aller Dinge. Papa und ich haben schon schwierige Zeiten hinter uns, und manchmal nervt auch er mich, daher mein »komischer« Blick das letzte Mal. Wir machen auch nicht alles richtig, das stimmt. Und oft fühlen wir uns hilflos, da nirgendwo ein Rezept existiert, das einem sagt, wie man seine Kinder richtig erzieht, wie man eine gute Ehe führt, welcher Beruf der richtige ist und wie man im Leben sein Glück findet..

Glaub mir, ich habe auch nie gedacht, dass ich mal im Büro enden würde, als ich Kostümdesign studiert habe. Aber leider ließ sich meine durchaus sehr kreative und erfüllende Arbeit nicht sehr gut mit dem Familienleben vereinbaren, das nach Deiner Geburt meine Anwesenheit erforderte. Trotzdem liebe ich meine Arbeit in der Produktionsgesellschaft. Ich bin ein Teil davon, wenn wieder ein neuer Film entsteht, der die Menschen unterhält, sie aufheitert und auch zum Nachdenken anregt. Ich trage dazu bei, dass etwas Neues und hoffentlich Gutes erschaffen wird, das ist doch etwas sehr Positives, findest Du nicht?

Aber gerade auch durch meine Arbeit in dieser Branche sehe ich, wie sehr Äußerlichkeiten überbewertet und hochstilisiert werden. Ich möchte auch nicht aussehen wie Lieschen Müller vom Lande, und alt fühle ich mich schon gar nicht, Gott sei Dank! Mir ist durchaus wichtig, mich gut in meinem Körper zu fühlen, und ich bin sehr froh, dass ich mich noch sehen lassen kann. Aber meinen Busen lasse ich nicht operieren, auch sonst nichts an mir, da muss ich Dich enttäuschen, mein Schatz. Auch wenn es heute schon fast so normal geworden ist, zum Schönheitschirurgen zu gehen, wie zum Bäcker. Ich habe inzwischen Frieden mit meinem Körper geschlossen. Aber ich erinnere mich durchaus an die Jahre, als ich ständig etwas an mir auszusetzen hatte, und da war ich schon erheblich älter als Du.

Rückblickend werde ich fast traurig, wenn ich sehe, wie sehr ich gegen mich angekämpft und mir deshalb viele Freuden versagt habe. Ich bin mehrere Jahre lang nicht ins Schwimmbad gegangen, weil ich meinen Busen hässlich fand. Kannst Du Dir das vorstellen? Damals herrschte noch ein anderes Schönheitsideal als heute, und ich wollte so dünn wie eine Primaballerina sein. Ich habe wie verrückt Sport gemacht und kaum etwas gegessen. Glücklicherweise konnte ich im Laufe der Jahre ein gesundes Körpergefühl entwickeln und bin heute sehr stolz auf meine Figur.

Findest Du das toll, was man heute im Fernsehen so sieht? Diese überdimensionalen Hintern, die in Jeans wie Presswürste aussehen, diese riesigen Brüste, die im 90-Grad-Winkel abstehen, egal, welche Pose man gerade einnimmt. Und diese Gummimasken-Gesichter, gruselig, oder? Man muss die Kirche schon im Dorf lassen. Wenn jemand einen Unfall oder eine schwere Krankheit hatte, da kann die Schönheitschirurgie sicherlich wertvolle Dienste leisten. Aber bei völlig gesunden Menschen sehe ich diese – im Grunde nicht notwendigen – Operationen sehr kritisch. Es wird völlig außen vor gelassen, dass man letztlich ein wahrhaft glückliches Leben führt, wenn man seine innere Zufriedenheit gefunden hat. Und das ist vielmehr ein innerer, geistiger Prozess als ein wahlloses Geschnipsel an der Oberfläche.

Verstehst Du, was ich meine? Natürlich soll man sich pflegen, schön herrichten und das Beste aus sich machen. Aber bitte alles in gesundem Maße. Du bist ein wunderhübsches Mädchen, und auch Du wirst im Laufe Deines Lebens lernen, zu Dir zu stehen. Das ist ein wichtiger Reifeprozess, den wir alle durchlaufen. Du bist momentan unsicher, was Dich und Dein Leben anbelangt. Aber beunruhige Dich nicht, das geht allen so in Deinem Alter. Das ist eine Phase der Selbstfindung und Orientierung. Und es ist gut, dass Du jetzt fast alles in Frage stellst – auch Dich selbst.

Es ist sehr wichtig, dass man im Leben immer wieder prüft, ob man gerade das Richtige tut und noch auf dem richtigen Weg ist. Du wirst Deinen Weg finden, da bin ich mir ganz sicher! Du wirst irgendwann sehen, wie gut es tut, wenn man sich von diesen äußeren Zwängen und Modeerscheinungen frei machen und einfach so zufrieden sein kann. Das schenkt einem eine große Freiheit und innere Stärke. Mit einem gesunden Selbstwertgefühl kannst Du anziehen, was Du willst, und Du wirst trotzdem wunderschön aussehen, weil Du von innen heraus strahlst. Du kannst dann mit der Mode gehen, aber Du fühlst Dich nicht mehr dazu gedrängt. Und Du fühlst Dich auch dann wohl in Deiner Haut, wenn Du mal nicht teure Markenklamotten trägst. Vielleicht kannst Du jetzt noch nicht verstehen, was ich Dir sagen will, aber Du wirst es irgendwann erkennen und dann an meine Worte denken.

Ich unterstütze Dich natürlich, wenn Du unbedingt Model werden willst, aber mache bitte zuerst Deinen Schulabschluss und überdenke das alles nochmal. Dieses Business hat große Schattenseiten, auch wenn man nur das Rampenlicht sieht, glaub mir. Das bekomme ich schon durch meine Arbeit in der Filmbranche mit, in der sich auch viel um Äußerlichkeiten und egozentrisches Verhalten dreht. Viele der Menschen, die dort arbeiten, werden auf Dauer psychisch krank. Es ist nämlich eine sehr künstliche und oberflächliche Welt, in der weniger der Mensch zählt, als die Rolle, die er abliefert. Nur wenige können in diesen Berufen die Bodenhaftung bewahren und damit ihr inneres Gleichgewicht. Andere kämpfen mit heftigen Problemen, natürlich heimlich und hinter den Kulissen. Wie oft erfährt man dann im Nachhinein, dass sich jemand wiederholt in eine Entzugsklinik begeben oder sich sogar das Leben genommen hat.

Die Normalität und Spießigkeit, wie Du sie nennst, hat durchaus auch ihre guten Seiten. Die seelische Grausamkeit einer Besetzungscouch hat so gar nichts mit Spannung oder Abenteuer zu tun. Wenn Du Dich dem unterwirfst, alle moralischen Werte missachtest und dieses miese Spiel unterstützt, dann verkaufst Du Deine Seele. Und das ist der größte Fehler, den Du überhaupt im Leben machen kannst! Bleib Dir bitte immer treu und mache nur das, was Dir gut tut und was Du von Herzen selbst möchtest. Vielleicht muss man das auch mal erlebt haben, um zu spüren, was es mit einem macht. Aber diese Erfahrung wünsche ich Dir nicht! Rede doch mal Klartext mit dieser tollen Model-Schwester von Sophie aus Deiner Klasse und stelle ihr mal diese pikanten Fragen. Mich würde selbst interessieren, was sie dann zu Dir sagt, und ob es ihr wirklich so gut mit diesem Model-Job geht.

Ich helfe Dir gerne, wenn Du es wirklich möchtest. Die Frau eines Arbeitskollegen von mir arbeitet zufällig in einer Model-Agentur. Sie kann Dich vielleicht mal ansehen und uns sagen, ob Du Chancen auf dem Markt hättest. Sei Dir jedoch klar darüber, dass dieser Job nur ein paar Jahre läuft und Du dann hinterher wieder in die Realität zurückkehren musst, um mit einem anderen Job Deine Brötchen zu verdienen. Das Geld kommt leider nicht von alleine ins Haus geflogen. So ein schickes Handy, wie es Deine Klassenkameradin hat, kann ich mir nicht mal selbst leisten. Für dieses Geld würde ich liebend gerne mal drei Wochen Urlaub am Stück machen. Du kannst es Dir natürlich kaufen, aber suche Dir bitte einen Ferienjob und verdiene Dir damit das nötige Geld. Du wirst es viel mehr schätzen, wenn Du es Dir selbst erarbeitet hast, das verspreche ich Dir. Sonst erfülle ich Dir gerne Deine Wünsche, sofern sie realistisch sind und wir es uns leisten können. Man soll sich schon etwas im Leben gönnen und Gutes tun. Ich mache Dir gerne eine Freude, denn etwas zu verschenken macht auch mir viel Spaß. Aber wir können nicht mehr ausgeben, als uns zur Verfügung steht. Dein Papa ist kein Schönheitschirurg mit entsprechend hohem Einkommen.

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Da Du mich um Erlaubnis gebeten hast, am Wochenende auf das Konzert zu gehen und danach bei Benny zu übernachten, spüre ich, dass es jetzt an der Zeit ist, Dir eine Geschichte zu erzählen:

Es war einmal ein Mädchen, ungefähr in Deinem Alter, das auf Klassenfahrt in Berlin war. Es war Sommer, sehr heiß, und die Klasse besuchte eine Open-Air-Kino-Veranstaltung. Es herrschte eine aufgeheizte und angeregte Stimmung. Für viele war es das erste Mal, dass sie so weit von zu Hause weg waren und so spät noch ausgehen durften. Einige Schüler hatten sich heimlich Wodka in die selbst mitgebrachten Limonade-Flaschen gemischt. Wodka, weil er nicht auffällig nach Alkohol riecht und natürlich nicht von den Betreuern entdeckt werden sollte. Mit fortschreitender Stunde stieg die Ausgelassenheit der Schüler und Schülerinnen, und die betreuenden Lehrer hatten alle Mühe, die übermütige Menge sicher ins Hotel zurückzubringen. Es war gerade Mitternacht vorbei, und die Schüler hatten die klare Ansage bekommen, schnell und leise auf ihre Zimmer zu gehen, um die Nachtruhe der anderen Hotelgäste nicht zu stören. Die meisten kamen dem auch nach, weil sie übermüdet und völlig beschwipst waren, was sie mit viel Mühe gerade noch so vor den Lehrern verbergen konnten. Aber zwei Schüler hatten andere Pläne. Dieses besagte Mädchen und ein Junge, den sie schon lange anhimmelte, waren sich angesichts der aufgeheiterten Stimmung etwas näher gekommen und wollten ein ungestörtes Plätzchen für sich beide finden, um noch ein wenig die stimmungsvolle Nacht zu genießen. Sie fuhren mit dem Aufzug in den Keller und schlichen in das Schwimmbad, dessen Benutzung nach 22 Uhr eigentlich streng untersagt war. Dort sprangen sie in voller Montur bekleidet hinein und schwammen ausgelassen herum. Schließlich küssten sie sich. Er zog sie und sich selbst hastig aus, und letztlich hatten sie Sex im Pool. Danach schlichen sie schuldbewusst und klitschnass in ihre Zimmer zurück.

Etwa zwei Monate später bemerkte das Mädchen, dass sie schwanger war. Sie hatte es angesichts der Symptome vermutet und heimlich einen Schwangerschaftstest gemacht, der sofort positiv ausfiel. Das Mädchen war starr vor Schreck und bekam große Panik. Sie konnte es weder ihren Eltern sagen, weil sie Angst hatte, dass diese sie von zu Hause rauswerfen würden, noch dem Jungen, weil er sie nach der kurzen Zusammenkunft ignorierte und nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte. Das Mädchen war völlig fertig mit den Nerven und konnte nächtelang nicht schlafen. Vor lauter Verzweiflung klaute sie eines Abends zwei Flaschen Wein aus dem Weinschrank ihres Vaters und trank alles aus. Danach ging es ihr so schlecht – sie hatte sich übergeben müssen –, dass sie in ihrem Zimmer zusammenbrach und ihre Eltern, von dem dumpfen Aufprall aufgeschreckt, zu ihr ins Zimmer eilten. Sie riefen sofort den Krankenwagen, nachdem sie ihre Tochter bewusstlos auf dem Boden liegen sahen und die leeren Flaschen entdeckt hatten. Das Mädchen landete im Krankenhaus und musste eine Reihe an Untersuchungen über sich ergehen lassen, bei denen sich auch herausstellte, dass das Mädchen schwanger war. Die Eltern waren zutiefst bestürzt und wussten überhaupt nicht, wie sie darauf reagieren sollten. Die Ärzte hatten sie vorgewarnt, dass das Baby aufgrund des Alkoholkonsums mit hoher Wahrscheinlichkeit geschädigt auf die Welt kommen würde, und rieten zu einem dringenden Schwangerschaftsabbruch, dem die Eltern in ihrer Verzweiflung zustimmten, da das Mädchen noch nicht volljährig war. So wurde das Mädchen noch im gleichen Krankenhaus operiert und die Schwangerschaft beendet. Als das Mädchen nach einer Woche wieder nach Hause kam, gab es noch zahllose Diskussionen mit den Eltern. Aber alle waren letztlich erleichtert, dass sie sich zu diesem schwerwiegenden Schritt entschieden hatten.