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Amerikanische Originalausgabe:
Na‘auao Ola Hawaii. Hawaiian Principles and Practices of Being Well

2017 erstmals Deutsch im AMRA Verlag
Auf der Reitbahn 8, D-63452 Hanau
Telefon: + 49 (0) 61 81 – 18 93 92
Kontakt: Info@AmraVerlag.de

Herausgeber & Lektor Michael Nagula
Umschlaggestaltung Murat Karaçay
Satz & Layout Birgit Letsch
Druck Finidr, s.r.o.

ISBN Printausgabe 978-3-95447-263-5
ISBN eBook 978-3-95447-264-2

Copyright © 2014 by Maka’ala Yates, D.C.
Original English language edition published by Balboa Press, a Division of Hay House, California.
German edition released by Arrangement with the Author.

Einband und Buchinnenteil verwenden Motive von Shutterstock: Meditierende © Maridav, Hula-Tänzer © BeeRu, Blumen © enciktat.

Alle Rechte der Verbreitung vorbehalten, auch durch Funk, Fernsehen und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische, digitale oder vertonte Wiedergabe sowie des auszugsweisen Nachdrucks. Im Text enthaltene externe Links konnten vom Verlag nur bis zum Zeitpunkt der Buchveröffentlichung eingesehen werden. Auf spätere Veränderungen hat der Verlag keinerlei Einfluss. Eine Haftung des Verlags ist daher ausgeschlossen.

Ua mau ke ea o ka ’aina i ka pono

Ein Land – sein Leben,

sein Atem, sein ganzer Spirit –

steht immer in besonderer Beziehung

zu seinen Menschen.

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Dieses Buch ist meiner Mutter gewidmet, Marion »Dolly« Yates.

Ihr Lichtstrahl an Liebe, Mitgefühl und ho’okupu (ihre Gabe, bedingungslos zu geben)

leuchtet nach wie vor

und inspiriert mich, dieses Licht noch zu tragen, lange nachdem sie nach Hause gegangen ist.

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Inhalt

E Pule Kakou – ein Gebet für alle Seelen

Vorwort von Nancy S. Kahalewai

Das polynesische Protokoll

Chant für meine Ahnen und Lehrer

Hawaiianische Aussprache

Persönliche Einleitung

Kumukahi – Quelle des Ursprungs

Kumukahi Chant

Na‘auao Ola Hawaii

Der hawaiianische Weg zu Gesundheit und Wohlbefinden

1Ho’oponopono: im Gleichgewicht leben

2Ke Ola Pono: die Grundlagen der Gesundheit

3Die Grundlagen von Na’au Pono: Wissen, Intuition, Vertrauen

4Ola Kino: unser erstaunlicher Körper

5No’ono’o Pono: Disziplin

6Na’au Pono: vertraue auf das Ergebnis

7Mana’o Pono: die Kraft des Willens

8Kumu Ola: die Quelle der Gesundheit

9Ho’omana’o: der Einfluss des Verstandes

10Hā: der Atem, der Mana enthält

11’Ai Ola: gesund essen

12Hiamoe Ola: gesunder Schlaf

13Ho’oma’ema’e: Reinigung und Fasten

14Ho’okuano’o: Meditation

15Überblick über Na‘auao Ola Hawaii: eine kurze Zusammenfassung

Ergänzende Gedanken zur Gesundheit

Hawaiianer verstehen

Die Geisteshaltung der indigenen Medizin

Die tägliche Anwendung von Ho’oponopono

Aumakua

Der »Titel« Kumu: Berechtigung, Erfindung oder Ablenkung?

Mana LomiR

Wai Ola – das Wasser des Lebens

Koronare Herzerkrankung und Cholesterin

Die 60-Tage-Darmreinigungs-Challenge

Ernähre deinen Körper weise

Kalorien – der weit verbreitete Irrglaube

Basische und säurebildende Lebensmittel

Grüne Smoothies

Warum unser Körper genügend Wasser braucht

Cayenne: Heilen mit Hitze

Aktivkohle

Ziegenmolke

Enzyme für einen gesunden Körper

Meine Lieblingsrezepte

Anhang

Hawaiianische Begriffe

Danksagung

Der Autor

E pule kakou na mua ka heluhelu i keia puke

E ke Kumukahi mau loa, ke kunou makou mamua i kou alo me ka

ha’aha’a. Nana ia makou me ka lokomaika’i. Mahalo aku nei ia ’oe e ke

kumukahi no na mea apau. Nou i ha’awi mai ia na po’e kanaka, ’oia ho’i,

ka la, ka ua, ka honua, ka moana, na hoku, na mea ’aka’aka, na mea

kaumaha, ame ko makou mau mea i a’o ai.

’Alaka’i mai ’oe ia makou i na la apau nolaila, hiki ia makou ke

ho’omaopopo ia ai na mea pono o ke ao. E ha’i mai ’oe i kou mau kapu

pau’ole, a e launa aloha mai kou ’uhane me makou i keia manawa, a i ka

manawa pau’ole. Aloha e.

Bevor du dieses Buch liest: mein Gebet für dich

Im Geist der Liebe, des Friedens, der Harmonie und des Respekts für die allgegenwärtige Quelle allen Seins, die allen Dinge innewohnt: Lasst uns demütig alle Wahrheiten, alle Menschen und alle Möglichkeiten umarmen.

Wir danken dir, göttlicher Geist, dass Du uns mit allem versorgst. Schau auch in Zukunft mit Güte und Großmut auf uns. Danke für die Sonne, den Regen, unseren Planeten, den Ozean, die Sterne, das Lachen, die Traurigkeit und unsere persönlichen, einzigartigen Geschenke.

Führe uns an jedem einzelnen Tag, sodass wir die wahre Bestimmung unseres Lebens besser verstehen können. Lass uns unsere Seelen wieder mit der Quelle und allen Menschen verbinden – durch das Heilige unseres Seins und die endlose Liebe, jetzt und für immer.

Für immer in Liebe.

Maka’ala

Vorwort

Dr. Maka’ala Yates hat ein echtes Grundlagenwerk verfasst. Es beruht auf der feinen und doch so kraftvollen Mischung von über lange Zeit getestetem, traditionellem Wissen und wissenschaftlicher Weisheit. Die Lehren in seinem Buch werden durch ausgezeichnete Recherchen gestützt. Die Empfehlungen sind überaus fundiert und hilfreich. Das Ergebnis ist eine ganz besondere, zuverlässige Quelle zu den Themen Gesundheit und Heilung – sie kombiniert das Praktische mit dem überlieferten Wissen.

Seit vielen Jahren freue ich mich auf Maka’alas erstes Buch. Vor über einem Jahrzehnt habe ich begonnen, seine Kurse in British Columbia, auf Kaua’i und Big Island zu besuchen. Ich habe diese Workshops mit hawaiianischen Schwitzhütten (Hale Pulo’u’lo’u), Geschichten, Chants und Liedern von Herzen genossen. Du hältst hier eine einzigartige und wertvolle Sammlung von Jahrzehnten seiner Lehre in Händen – traditionelles hawaiianisches Wissen kombiniert mit Forschung und wissenschaftlich belegter Weisheit.

Das Buch beginnt, wie es die polynesische Tradition verlangt, mit dem Chant seiner Ahnen. Dieser Chant führt uns zu wertvollen Fragen: Wer bist du? Wie und wodurch definierst du dich? Durch dein Aussehen, deinen Beruf, deinen Besitz, deine Beziehungen oder deine Fähigkeiten? Oder durch etwas Zeitloseres, das dein tiefes Wesen und deine wahre Natur umfasst? Indem wir uns unserer Ahnen (oder Whakapapa, wie wir sie hier in Aotearoa nennen) bewusst sind, ehren und erfassen wir die Verbundenheit zwischen uns allen – nicht nur in diesem Moment, sondern auch in der Vergangenheit (durch unsere Ahnen) sowie der Zukunft (durch unsere Kinder und Enkelkinder). Aus traditionell hawaiianischer Sicht sind wir alle tief mit Vergangenheit und Zukunft verbunden und darüber hinaus mit der Erde, die uns nährt, sowie dem Sternenstaub, aus dem wir geboren wurden. Dieses esoterische Wissen ist nicht geheim, aber es ist so tiefgreifend und grundlegend, dass nur wenige es begreifen – geschweige denn, sich damit identifizieren können.

Maka’ala weiß und versteht all dies seit vielen Jahrzehnten. Durch seine Teilnahme an der ersten Seereise der Hōkūle’a zwischen Tahiti und den hawaiianischen Inseln im Jahr 1976 hat er dazu beigetragen, ein Bewusstsein für dieses Wissen zu schaffen. Dieses Ereignis hat das »Hawaiianische Wiedererwachen« in Gang gesetzt. Mit voller Verantwortung hat Maka’ala seine Rolle darin übernommen – und tut dies bis heute. Darüber hinaus hat er entschieden, ein kumu (Lehrer) und kauka (Arzt) zu werden – zu lehren und sich dem Fortbestehen der Wahrhaftigkeit seiner Kultur sowie den Themen Wohlbefinden und Gesundheit zu widmen. Er tut all dies mit einer aufrichtigen, unerschütterlichen und zutiefst verpflichteten Ehrfurcht und Verbindung zu seinen whakapapa und Lehrern sowie zu allen hawaiianischen als auch westlichen Grundlagen ganzheitlicher Gesundheit.

Oft wird wahllos mit Ausdrücken wie »alte, traditionelle Weisheit der Kahunas«, »geheimes hawaiianisches Wissen« oder »Magie der indigenen Völker« um sich geworfen, und das kann sehr irreführend sein. Wenn es darum geht, hawaiianische Lehren, Kurse oder Informationen zu vermarkten, wird viel versprochen – ohne das Heilige dieses Wissens zu ehren und oft ohne Authentizität. Das Geheimnisvolle und die Popularität indigener Weisheit wurden zu einem »Wow«-Faktor, der die Verkaufszahlen steigern soll. Das betrifft auch Hawaii mit seinem starken mana, seiner zeitlosen Anziehungskraft, seiner prachtvollen Schönheit und faszinierenden Kultur – alles, was von dort kommt, muss den gleichen Zauber tragen.

Maka’ala stellt uns Informationen zur Verfügung, die auf einem natürlichen Gesetz basieren, dem wir vertrauen können. Wenn wir uns einmal wirklich die universellen, natürlichen Wege anschauen, mit denen wir Gesundheit und Vitalität erhalten können, finden wir zuverlässige Prinzipien und sogar vorhersehbare Muster von Ursache und Wirkung, die bestimmen, wie unsere Körper sich selbst regulieren oder Gleichgewicht herstellen. Dadurch erhalten wir eine Plattform für das Wohlbefinden von Körper, Geist und Seele. Ist das Gleichgewicht gestört, beeinträchtigt das unser Ganzsein und macht uns anfällig für Krankheit. Auch wenn wir uns ausführlich mit Ernährung, Physiologie, Genetik und dergleichen beschäftigen, können wir ganz leicht in ein Gewirr unterschiedlicher Meinungen und sich widersprechender Anregungen für gesunde Entscheidungen verstrickt werden. Das trifft insbesondere dann zu, wenn wir versuchen, einen Weg durch unternehmensgesteuerte Werbung zu finden, die dazu angelegt ist, unsere Überzeugungen zu gefährden und Kaufgewohnheiten zu beeinflussen. Das kann, milde ausgedrückt, beängstigend sein – wir können aber auch lernen, durch sorgsames Wahrnehmungs- und Urteilsvermögen bei guter Gesundheit zu sein und zu bleiben. Wir können natürliche Gesetze und indigenes Wissen wiederentdecken und anwenden, um erfolgreich einen Weg zurück zu wahrem Wohlbefinden, zu Gesundheit und Gleichgewicht zu finden.

Natürliche Gesetze, wie das Gesetz der Schwerkraft unseres Planeten, sind nicht verhandelbar. Maka’alas Lehren waren und sind immer den natürlichen Gesetzen und Prinzipien verpflichtet. Mit ganzem Herzen hat er die absolute Wahrheit dieser Gesetze erforscht und mit seinen Studenten und Patienten geteilt, um jeden Einzelnen auf dem Weg seiner Heilung und Selbstverantwortung zu unterstützen.

Nun genieße und lese diese Buch mit offenem Geist, lehrbarem Spirit und demütigem Herzen. Wende die Prinzipien und Lehren dieses Buches an, und du wirst deine eigene Entdeckungsreise beginnen, bei der sich die Tür zu größerem Wohlbefinden für dich öffnen wird.

Aloha pumehana, mit meiner ganzen Zuneigung. Nancy S. Kahalewai, Neuseeland

www.HowToLomilomi.com

Das polynesische Protokoll

Wenn Polynesier zum ersten Mal andere polynesische »Cousins« treffen, gilt sowohl in hawaiianischer als auch polynesischer Tradition der Brauch, den persönlichen Chant der Betreffenden miteinander zu teilen. Der Chant erzählt von den Menschen, davon, woher sie kommen, und von der Abstammung ihrer Familien. Die beiden Formen dieses traditionellen Brauchs werden ku’auhau, Chant der Abstammung, und kuamo’o, Chant des Lebenswegs, genannt.

Ich bin in Kona, Big Island, aufgewachsen und habe dort oft den ku’auhau gehört. Ging es dabei um die genetische oder familiäre Herkunft, wurde der Begriff ’ohana ku’auhau verwendet. Dieser Chant beinhaltete die Erblinien beider Elternteile eines Menschen, die in der Regel über mindestens acht Generationen zurückreichten. War es ein Chant über die Erblinien von Lehrern (kumus), wurde er kumu a’o ku’auhau genannt.

Manchmal hatte der Chant des Lebensweges eine versteckte Bedeutung. Sie erklärte, wer der Mensch war und welche Lebensaufgabe er in seiner Zeit in physischer Form auf dieser Erde hatte. Dieser Chant wurde als kaona kuamo’o bezeichnet und konnte Metaphern enthalten. Er entsteht meist nach der Geburt eines Kindes: Ein Dorfältester, kupuna, der genau darauf geachtet hat, wie die Seele in ihre physische Form und damit die physische Welt eingetreten ist, erschafft und rezitiert diesen Chant. Häufig entsteht er aber auch erst eine Weile nach der Geburt oder er wird angepasst und zwar dann, wenn sich die spezifischen Charaktereigenschaften des Kindes herausgebildet haben. Eine meiner hawaiianischen Lehrerinnen, Auntie Margaret Machado, hat ihren kaona kuamo’o im Alter von acht Jahren von ihrem Großvater erhalten. Ihr Chant ging über viele Stunden und begann mit dem zeremoniellen ha. In diesem Fall wurde der Atem des Ältesten über verschiedene Körperteile des Kindes gehaucht, bevor der Chant zum ersten Mal rezitiert wurde. Ein kaona kuamo’o kann auch ein poetischer Chant sein, der die besonderen spirituellen Aspekte einer Seele beschreibt. Er wird bei speziellen Zeremonien und Gelegenheiten wiedergegeben.

Bei meiner Geburt im Jahr 1948 habe ich keinen kaona kuamo’o erhalten – und auch keinem anderen Kind aus meinem Dorf war das vergönnt. Soweit ich weiß, wurde seit den Tagen meiner Urgroßmutter und meines Urgroßvaters aus Kona, Hawaii, kein kaona kuamo’o mehr gesungen – mit Ausnahme des Chants für Auntie Margaret.

Bis zu meinem ersten Besuch auf Tahiti mit der Hōkūle’a im Jahre 1976 hatte ich mir nie viele Gedanken über meine Herkunft gemacht. Aber hier nahm ich nun an einer historischen Reise mit einem traditionellen hawaiianischen Doppelrumpfkanu teil, die ohne moderne Navigationsinstrumente von Hawaii nach Tahiti und zurückführen sollte. Die National Geographic Society drehte einen Dokumentarfilm über diese Reise, der ebenfalls Hōkūle’a genannt wurde.

Während meines Aufenthaltes auf Tahiti erfuhr ich, dass die meisten Tahitianer ihren ku’auhau beider Elternteile über mindestens acht Generationen rezitieren konnten. Das faszinierte mich und inspirierte mich dazu, mehr über den Chant meiner eigenen Herkunftslinien zu erfahren, wodurch ich die verschiedenen Formen traditioneller genealogischer Chants zu verstehen begann.

Ich habe viele Jahre tiefer Meditation und Zielgerichtetheit gebraucht, um schließlich meinen eigenen kaona kuamo’o zu ersinnen, einen Chant, der am besten meine Seele und meine Aufgabe während meiner Zeit hier in diesem dimensionalen Konstrukt beschreibt. Auch war es für mich sehr wichtig, meinen eigenen Chant über die Herkunft meiner hawaiianischen Lehrer zu erschaffen, einen kumu a’o ku’auhau – erst danach konnte ich tiefer in die traditionelle Weisheit Hawaiis eintauchen und zum Beispiel Mana Lomi1 oder die nächste Stufe des Ho’oponopono2 lehren. Ohne diese Chants würde ich mich als Mensch nicht vollständig fühlen, und ich wäre auch nicht so verbunden mit meinen Ahnen, die in die Geistwelt hinübergegangen sind. Bevor ich das nicht erreicht hatte, hätte ich auch nicht mit diesem Buch beginnen können. Meine Worte oder wen und was ich repräsentiere, hätte wirken können, als seien sie ohne Anbindung. Ein anderer Polynesier, der dieses Buch gelesen hätte, hätte keine Verbindung zwischen meinen Worten und damit meinen Ahnen fühlen können.

Und das gilt auch für jeden anderen Menschen, der dieses Buch gelesen hätte. Der Unterschied ist: Dies ist nun ein Buch geworden, das mit einer Seele gefüllt ist, und nicht ein Buch, das mit Worten gefüllt ist.

Damit dieses Buch seine Bestimmung erfüllen kann, werde ich sowohl meinen kaona kuamo’o als auch meinen kumu a’o ku’auhau mit euch teilen.3

Danke, dass du dir die Zeit nimmst, dieses Buch zu lesen.

Herzlichen Dank,

Maka’ala

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1Mana LomiR ist eine Form der lomilomi, einer traditionellen Körperarbeit, die von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Sie ist auf die Lösung der Ursache einer körperlichen Erkrankung ausgerichtet. Siehe auch die ergänzenden Seiten am Ende des Buches.

2Ho’opono oder ho’oponopono ist eine hawaiianische Philosophie und Praxis, die darauf abzielt, jeden einzelnen Tag in Balance, im Gleichgewicht mit allem und jedem, zu leben. Siehe Kapitel 1.

3Das sind dann die Chants.

Chant für Maka’alas Ahnen

Honaunau ist der Ort seiner Geburt,

ein Land, das lange schon heilig ist.

Ka’awaloa ist seine entfernte Schwester,

ein Land weit unter dem Meer,

wo die Hüter der Weisheit leben.

Die Hüter der Weisheit sind zusammengekommen,

das Erwachen ist da.

Erhebt euch!

Erhebe dich, Hüter des Lichts,

die Bindungen bleiben heil.

Der Pilihala-Wind von Ka’awaloa

ist wie eine kostbare Decke für das Neugeborene.

Er trägt die Stimmen

Mo’olau und Kamailolo

von Kipapa Nui.

Kipapa Nui war der Erste, der kam

aus dem Land weit unter dem Meer.

Seine berühmte Schale des Lichts

füllte die Dunkelheit mit göttlichem Leben,

um die zu erwecken, die nicht sehen konnten.

Aus der Linie der Kipapa Nui

kommt das Leben von Maka’ala,

um die Schale des Lichts weiterzutragen

mit beständiger Hoffnung und Hingabe,

damit andere ihre wahre Kraft erkennen.

Erquickend ist das Land von Honaunau,

die Verbindung mit den weisen Ältesten,

die in einem Land unter dem Meer wohnen,

immer so wachsam und aufmerksam

mit der Hoffnung und der Liebe für alle.

He ’Oli No Na Kupuna ’o Maka’ala

(He Kaona Kuamo’o)

He one hanau ’o Honaunau

He ’aina kapu kahiku

He pilina Ka’awaloa

He kühohonu i ka papaku o ka moana

No laila mai ka na’auao

Pau ’akoakoa ka na’auao

‘O ka ho’ala ia

E ala, e ala a’e, e ala mai e

‘O ka lamaku ma’ama’ama

‘O ka pilina, ua pa’a

He makani Pilihala ko Ka’awaloa

He kilohana kapa no ke keiki hanau

He leo aloha pa’e mai

Ku ana Mo’olau me Kamailolo

Na Kipapa Nui

‘O Kipapa Nui ka mua

I pae mai ma ka ’aina

Nana ka hokeo

I ola ai ka po

I ala a’e ka maka powehi

Na Kipapa Nui

‘O Maka’ala

I kahu hokeo malamalama

E kupa’a, e ’onipa’a

A ala mai ka ikaika o loko

He ’olu Honaunau

He pilina na’auao

No lalo o ke kai

E ku kia’i mau ana

Me ka mana’olana, aloha e

Chant für Maka’alas Lehrer

Von meinem Vater, John Peal Yates, kamen die Geschichten

von den heilenden Kräften der Älteren,

vom Zusammenflicken gebrochener Knochen bis zum Haus der Reinigung,

über ahupua’a und unsere lebendige Verantwortung

und das Meer, das Körper, Geist und Seele reinigt.

Mit sechs Jahren beginnt Kupuna Phoebe ihn die Lomi zu lehren.

Das Wissen der Älteren wird durch die Knochen weitergetragen,

die Verbindung zur Berührung beginnt zu erwachen.

Die Energie und Weisheit der Älteren steigt nach oben,

und Gefühle entzünden von innen die Erinnerung.

Kupuna Margaret setzt den Prozess des Erwachens in Gang.

Plötzlich erkannte ich den Traum, in dem ich war.

Die Vergangenheit ist durchtrennt und die Zukunft, sie ist umarmt.

Die Lomi und die Kräuter sind die Grundlage

der vielen Formen der hawaiianischen Heilung.

Kupuna Edith lehrte die Sprache und Kultur.

Das traditionelle lua für Heilung wurde erklärt,

der Rhythmus der Sprache gezeigt,

die alten Lieder gesungen und neue geschrieben.

Die Geschichten der Vergangenheit verleihen dem Leben Sinn.

Kupuna Mona lehrt und lebt Ho’oponopono.

Die traditionellen Wege werden miteinander geteilt,

wie das Kind auserwählt wurde, um die Arbeit weiterzutragen,

um die alten Fähigkeiten und das Wissen zu bewahren und zu erhalten

für die Einheit der Familie, die Verbindung zwischen Kindern und Großeltern.

A’ala war ein junger Spirit voll mit Weisheit.

Klar waren ihre Gedanken zu den hawaiianischen Wegen,

von ahupua’a über Sprache und Traditionen

lehrte sie die Geschichte des hawaiianischen Volkes

und die evolutionären Veränderungen einer ausgedünnten Kultur.

Kupuna Iolani war besonders im Hula und den Chants eine Meisterin.

Ihre Lehren waren die Verbindung zu allen Dingen.

Das Meer spricht durch seine Wellen,

die Pflanzen und Tiere sprechen durch ihre Bewegungen und Laute.

Sprich und fühle immer aus deinem Herzen, um deine Wahrheit zu sehen.

Kupuna Mornah brachte die Klarheit des Universums,

die spirituellen Beziehungen zu allen Dingen,

die Wichtigkeit von Ho’oponopono, um Gleichgewicht zu schaffen,

zu wissen, wie die Zeichen zu lesen und zu verstehen sind,

von den Chants über die Geschichten zum Ursprung der Menschheit.

Kupuna Hale sorgte für meine Anbindung zu Mutter Erde.

Die Sprache und ihr Klang waren wichtig für Heilung.

Jeder Tag bietet die Wahl, der Gemeinschaft etwas zurückzugeben.

Lebe im Moment und nicht in der Vergangenheit.

Wertschätze alles und sei freudvoll in diesem kurzen Leben.

He ’Oli No Na Kumu A’o ’O Maka’ala

Na Makua Kane John Peal Yates na mo’olelo

No ka mana ho’ola o na kupuna e pa’a hou ai ka iwi

No ka hale ho’ola

No ke ahupua’a, no ke kuleana kanaka

A me ke kai ho’oma’ema’e kino, ho’omaha na’au, ho’olana ’uhane

Na Kupuna Phoebe ka lomi i a’o mai i ke ono o na makahiki

‘O ka ’ike o na kupuna kai ho’oili ’ia mai

E ala mai ana ka ikaika lima ho’ola

E pua mai ana ka na’auao koli’u o ka wa kahiko

E ’upu a’e ana ho’i ka hali’a

Na Kupuna Margaret ka ho’ala

Puoho ka moe, he moe uhane

Ua ala ka maka, ua ’ikea ke kuleana o keia wa no

‘O ka lomilomi me ka la’au, ’o ia ke kahua

O ka ho’ola Hawai’i ku’una

Na Kupuna Edith ka ’olelo me ka mo’omeheu i a’o mai

‘O ka ho’ola o ka lua

‘O ka pana o ka ’olelo

‘O na mele a kahiko, ’o naä mele hou

‘O na mo’olelo o ka wa i hala e pono ai ka noho ’ana

Na Kupuna Mona ka ho’oponopono

Nana i kuhikuhi mai i na loina me na hana ku’una

Ke koho ’ana i ke keiki nana ka ’ike e malama ho’omau

E mau mai ai ka ’ike a me ka na’auao kahiko

I pili ka ’ohana, mai na kupuna a na mo’opuna

‘O ’A’ala ka ’opio piha na’auao

Ua akaka ka mana’o no ke ’ano o ka Hawai’i

No ke ahuapua’a, no ka ’olelo, no ka hana ku’una

Ua a’o mai i ka mo’aukala Hawai’i

A me na loli i nawaliwali ai ka mo’omeheu

Na Kupuna ’Iolani ka hula me ke oli

Me ka pilina o ke kanaka me na mea pau o ka honua

Ka ’oe a ke kai, ’o kana ’olelo ia

Ka ’oni a ka la’au, ka holo a ka holoholona, ’o ka lakou ’olelo ia

No loko mai o ka na’au ka ’olelo ’oia’i’o a ke kanaka

Na Kupuna Mornah ke akaka o ka ka ’onaeao

He pilina ’uhane ko na mea a pau

‘O ka ho’oponopono ke ki’ina pono

‘O ke kilo i na ’ouli o ke ao

‘O na mele oli, na mo’oku’auhau kanaka

Na Kupuna Hale ka ho’opili, a pili ke kanaka me ka honua

He mea nui ka ’olelo me ka leo ma ka ho’ola

He koho ke kokua kaiaulu no kela la, keia la

Aia ke ola i keia manawa ’ano, ’o ka wa i hala, ua hala ia

E Mahalo i ka mea loa’a, e hau’oli i ka noho ’ana ’oiai he pokole wale no ke ola

Hawaiianische Aussprache

In den letzten 200 Jahren hat es in der hawaiianischen Sprache unglaubliche evolutionäre Veränderungen gegeben. Von einer altertümlichen, geschriebenen Zeichensprache (Vorkriegszeit) zu einer gesprochenen Sprache (Kriegszeit) und wieder zu einer geschriebenen Sprache (Missionarszeit). Interessant ist, dass sich die allererste Zeitung in hawaiianischer Sprache, die im 19. Jahrhundert gleichzeitig die einzige Zeitschrift westlich der Rocky Mountains war, Ka Lama Hawaii nannte: »Der hawaiianische Himmelskörper«.

Als 1820 die amerikanischen Missionare Hawaii erreichten, formulierten sie eine geschriebene hawaiianische Sprache, die versuchte, die Laute und den Rhythmus unserer linguistischen Überlieferung zu verändern – ob mit oder ohne Absicht, sei dahingestellt. Glücklicherweise konnten die Hawaiianer der Insel Ni’ihau (einer Insel nahe Kauai’, die sich im Privatbesitz der Familie Robinson befindet) die ursprüngliche Sprache und ihre Laute der Vergangenheit bewahren. Und was noch wichtiger ist: Auf dieser winzigen Insel fanden wir die altertümliche, geschriebene Zeichensprache wieder – seit Generationen vor der Welt versteckt.

Das hawaiianische Alphabet hat dreizehn Buchstaben: fünf Vokale (a, e, i, o, u) und acht Konsonanten (h, k, l, m, n, p, w), einschließlich des ’okina oder Knacklautes. Ein ’okina steht für eine Pause zwischen Silben. Er ist eine gesprochene Pause, ähnlich dem Klang des Ausdrucks »oh – oh«. Nehmen wir zum Beispiel meinen Name: Er wird »Maka’ala« geschrieben. Dort, wo der ’okina ist, klingt er wie »ka – ah«. Dadurch wird »Makah … Pause … ahla« daraus. Spricht man die Pause, also den Knacklaut, nicht, hat das Wort eine andere Bedeutung. Aus Maka’ala, das »aufmerksam, wach, Bewusstheit« bedeutet, würde makaala, was etwa »Augenstraße« oder »nahe der Straße« heißen könnte. Der kahakô oder Längsstrich (gerade Linie über dem Vokal) kennzeichnet einen langgezogenen Vokal. Um aus Singular Plural zu machen, setze man einfach ein »na« vor das Wort. Es ist nicht korrekt, ein »s« an ein hawaiianisches Wort zu hängen, um den Plural zu bilden. Jedes Wort endet – wie im Italienischen – mit einem Vokal.

imageVokale: a e i o u

Die hawaiianischen Vokale werden genauso ausgesprochen wie in der deutschen Sprache.

imageKonsonanten: h k l m n p w ’

Alle Konsonanten werden wie im Deutschen ausgesprochen.

Um dieses Buch schnell und einfach in möglichst viele Sprachen übersetzen zu können, haben manche hawaiianischen Worte diakritische Zeichen, bei anderen habe ich sie weggelassen. Ein spezielles Programm wäre nötig, um die diakritischen Zeichen korrekt abzubilden, aber ich gehe davon aus, dass das für das Verständnis dieses Buches nicht erforderlich ist.

Diese kurze Einführung in die hawaiianische Sprache soll dem Leser ein besseres Gefühl für Laute und Rhythmus einer Sprache vermitteln, die zum Ursprung des polynesischen Geschlechts zurückreicht.

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Persönliche Einleitung

Bevor die upu kea (die Weißen) 1776 auf Hawaii ankamen, war es eine bekannte Tatsache, dass die kanaka maoli (die Ureinwohner Hawaiis) sehr gesund und sehr stark waren. Ihre Zähne befanden sich in ausgezeichnetem Zustand, ohne Verfall oder Fehlstellung. Ihre durchschnittliche Größe betrug etwa zwei Meter, wie die vielen Knochen, die von meinem Vater und anderen hawaiianischen Straßenarbeitern auf Big Island gefunden wurden, belegen.

Aber die kanaka maoli waren nicht nur außergewöhnlich gesund. Auf einer Kette von Inseln, die nicht sehr groß waren und die sie nur mit Kanus erreichen konnten, lebten sie in Harmonie miteinander. Auf der Halbinsel Ho’okena auf Big Island beispielsweise lebten um das Jahr 1700 schätzungsweise 30.000 Menschen in Harmonie miteinander und ihrer Umwelt. Sie praktizierten die hawaiianischen Prinzipien und Methoden für Wohlbefinden und Gesundheit und gaben das Wissen darum in ihrer Gemeinschaft an diejenigen Hawaiianer weiter, die sie hören wollten. Im Alter von sechs Jahren begann für mich die Einweihung in dieses alte Wissen über Gesundheit. Die lomilomi4 wurde zu meinem Einstieg in die Geheimnisse der Ältesten und ihrer Schatzkisten voller Heilmittel.

Laut dem Büro für Hawaiianische Angelegenheiten, dem Office of Hawaiian Affairs oder kurz OHA, zeigten Daten und Untersuchungen im Jahr 2011, dass »die hawaiianische Urbevölkerung an einigen der schlimmsten sozialen Ungleichheiten im Bereich Gesundheit innerhalb des Staates Hawaii leidet – analog zu den ungleichen Gesundheitsbedingungen auf dem amerikanischen Festland.«

Hier ein kurzer Überblick über einige der Gesundheitsprobleme, auf die die OHA hingewiesen hat (Papa Ola Lökahi, N.D.; WHIAAPI Datenblatt, N.D.):

Die Wahrscheinlichkeit, im Alter zwischen 19 und 35 Jahren (11% vs. 2%) an Diabetes zu erkranken, ist für geborene Hawaiianer fünfmal größer als für Nicht-Hawaiianer.

Hawaiianer haben im Vergleich zu anderen ethnischen Gruppen auf Hawaii die höchste Sterberate durch Krebs.

Für Hawaiianer gehört die Herzerkrankung zu den Hauptursachen für Tod oder Schwerbehinderung. Hawaiianer zwischen 36 und 65 Jahren haben eine nahezu anderthalbmal höhere Wahrscheinlichkeit, eine Herzerkrankung zu erleiden, als andere ethnische Gruppen.

Hawaiianer haben von allen großen ethnischen Gruppen auf Hawaii die geringste Lebenserwartung: fünf Jahre weniger als die Durchschnittsbevölkerung des gesamten Staates.

Sie haben den höchsten Anteil an Risikofaktoren, die zu Erkrankungen oder frühem Tod führen können: sitzender Lebensstil, Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Rauchen und übermäßiges Trinken.

Hawaiianer sterben früher als die allgemeine Bevölkerung: mehr als zweimal so häufig mit 25 Jahren oder jünger.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen 39% der Todesfälle von Hawaiianern.

Gemäß dem Amerikanischen Gesundheitsforum für Asiatische und Pazifische Inselbewohner haben »geborene Hawaiianer die höchste Rate von Todesfällen durch Krebs im Vergleich zu jeder anderen ethnischen Gruppe auf Hawaii (229 von 100.000 Menschen) und die dritthöchste Rate in den Vereinigten Staaten«.

Auf der einen Seite sind wir Hawaiianer anfälliger für viele sogenannte »unheilbare Krankheiten«, die in den Vereinigten Staaten bekannt sind. Auf der anderen Seite liegt die Antwort auf die Frage nach vollkommener Gesundheit direkt vor uns: gelehrt und gelebt von unseren Vorfahren. Was ist geschehen und warum hören wir nicht mehr auf den Ruf unserer Ahnen? Ist die hawaiianische Rasse dazu verurteilt, die nächste aussterbende Spezies zu werden? Eines ist auf jeden Fall sicher: Ein Wandel ist unausweichlich und die Zeit für Veränderung ist jetzt!

Die Veränderung, von der ich spreche, betrifft aber nicht nur die Hawaiianer. Die Gesundheitskrise nimmt in der ganzen Welt zu und ihr Ausmaß ist alarmierend!

Die folgenden Fakten, von der Weltgesundheitsorganisation veröffentlicht, verdeutlichen die Situation:

Eine Milliarde Menschen haben keinen Zugang zu einem Gesundheitssystem.

Nicht übertragbare Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes und chronische Lungenerkrankungen verursachen 36 Millionen Todesfälle pro Jahr. Das sind fast zwei Drittel der geschätzten 56 Millionen Todesfälle pro Jahr weltweit (ein Viertel der Toten ist dabei jünger als 60 Jahre).

Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen weltweit die meisten Todesfälle. 2005 starben daran 17,5 Millionen Menschen, das sind 30% aller Todesfälle weltweit. Mehr als 80% aller Tode durch diese Art von Erkrankung geschehen in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen.

Mehr als 7,5 Millionen Kinder unter fünf Jahren sterben noch immer pro Jahr an Unterernährung und vermeidbaren Erkrankungen.

2008 starben allein an Infektionskrankheiten etwa 6,7 Millionen Menschen – weit mehr als durch natürliche oder von Menschen verursachte Katastrophen, die wir täglich in den Schlagzeilen finden.

Nach vielen Jahren im Gesundheitswesen, lebenslangen Studien und durch meine Tätigkeit als Experte für das Thema Gesundheit bin ich zu dem Schluss gekommen, dass einfach besser ist. Ich habe die alte hawaiianische Art zu leben mit ihrer allumfassenden Philosophie in den Ablauf des modernen Lebensstils eingebunden. Das vorliegende Buch wurde für all die Menschen geschrieben, die sich einen starken, gesunden, gut funktionierenden Körper wünschen, für all die, die sich einen praktischen Führer und ein Handbuch wünschen, das auf hawaiianischen Grundsätzen des Wohlbefindens beruht, die auch wirken! Als Lehrer dieser Anwendungen und Methoden ist es meine Intention, die dahinterliegenden Konzepte so einfach wie möglich zu erklären, damit meine Leserinnen und Leser die für sie vollkommene Gesundheit erreichen können.

Wie der Titel verrät, beschäftigt sich dieses Buch mit hawaiianischen Grundsätzen, die für Generationen von Hawaiianern funktioniert haben – besonders während der Vorkriegszeit 400 bis 1300 v. Chr. – und die nicht auf Vermutungen beruhen. Die tiefergehende Idee der ’aumakua besagt zum Beispiel, dass Materie, Geist, Bewusstsein und Leben allesamt Manifestationen von Kumukahi (der Quelle allen Seins) sind. Im Anhang des Buches findest du mehr Informationen zum Thema ’aumakua. Wenn du diese Idee für möglich hältst, wirst du im vorliegenden Buch Aussagen und logische Schlussfolgerungen finden, die dein Leben für immer verändern können.

Heute strömen Menschen aus aller Welt nach Hawaii, um »traditionelle« hawaiianische Praktiken zu lernen und zu erleben, die erst seit etwa dreißig Jahren langsam wieder ans Tageslicht kommen. Die Methoden, die auch hier in diesem Buch beschrieben werden, wurden schon Tausende von Jahren, bevor die ipukea nach Hawaii kamen, erfolgreich angewendet. Eines der populärsten Beispiele, weshalb Menschen aus aller Welt nach Hawaii reisen, ist die heilende Praxis des Ho’oponopono.

Ich kann euch versichern, dass Na‘auao Ola Hawaii, der hawaiianische Weg zu Gesundheit und Wohlbefinden, wirkt. Das belegen auch die Erfahrungen, die ich in den vielen Jahre meiner klinischen Tätigkeit und als Lehrer damit gemacht habe. Wenn wir unseren Lebensstil und unsere Gewohnheiten ändern, können wir verhindern, dass das Gewebe unseres Körpers soweit zerstört wird, dass eine Heilung nicht mehr möglich ist.

Wenn du gesund werden und bleiben möchtest, ist es wichtig, dich um die inneren Vorgänge in deinem Körper zu kümmern. Und du solltest deinen Geist lehren, auf eine Weise zu denken und zu leben, die pono ist. Na‘auao Ola Hawaii ist ein umfassendes Handbuch, das sich für alle deine Bedürfnisse eignet. Beobachte deine Art zu denken und zu handeln (ho’o) – so wie ich es hier beschreibe, übe das Gelernte sorgsam, und du wirst gesund werden. Wenn du bereits gesund bist, wirst du es auf diese Weise bleiben.

Ich vertraue darauf, dass du nicht aufgibst, bevor du die vollkommene Gesundheit erreicht hast. Ich danke (mahalo) den na Kapuna (den Ältesten) für ihre Weisheit und ihr Wissen.

Maka’ala Yates, Doctor of Chiropractic (D.C.)

Gründer von Mana LomiR und Indigenous Botanicals TM

4Lomi oder Lomilomi ist eine traditionelle Form der Körperarbeit, die gleichermaßen auf der physischen wie auf der energetischen Ebene ihre Wirkung entfaltet. Mehr dazu findest du im Anhang.

Kumukahi – Quelle des Ursprungs

Wörtlich übersetzt heißt Kumukahi »Eine Quelle« oder »Quelle des Ursprungs«. Ich verwende diesen Begriff regelmäßig, wenn ich über hawaiianische Spiritualität spreche. Es gibt in der hawaiianischen Sprache allerdings noch andere Worte, um den Allgegenwärtigen, das Göttliche, das Eine Bewusstsein oder Gott zu beschreiben. Die beiden herausragenden sind »I« (ausgesprochen: »ii«) und Akua. Von allen dreien ist Akua das Wort, das im modernen Hawaii am häufigsten verwendet wird, um die »Eine Quelle« zu beschreiben – es verweist aber fast immer auf den »Gott« des christlichen Glaubenssystems. Das hängt damit zusammen, dass die Christen – als sie auf Hawaii ankamen (zuerst die Protestanten und später die Katholiken) – eine Beschreibung, ein Wort für ihre Interpretation von Gott brauchten. Obwohl viele Worte mitsamt einer Erläuterung ihrer komplexen Bedeutung und ihrem Gebrauch im hawaiianischen Protokoll in Frage kamen, wurde Akua gewählt.

Um den Bedürfnissen ihrer Doktrin zu dienen, entwickelte sich daraus die christliche Deutung des Begriffs.

Diese Interpretation gilt für die meisten Hawaiianer immer noch. Aber wenn ich auf Hawaii oder irgendwo anders auf der Welt spreche oder lehre, ist es sehr wichtig, dass ich von einer neutralen Plattform aus kommuniziere. Ich tue dies, damit der Dialog offen und ohne Konflikte oder Mißverständnisse bleibt. Und das gilt ganz besonders, wenn ich mit Hawaiianern (kanaka maoli) spreche, denn viele sind christlich erzogen worden. Beschreibe ich zum Beispiel die heilende Kraft des Spirits, der in uns allen existiert, und betone die Wichtigkeit des Zusammenhangs mit Akua (ohne Kumukahi zu verwenden), dann beziehen das die indoktrinierten Christen unwillkürlich auf die Kirche. Aus meiner Sicht handelt es sich dabei jedoch um ein hierarchisches System von Unterwürfigkeit gegenüber der Kirche und der Abhängigkeit von ihr, das den Menschen vormacht, nur so könnten sie Gott erreichen: »Wenn du zu Gott betest, kannst du alles erreichen – solange Gott es dir erlaubt.« Die Kraft der Heilung kann ihrer Auffassung nach allein durch Gott (außerhalb des Menschen) erreicht werden, und auch nur dann, wenn du »ihm« (der Kirche) dein Leben weihst. Verwende ich aber den Begriff Kumukahi, warten die meisten hawaiianischen Muttersprachler auf meine Interpretation und Erklärung, abhängig vom Thema, über das ich gerade spreche. Dadurch bleibt ihr Geist offen für alle Möglichkeiten, auch solche, an die sie eventuell noch nie gedacht haben, und vielleicht auch an eine andere Wirklichkeit der Welt, in der wir leben.

Der hawaiianische Begriff Kumukahi mit seiner Beziehung zum Universum und unserer Funktion darin bietet einen komplett anderen Blickwinkel als die wissenschaftlichen oder religiösen Perspektiven des modernen Westens.

Der Schlüssel, um den potenziellen Wohlstand des Universums freizusetzen, ist das Fokussieren unserer Aufmerksamkeit nach innen – die Antworten in uns zu finden, uns unserer selbst bewusst zu sein, zum Beispiel unserer Heilkräfte. Wir sind ein Teil des Universums und mit ihm verbunden, und deshalb haben wir auch Zugang zu seinen unbegrenzten Ressourcen an Information und Intelligenz.

Während meiner Kindheit in Kona, Hawaii, habe ich zwei verschiedene Modelle unseres Universums und unserer Verbindung dazu kennengelernt. In der Sekundarschule gab es ein Modell des Universums, das auf der einen Seite eine Kurbel hatte. Wurde an der Kurbel gedreht, drehten sich die Planeten um die Sonne und der Mond um die Erde. Alle diese Bewegungen erfolgten jedoch an einer festen Position innerhalb des Universums. Man lehrte uns, dass es in unserem Universum Planeten, Sterne, Sternensysteme, Sonnensysteme und eine Milchstraße gibt und dass zwischen ihnen leerer Raum war. Als ich später tiefer in die hawaiianische Heilphilosophie (la’au lapa’au) und unsere Beziehung zum Universum eintauchte, wurde mir eine ganz andere Version präsentiert: Der vermeintlich »leere Raum« ist tatsächlich Materie mit einer Funktion – er ist die Intelligenz, die alles in unserem Universum miteinander verbindet. Es ist doch interessant, dass dies heute von den Physikern bestätigt wird. Wenn wir uns dieser Verbindung bewusst sind, entfaltet sich ein unbegrenztes Potenzial schöpferischer Manifestation.

In Wahrheit ist unser Sonnensystem natürlich nicht feststehend, sondern bewegt sich mit einer unglaublich hohen Geschwindigkeit durch den Weltraum. Durch die Vorwärtsbewegung der Sonne entsteht in Kombination mit der Rotation der Planeten eine Helix-Welle, so ähnlich wie die unserer DNS-Stränge. Durch all dies und vieles mehr entsteht ein völlig anderes Bild unseres Potenzials als Menschen und der wahren Kraft, die in uns liegt. Unsere Welt besteht aus so viel mehr als einem Mann, der im Himmel sitzt, auf uns Menschen herabschaut und jede unserer Bewegungen und Handlungen beurteilt.

Wenn ich Redner (kanaka maoli oder anderer Länder) über Aspekte hawaiianischer Kultur sprechen oder lehren höre und sie den Begriff Akua als Quelle verwenden, hat das meist einen christlichen Bezug. Manchmal schmücken sie das Gesagte aus, um es »hawaiianisch« erscheinen zu lassen.

Das Rezitieren von Informationen bedeutet aber noch lange nicht, dass der Redner die ursprüngliche Bedeutung oder Intention dessen, was an ihn weitergegeben wurde, auch versteht. Es ist etwas ganz anderes, dieses Wissen mit dem bewussten Verständnis der echten hawaiianischen Kultur und ihrer Sprache zu leben und damit zu arbeiten.

Ich habe einen Chant mit dem Titel »Oli Kumukahi« verfasst. Er ist eine Erinnerung an die vielen Möglichkeiten in unserem täglichen Leben, positive Resultate und Auswirkungen zu manifestieren. Zweifel kann die positiven Attribute, mit denen wir positive Ergebnisse erzielen, auslöschen. Das Auflösen dieser Zweifel (ho’oponopono) ist für das Erreichen eines jeden Ziels entscheidend.

Viel Freude!

Maka’ala

’Oli Kumukahi

Kumukahi Chant

E aloha Kumukahi ea ea

E aloha Kumukahi e

Liebe zu der Einen

Quelle

Kumukahi Kumukahi ea ea

Kumukahi Kumukahi e

Der Einen,

Wahren Quelle

Ho’o (lang) pono pono ea ea

Ho’o (lang) pono pono e

Leben im

Gleichgewicht

Ho’ona’au pono (lang) ea ea

Ho’ona’au pono (lang) e

Vertrauen, Wissen,

Intuition

Ho’omana’o pono (lang) ea ea

Ho’omana’o pono (lang) e

Willenskraft

Ho’o (lang) maika’i ea ea

Ho’o (lang) maika’i e

Dankbarkeit

No’o no’o pono (lang) ea ea

No’o no’o pono (lang) e

Disziplin

Positiv Denken

(Resultat)

Mahalo Kumukahi ea ea

Mahalo Kumukahi e

Dankbar

Anmerkung: Das Wort »lang« bedeutet hier, dass die Silben davor länger gehalten werden sollen. Dieser Chant ist als Audio-Version übrigens auch auf www.manalomi.com zu finden. Weitere traditionelle Heilgesänge findest du auf YouTube unter dem Stichwort Maka’ala Yates.

Na‘auao Ola Hawaii

DER HAWAIIANISCHE WEG ZU GESUNDHEIT UND WOHLBEFINDEN

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Ho’oponopono

im Gleichgewicht leben

Ho’oponoponoHo’opono