ANHANG: FRAGEN ZU AUTISMUS

Bedenken Sie die alte Regel, daß uns am Anfang W-Fragen besonders helfen können:

WANN?

WAS?

WIE?

WARUM?

WER?

 

Es folgen zehn mögliche Fragen zu AUTISMUS:

  1. Seit wann kennt man den AUTISMUS?

  2. Was gehört alles dazu?

  3. Was kann man dagegen tun?

  4. ZUSATZFRAGE: Gibt es Therapien?

  5. Wie benehmen sich AUTISTEN?

  6. ZUSATZFRAGE: Gehören Idiot Savants (Leute mit irren Sonder-Begabungen) zu den AUTISTEN (vielleicht haben Sie den Film RAINMAN gesehen)?

  7. Wie sieht das Gegenteil aus? (Wenn AUTISTEN sich eher nach innen orientieren, gibt es einen Gegenpol?)

  8. Warum heißt es so? (Es hilft fast immer, die Bedeutung eines Begriffes zu studieren, denn er enthält oft wichtige Hinweise.)

  9. Warum spricht man vom ASPERGER-SYNDROM, um die Untergruppe der ASPIES zu beschreiben?

  10. ZUSATZFRAGE: Wer war ASPERGER eigentlich?

LITERATURHINWEISE

1. BAUER, JOACHIM: Warum ich fühle, was du fühlst. Heyne 2006.

2. BIRKENBIHL, VERA F.: Jungen und Mädchen – wie sie lernen. Knaur 2005.

3. Kopf-Spiele. DVD-Doppelset

4. Trotzdem LEHREN. mvg Verlag 2007.

5. Birkenbihl on Management. Ullstein 2006.

6. Der persönliche Erfolg. Die 15. völlig überarbeitete Auflage erscheint im Herbst 2007.

7. Intelligente Rätsel-Spiele. Goldmann 2003.

8. BODMER, FREDERICK: Die Sprachen der Welt. Parkland Verlag.

9. CSIKSZENTMIHALY, MIHALY: Das Flow-Erlebnis. Klett-Cotta.

10. EBBINGHAUS, HERMANN: Über das Gedächtnis. Leipzig 1885.

11. HOLT, JOHN: The Underachieving School (Das versagende Schulsystem). Taschenbuch 2005.

12. Warum Kinder versagen – Aus schlauen Kindern werden Schüler. Beltz Taschenbuch 2004.

13. KOHN, ALFIE: Schools our Children Deserve. Houghton Mifflin, Boston 2001.

14. LANGER, ELLEN J.: Kluges Lernen – Sieben Kapitel über kreatives Denken und Handeln. rororo, 2002.

15. The Power of Mindful Learning. Persus, Cambridge 1998.

16. SPITZER, MANFRED: Geist im Netz. Spektrum Verlag 2000.

17. TOFFLER, ALVIN: Die Zukunftschance. Von der Industriegesellschaft zu einer humanen Zivilisation. Bertelsmanns, München 1990.

18. Der Zukunftsschock. Strategien für die Welt von morgen. Goldmann, München 1988.

Zu den Werken von Vera F. Birkenbihl
Ausführliche Informationen über alle Bücher finden Sie
auf meiner Website www.vera-birkenbihl.de Internet-Seiten
www.ASPIES.de (Stichwort:Asperger-Syndrom)
www.wissenschaft.de (Stichwort: Hirnforschung;
Titel: Kaugummikauen hilft dem Gedächtnis)

VOR DEM
ABC

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Was unterscheidet eine Nudel von einer Niere? Was glauben Sie? Haben Sie wirklich (wenigstens kurz) nachgedacht?

Bitte machen Sie sich eines klar: Dieses kleine Büchlein zwingt uns, extrem wichtige Dinge in sehr kompakter Form zu besprechen. Wenn Sie gedanklich mitgehen, können wir einen DIALOG aufbauen, dann kann ich Ihnen zeigen, worum es geht. Einverstanden? Sie haben also noch eine Chance, über die Frage nachzudenken.

Das Wichtigste zuerst: Kinder, die in der Schule versagen, sind OPFER eines Systems, das ihnen keine faire Chance gegeben hat. In der Kommunikations-Theorie geht man seit Jahrzehnten davon aus, daß die eigentliche Verantwortung beim Sender liegt. Wenn also ein Kunde ein erklärungsbedürftiges Produkt nicht versteht, ist es die Verantwortung dessen, der erklärt. Und wenn ein Mitarbeiter nicht kapiert, was der Chef will, ist es seine Aufgabe, dafür zu sorgen, daß der Mitarbeiter begreifen kann. Dasselbe gilt für Eltern, deren Aufgabe es ist, den Kindern klare Informationen und Anweisungen zu geben. Nur in der Schule erleben wir das Gegenteil: Da gibt es immer noch Lehrkräfte, die allen Ernstes davon ausgehen, zu viele SchülerInnen seien de-motiviert, des-interessiert, faul, untalentiert etc. Deshalb die gute Nachricht vorab: Zwar gibt es Begabungen, aber 94 % aller Kinder könnten alles, was in der Hauptschule gefordert wird, einigermaßen gut lernen (Note 3), während es einzelne Bereiche gibt, in denen Begabung und Aufgabe zusammenfallen. In diesen Bereichen können 94 % der SchülerInnen bessere Noten erreichen. Wenn also bis zu 70 % eines Jahrgangs sich auf: 1. Sonderschulen, 2. »miese Abschlüsse« und 3. »ohne Abschluß« verteilen, dann ist mit dem System etwas faul, nicht mit den Opfern des Systems. Dieses Büchlein will Ihnen als ELTERN (aber auch Lehrkräften, Erziehern und allen Interessierten) helfen, einige wichtige Zusammenhänge zu durchschauen, denn es ist auch nicht die Schuld der meisten LehrerInnen, da auch sie Opfer des Systems sind. Aus Lehrer-Seminaren wissen wir sehr genau: Auch LehrerInnen schätzen neue Wege, die besser »funktionieren«, da sich ihr eigener Streß immer parallel mit dem ihrer SchülerInnen reduziert (oder aufbaut). Genaugenommen leiden drei »Parteien«, denn auch die Eltern sind betroffen, und wenn wir Verbesserungen schaffen, wird es für alle drei Gruppen parallel besser: SchülerInnen, Lehrkräfte und Eltern.

So, nun lösen wir die kleine Frage von oben auf: Eine Nudel ist um einiges einfacher als eine Niere, diese gehört zu den KOMPLEXEN Dingen in unserem Universum. Jedes Organ besteht aus zahllosen Zellen und schon die einzelne Körperzelle ist ein kleines Universum, dessen Teil-Systeme aus wieder kleineren Systemen bestehen. Um nur ein Beispiel zu nennen: Sie kennen den Begriff der DNS (international als DNA bezeichnet) und wissen, daß sie alle Gene und somit den »Bauplan« jedes Lebewesens enthält. Wenn wir in eine einzelne Körperzelle hineinsehen, dann entdecken wir dort mehrere »Organellen« (Zell-Organe), z. B. die sogenannten Mitochondrien (d. h. Energiekraftwerke der Zelle). Einst waren die mikroskopischen Helfer in unseren Zellen eigenständige Lebewesen, die irgendwann vor Jahrmillionen beschlossen, eine SYMBIOSE zu bilden. Deshalb erlaubten die Mitochondrien der Zelle, sie permanent »einzuschließen« und so wurden sie im Laufe vieler Jahre ein TEIL der Zelle. Nun könnten Sie zwei Fragen stellen: Erstens, woher will die Wissenschaft wissen, daß die Mitochondrien vor Jahrmillionen eigenständige Lebewesen waren? Zweitens, warum erzähle ich Ihnen das überhaupt? Es folgt eine kurze Antwort auf die erste und eine ausführlichere auf die zweite Frage.

FRAGE 1: Die MITOCHONDRIEN haben eine eigene DNS (oder DNA). Wenn man von »der« DNS spricht, meint man immer die DNS der Zelle, welche ein miniaturisiertes Urmeer darstellt, in dessen »Wasser« die »normale« DNS schwimmt. Aber in diesem Mikro-Urmeer schwimmen diverse »Zell-Organe«, darunter jene »Kraftwerke« (Mitochondrien) und jede hat ihre eigene DNS (DNA). Das zeigt, daß sie einst eigenständige Lebewesen waren (im Gegensatz zu allen anderen Aspekten unseres Körpers).

FRAGE 2: Es gibt mehrere Gründe, warum ich Ihnen das erzählt habe.