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Moralisierung des Rechts


Moralisierung des Rechts

Kontinuitäten und Diskontinuitäten nationalsozialistischer Normativität
Jahrbuch zur Geschichte und Wirkung des Holocaust 1. Aufl.

von: Werner Konitzer, Martin Becker, Nicolas Berg, Thomas Henne, David Johst, Herlinde Pauer-Studer, Michael Schefczyk, Tino Plümecke, Joachim Vogel

34,99 €

Verlag: Campus Verlag
Format: PDF
Veröffentl.: 06.11.2014
ISBN/EAN: 9783593424576
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 246

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Beschreibungen

Nationalsozialistische Rechtstheorien hoben den Unterschied zwischen Moral und Sittlichkeit auf der einen Seite und Recht auf der anderen Seite so weit wie möglich auf. In den »Nationalsozialistischen Leitsätzen für ein neues Strafrecht« von 1938 formulierte Hans Frank, Hitlers Rechtsanwalt und einer der führenden Vertreter einer »nationalsozialistischen Rechtswissenschaft«, kurz und bündig: »Deutsches Rechtsgefühl und deutsches Sittlichkeitsempfinden sind eins.«


Was bedeutete dieses »Ideal« der Einschmelzung des Unterschieds von Sittlichkeit, Moral und Recht für die nationalsozialistische Rechtstheorie und Rechtspraxis? Was besagte sie für eine Analyse nationalsozialistischer Vorstellungen von »Ethik« und »Moral«? Und wie weit bestimmte das Fortwirken nationalsozialistischer Moral noch die Rechtsauffassungen der frühen Bundesrepublik?
Inhalt
<br />
Vorwort 7
<br />
Herlinde Pauer-Studer
<br />
»Jenseits vom Chaos und von Interessenkonflikten«
<br />
Aspekte der Rechtsentwicklung im NS-System der 1930er Jahre 11
<br />
Martin Becker
<br />
»Arbeit« und »Gemeinschaft« im NS-Recht und im Recht
<br />
der frühen Bundesrepublik 35
<br />
Thomas Henne
<br />
Ehe und Homosexualität im bundesdeutschen Rechtssystem
<br />
der 1950er Jahre: Normen, Werte, Grundgesetz – und ein Film 63
<br />
Joachim Vogel
<br />
Fortwirkende Einflüsse aus national­sozialistischer Zeit auf das Strafrecht als Ausdruck übergreifender Entwicklungs­linien im Strafrecht des 20. Jahrhunderts 87
<br />
David Johst
<br />
Die Entdeckung des Unrechtsstaates 127
<br />
Tino Plümecke
<br />
Ordnen, werten, hierarchisieren
<br />
Der sozial dichte Begriff »Rasse« und seine Gebrauchsweisen im Nationalsozialismus 147
<br />
Werner Konitzer
<br />
Kontinuitäten und Brüche nationalsozialistischer Moralvorstellungen
<br />
am Beispiel von Otto Friedrich Bollnows »Einfacher Sittlichkeit« 167
<br />
Michael Schefczyk
<br />
»Als Deutscher unter Deutschen«: Karl Jaspers' Die Schuldfrage 189
<br />
Nicolas Berg
<br />
Selbstentnazifizierung einer Komplizenschaft
<br />
Die Vorgeschichte des SS-Bekenntnisses von Hans Egon Holthusen und seiner Kontroverse mit Jean Améry 215
<br />
Autorinnen und Autoren 243
Prof. Dr. Werner Konitzer ist stellvertretender Leiter des Fritz Bauer Instituts in Frankfurt am Main. Lena Foljanty, Dr. iur., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt am Main.

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