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Demokratie erschreiben


Demokratie erschreiben

Bürgerbriefe und Petitionen als Medien politischer Kultur 1950-1974
1. Aufl.

von: Michaela Fenske

30,99 €

Verlag: Campus Verlag
Format: PDF
Veröffentl.: 02.10.2013
ISBN/EAN: 9783593420875
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 437

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde aus der Bundesrepublik Deutschland eine Demokratie, die fortan von der Bevölkerung mitgestaltet wurde. Ein wichtiges Medium in diesem Prozess war der Brief. In Bürgerbriefen und Petitionen äußerten die Bürgerinnen und Bürger gegenüber Politikern und politischen Institutionen ihre Bedürfnisse und Ängste ebenso wie Wünsche und Kritik. Die Analyse dieser Bürgerpost vermittelt bislang unbekannte Einblicke in Problemlagen und Schwierigkeiten der jungen Republik. Sie zeigt, wie die Deutschen durch die Praxis des Schreibens ein neues Selbst-Verständnis von Staat, Politik und Demokratie entwickelten.
Inhalt
<p>Vorwort 9</p><p>1. Geborgte Frackhemden und politische Kultur 15 Aus dem Alltag ins Zentrum der Macht – Gerda K. und die Politik 15 Bürgerbriefe und Petitionen als Medien der politischen Kultur 22 Briefe als Kaleidoskop des langen Nachkriegserlebens 32</p><p>2.Sich in eine Tradition einschreiben: Aneignungen des Mediums 42 Zeit, zu schreiben 42 Wer schrieb? 54 Gestaltung von Form und Inhalt 71 »Jeder Brief eine Antwort«: Vom Umgang mit der Bürgerpost 100 Brief als Waffe: Vielschreiber und »Querulanten« 129</p><p>3. Was Regierung und Gesetzgebung angeht 144 Fuß fassen, Balance finden: Briefe der fünfziger Jahre 144 Zur Einführung 144 Überleben sichern 152 Neu beheimaten 172 Folgen von Diktatur und Krieg bewältigen 185</p><p>Epilog: Bollwerke errichten 211</p><p>Wohlstand verteilen, zusammen leben: Briefe der sechziger Jahre 218 Zur Einführung 218 Soziale Gerechtigkeit verankern 225 Konflikte austragen 250 Diktatur und Krieg nicht lassen können 264</p><p>Epilog: Die Gesellschaft öffnen 279</p><p>Protestieren, mitregieren: Briefe der frühen siebziger Jahre 288 Zur Einführung 288 Politik mitgestalten 295 Individuelle Notlagen beheben 318 Epilog: Um die Deutungen des Vergangenen ringen 329</p><p>4. Regierte, Regierung, Staat: Beziehungsfragen 339 Von »Landesvätern« mit »Herz« und »ordentlichen Staatsbürgern«: Inszenierungen, Konstruktionen, Rollenzuweisungen 339 Was bringt Demokratie? 358 Der Einzelne und der Staat – oder: Warum politische Macht auch in der Demokratie personalisiert wird 372</p><p>5. Effekte der Bürgerpost 389 Was das Schreiben bewirkte 389 Demokratie erlernen, Demokratie erschreiben 397 Ausblick: Status und Wandel von Briefen als Medien politischer Kommunikation 403</p><p>Quellen 410 Archivarische Quellen 410 Gespräche, Fragebogen 412 Literatur 413</p>
Michaela Fenske lehrt als Privatdozentin Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie an der Universität Göttingen.